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Rehling: Rehling gibt viel Geld für Straßen und Kanäle aus

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Rehling gibt viel Geld für Straßen und Kanäle aus

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    Die Hambergstraße (im Vordergrund) in Rehling wird von der Einmündung Buchenweg bis zum Ortsende erneuert. Als Umleitungsstrecke dient dann der Feldweg (rechts im Bild), der von der Langen Wand bis zur Hambergstraße asphaltiert wird. Links von dem Feldweg liegt das neue Baugebiet mit der Streuobstwiese.
    Die Hambergstraße (im Vordergrund) in Rehling wird von der Einmündung Buchenweg bis zum Ortsende erneuert. Als Umleitungsstrecke dient dann der Feldweg (rechts im Bild), der von der Langen Wand bis zur Hambergstraße asphaltiert wird. Links von dem Feldweg liegt das neue Baugebiet mit der Streuobstwiese. Foto: Josef Abt

    Sehr viel Geld muss die Gemeinde Rehling für Straßen- und Kanalbaumaßnahmen ausgeben: für das Neubaugebiet „Zwischen Lange Wand und Hambergstraße“ östlich der Ortschaft mit 43 Wohnhäusern, für die Erneuerung der Hambergstraße Richtung Hort und für die Asphaltierung eines Teilstücks einer Straße in Unterach. Der Großteil der Ausgaben wird zwar durch die Erschließungsbeiträge beim Verkauf der Bauplätze an die Gemeinde zurückfließen. In der Summe wird der Haushalt doch mit einer erheblichen Summe belastet.

    Die Planungen stellten in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag Andreas Maurer und Peter Hartung vom Ingenieurbüro Sweco vor. Den Schwerpunkt bildete das Baugebiet, für das der Bebauungsplan bereits beschlossen ist. Nun soll es zügig vorangehen. Wie die Planer erläuterten, ist die Entwässerung wegen der topografischen Lage und der Bodenbeschaffenheit nicht ganz einfach. Es gibt Gefälle von zwei Richtungen, dazu großflächig starke Lehmschichten, die ein Versickern des Oberflächenwassers nicht zulassen. All dies habe schon Kopfzerbrechen bereitet, so die Planer. Das Abwasser soll mittels Trennsystem entsorgt werden. Das Schmutzwasser der südlichsten Häuser wird direkt in den Kanal in der Hambergstraße geleitet, das der übrigen Häuser über eine Pumpstation an der tiefsten Stelle des Areals.

    Rehling: Wo der Kinderspielplatz angesiedelt wird

    Problematischer ist das Oberflächen- sprich Regenwasser. Ein Versickern auf den Grundstücken wird nur in wenigen Fällen möglich sein. Für die übrigen Häuser sind Zisternen nötig, die das Oberflächenwasser auffangen und kontrolliert zu einem Sammelbecken ableiten. Dieses soll dort entstehen, wo jetzt eine Feldscheune steht. Dort kann sich bei Starkregen das Wasser, das von Norden und von Süden her zum tiefsten Punkt fließt, sammeln und versickern. Der Kinderspielplatz, der ursprünglich dort geplant war, wird im Bereich der Streuobstwiese angesiedelt.

    Von einem offenen, eingezäunten Sammelbecken waren nicht alle Ratsmitglieder begeistert. Niemand wisse, wie schnell das Wasser versickert und ob es mit der Zeit nicht ein verschmutzter Tümpel sein wird, hieß es. Die Planer sprachen von einem Biotop, mancher Gemeinderat befürchtet eine Ungezieferplage. Diskutiert wurden auch ein geschlossenes Becken oder unterirdische Rigolen (Pufferspeicher). Beide Alternativen sind wesentlich teurer. Das offene Becken kostet rund 50000 Euro, die Rigolenlösung 90000 Euro und ein geschlossenes Becken noch wesentlich mehr. Das Thema wurde zurückgestellt. Jeder kann sich noch informieren. Bis zur nächsten Sitzung will das Ingenieurbüro weitere Unterlagen und Erfahrungsberichte vorlegen. Beschlossen wurde vom Rat zumindest die Planung für den Schmutzwasserkanal.

