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Rehling: Warum Rehlings Wasserzweckverband erst drei Monate später startet

Rehling

Warum Rehlings Wasserzweckverband erst drei Monate später startet

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    Das neue Gebäude für die Trinkwasseraufbereitung der Hardhofgruppe Rehling ist in den vergangenen Monaten unweit vom Trinkwasser-Hochbehälter entstanden.
    Das neue Gebäude für die Trinkwasseraufbereitung der Hardhofgruppe Rehling ist in den vergangenen Monaten unweit vom Trinkwasser-Hochbehälter entstanden. Foto: Josef Abt

    Eine Premiere gab es beim Wasserzweckverband Rehling bei der letzten Sitzung dieser Legislaturperiode: Wegen der Corona-Krise war diese erstmals in den Mehrzweckraum verlegt worden, um den nötigen Abstand gewährleisten zu können. Sie war zugleich die letzte Zusammenkunft unter dem Vorsitzendem Bernhard Jakob. Er musste mitteilen, dass sich die Inbetriebnahme der neuen Aufbereitungsanlage um drei Monate verzögert.

    Die Wasseraufbereitungsanlage sollte Ende April starten

    Die Anlage sollte Ende April in Betrieb gehen. Doch eine Firma hatte bei einem umfangreichen Installationsauftrag rund drei Monate Verzug. Deshalb verschoben sie alle nachfolgenden Arbeiten nach hinten, informierte der Vorsitzende. Momentan erfolgen die Elektroinstallation und der Einbau der Steuerung. Der Probelauf soll Ende Juni oder Anfang Juli starten. Bis dahin sollen die restlichen Schlosserarbeiten, Strauchpflanzungen und die Ansaat einer speziell vorgeschriebenen Blumenmischung erledigt sein.

    Das Wasser aus dem Lechfeld hat zu viel Uran

    Danach hofft der Verband auf eine gut funktionierende Wasseraufbereitung für das gemischte Wasser aus dem Flachbrunnen drei und Tiefbrunnen vier im Lechfeld. Wegen Uranvorkommen im Wasser aus dem Flachbrunnen war ein Uranfilter nötig. Das Wasser aus dem Tiefbrunnen ist stark mit Eisen- und Mangankonzentration angereichert und wird ebenfalls auf einen optimalen Wert verbessert. Für die Aufbereitungsanlage hat die Hardhofgruppe 1,2 Millionen Euro Schulden gemacht. Wie Jakob weiter ausführte, ist der Wasserverkauf rückläufig, was zu weniger Einnahmen führt. Im Jahr 2019 wurden zwar 243.315 Kubikmeter Wasser gefördert, doch gab es zum Beispiel durch Rohrleitungsbrüche einen Verlust von über zwölf Prozent. Somit wurden gerade einmal rund 213.500 Kubikmeter verkauft. Dies sei der geringste Verbrauch in den vergangenen 30 Jahren – trotz stark gestiegener Einwohnerzahlen. Der Grund sei wohl ein Umdenken beim Verbrauch dieses wertvollen Lebensmittels. Denn nach dem zuletzt angehobenen Wasserpreis (von 1,50 auf 1,90 Euro) und den steigenden Abwasserkosten schlägt der Wasserpreis gesamt mit rund fünf Euro je Kubikmeter zu Buche. Da würden viele zu rechnen beginnen, lautete die Meinung im Zweckverband.

    Abschließend informierte Jakob noch über den beim Landratsamt nun eingereichten Wasserrechtsantrag für die beiden Brunnen. Für Brunnen vier war außerdem ein Schutzgebietsvorschlag vorzulegen. Aus ihm dürfen maximal 50 Prozent der Fördermenge kommen. Eine Bedarfsprognose hat einen jährlichen Bedarf von 290.000 Kubikmeter Wasser für die Hardhofgruppe ermittelt. Deshalb wurde für jeden Brunnen eine Entnahmemenge von bis zu 145.000 Kubikmetern jährlich beantragt.

    Rehling: Bernhard Jakob verabschiedet sich als Vorsitzender

    Die neue Anlage wird Bernhard Jakob wegen der Verzögerung nicht mehr selbst in Betrieb nehmen können. Jakob verabschiedete sich in der Sitzung als Vorsitzender. Er hatte den Verband 18 Jahre lang geleitet und hat dabei viele wichtige Entscheidungen mitgetragen. Dazu gehörten die langwierigen Genehmigungsphasen der Brunnen drei und vier im Lechfeld und die neue Aufbereitungsanlage. Jakob hatte sich sogar überlegt, noch eine Legislaturperiode dran zu hängen, doch der immer weiter ausufernde Bürokratismus hätten dazu geführt, „dass ich die Tätigkeit beendet habe“, so Jakob. Sein Dank galt seiner Büromitarbeiterin Hermine Eisele.

    Im Namen der Verbandsräte dankte Stellvertreter Josef Settele dem scheidenden Vorsitzenden: „Denn du warst immer da, ich musste dich nie vertreten und unsere Verbandsräte und Wasserkunden können mit deiner geleisteten Arbeit vollauf zufrieden sein.“ Statt einem derzeit ja nicht möglichen Händedruck gab es Applaus für Jakob.

    Neben ihm scheiden auch weitere Verbandsräte aus. Die Anzahl der Sitze aus den drei Gemeinden wird sich nicht ändern, so Jakob. Demnach kann Rehling wieder neun Verbandsräte abstellen, Aindling vier und Hollenbach ein Mitglied.

    Eingangs hatte das Gremium in einer Schweigeminute dem vor zwei Wochen im Alter von 70 Jahren plötzlich verstorbenen Johann Burnhauser gedacht, der zwölf Jahre lang Mitglied des Gremiums war.

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