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Rehling: Wie der "Ausbruchsversuch" des Lechs bei Rehling gestoppt wird

Rehling

Wie der "Ausbruchsversuch" des Lechs bei Rehling gestoppt wird

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    Martin Wendler und Vitus Stolz schauen sich die Steilwand an. Sie haben eine Sand-Ader gefunden, entlang derer sie nun die Wurzeln beseitigen.
    Martin Wendler und Vitus Stolz schauen sich die Steilwand an. Sie haben eine Sand-Ader gefunden, entlang derer sie nun die Wurzeln beseitigen. Foto: Martin Golling

    Der Lech gehört in den Gemeinden Affing, Rehling und Todtenweis zur kulturgeschichtlichen Urerfahrung der Menschen. Das letzte große Lechhochwasser in der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts ist in Erzählungen immer noch präsent. Was jetzt das Wasserwirtschaftsamt durch eine "ökologische Stabilisierung" bei Flusskilometer 29 auf Höhe von Rehling stoppte, war ein Ausbruchversuch des gezähmten, einst wildesten aller Alpenflüsse Süddeutschlands.

    Während sich sein Restwasser – ein Großteil davon fließt in diesem Abschnitt parallel zur Stromgewinnung im Kanal – in seinem nicht minder kanalähnlichen Flussbett mäandrierend dahinwälzen darf, hat sich der Strom erlaubt, bei den gelegentlichen höheren Wasserständen rund 40 Meter seines östlichen Ufers wegzuschwemmen.

    Eisvogel hat am Lech seine Bruthöhlen gegraben

    Nun ist dieser vom Wasserwirtschaftsamt gewollte und überwachte Ausbruchsversuch gestoppt. Die faszinierenden Steilwände locken vielleicht in der kommenden Vegetationsperiode Uferschwalben direkt an den Fluss. Der Eisvogel hatte sich heuer bereits dort seine Bruthöhlen gegraben.

    Ein Novemberbild vom Lech. Deutlich wird hier: der Fluss ist schnurgerade wie sein rechts neben ihm fließender Kanal.
    Ein Novemberbild vom Lech. Deutlich wird hier: der Fluss ist schnurgerade wie sein rechts neben ihm fließender Kanal. Foto: Martin Golling

    Um den Schwalben diese Steilwand auch schmackhaft zu machen, haben Aktivisten wie Martin Wendler aus Augsburg und Vitus Stolz aus Rehling sich die Mühe gemacht, die von der Steilwand hängenden Wurzeln zu beseitigen. An ihnen könnten Nesträuber wie etwa der Marder sich bis an die Brutröhren heranklettern und der Brut gefährlich werden.

    Einige Stellen haben die beiden auch steiler gemacht, um Schwalbe und Eisvogel mehr Sicherheit vor Feinden zu signalisieren.

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