    Rehling: So hoch sind die Kosten für Straßen- und Kanalbau

    Die Firma Sweco hat auch die Straßenplanung erstellt. Eine Änderung ergab sich bei der Asphaltierung des östlichen Feldweges von der Langen Wand Richtung Hambergstraße. Diese wird gemäß Ratsbeschluss statt mit vier nun mit 3,5 Meter Breite asphaltiert mit einem halben Meter breiten Seitenstreifen.

    Zur Kenntnis genommen wurde die Planung für die Trinkwasserleitung, die alle Straßen und Grundstücke als Ringschluss versorgt. Die Vergabe hierfür wird durch den Wasserzweckverband erfolgen.

    Die Kosten für Straßen und Kanal insgesamt bezifferte das Büro mit rund 2,5 Millionen Euro. Die Ausführungsplanung wird bis Juni erstellt, die Arbeiten im Juli ausgeschrieben. Für den Baubeginn wird grob Mitte September angepeilt. Vorläufig fertig sein – ohne Asphalt-Deckschicht und Pflasterungen – soll Mitte bis Ende 2021.

    Zweites Projekt in Rehling schließt direkt an

    Die zweite größere Maßnahme schließt direkt an das Baugebiet an: der Ausbau der Hambergstraße. Dafür nannten die Planer ohne Kanal Kosten von rund 506.000 Euro. Der marode Straßenabschnitt soll von der Einmündung Buchenweg in östliche Richtung bis zum Ende der Bebauung erneuert werden. Nachdem der Eigentümer des nördlichen Grundstücks bereit ist, geringfügig Grund abzutreten, kann die Straße durchgehend mit einer fünf Meter breiten Fahrbahn und einem 1,5 Meter breiten Gehweg ausgebaut werden, ohne in bebaute Grundstücke einzugreifen. Einige Kanalabschnitte müssen saniert und Teilstücke mit größerem Durchmesser ersetzt werden. Die Kosten für die Kanalsanierung schlagen laut der Kalkulation mit 96.000 Euro zu Buche. Die Gesamtkosten von rund 600.000 Euro muss die Gemeinde finanzieren, nachdem bekanntlich die Straßenausbaubeiträge der Anlieger abgeschafft wurden und die Gemeinden dafür pauschale Summen vom Staat erhalten.

    Der Rat stimmte der Planung zu mit dem Hinweis, dass Baugebiet und Straßensanierung gemeinsam ausgeschrieben werden sollen. Was dann vorrangig erledigt wird, muss die Baufirma entscheiden. Möglicherweise wird zuerst der Feldweg asphaltiert, der dann als Umleitungsstrecke genutzt werden kann.

    Der Feldweg in Rehling soll asphaltiert werden

    Asphaltiert werden soll der Feldweg, der in Unterach westlich an die Straße „Höhstigl“ angrenzt. Den Auftrag dafür hat der Gemeinderat bereits vergeben. Die Arbeiten sollten jetzt im Frühjahr ausgeführt werden. Ein Anlieger hat nun den Wunsch eingebracht, die jetzt noch abgestufte Straßenbreite – 3 beziehungsweise 3,5 Meter – einheitlich mit 3,5 Meter zu asphaltieren. Nach längerer Diskussion einigte sich der Rat bei einer Gegenstimme darauf, diesem Wunsch nachzukommen. Dazu kommt eine geänderte Bordhöhe mit acht Zentimetern. Die Kosten sind mit 83.000 Euro angesetzt.

    Ebenfalls asphaltiert werden soll im Ortsteil Sankt Stephan auf Wunsch der Gärtnerei Hessing der Stichweg „Am Taglilienfeld“ von der Kreisstraße bis zur Einfahrt in die Gärtnerei mit einer Breite von 3,5 Meter. Die Kosten trägt komplett die Gärtnerei, den Unterhalt die Gemeinde. Das Vorhaben wurde ohne Gegenstimme dann auch so beschlossen.

    Lesen Sie dazu auch: Rehling: Zwei Kandidaten streiten um Alfred Rappels Nachfolge

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