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Rehling: Raiffeisenbank Rehling zieht erstmals digital Bilanz

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Raiffeisenbank Rehling zieht erstmals digital Bilanz

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    An die Kapazitätsgrenze ist die noch ziemlich neue Getreide-Siloanlage vom Raiffeisen-Agrar-Zentrum Lech-Paar in Motzenhofen Hollenbach angelangt.
    An die Kapazitätsgrenze ist die noch ziemlich neue Getreide-Siloanlage vom Raiffeisen-Agrar-Zentrum Lech-Paar in Motzenhofen Hollenbach angelangt. Foto: Josef Abt

    Erstmals gab es für die Genossenschaftsmitglieder der Raiffeisenbank Rehling keine "echte" Generalversammlung. Wegen der Corona-Pandemie musste der Jahresabschluss 2019 digital präsentiert werden. Auch für die Verantwortlichen war das Neuland. Vorstand und Aufsichtsrat saßen im Saal der Gaststätte „Zum Wirt“ wie in einem Aufnahmestudio einem unbekannten Publikum gegenüber. Die Technik dafür hatte ein eigens auf digitale Veranstaltungen spezialisiertes Unternehmen aufgebaut.

    Im Vorfeld hatten alle Genossenschaftsmitglieder genaue Instruktionen erhalten. Positiv überrascht waren die Verantwortlichen über das Interesse: Gut 100 Mitglieder waren zugeschaltet. Als die Versammlung nach 70 Minuten problemlos beendet werden konnten, atmeten die Verantwortlichen auf. Die Bank war damit, wenn auch etwas verspätet, ihrer Verpflichtung nachgekommen, die Bilanz vorschriftsmäßig vorzulegen.

    Personelle Veränderung im Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Rehling

    An dem Abend vollzog sich eine personelle Veränderung im Aufsichtsrat. Während der turnusgemäß ausscheidende Stephan Haas aus Hollenbach bei der Online-Abstimmung mit großer Stimmenmehrheit wieder gewählt wurde, kandidierte Karl Katzenschwanz, ebenfalls aus Hollenbach, aus privaten Gründen nicht mehr. Vorstand Georg Gschoßmann, der die Wahlen leitete, dankte ihm für seine 20-jährige ehrenamtliche Tätigkeit. Eine festliche Verabschiedung soll nachgeholt werden. Zum Nachfolger wurde Christoph Eberle aus Igenhausen gewählt. Der 39-jährige bei der MAN in Augsburg beschäftigte Maschinenbauingenieur, konnte sich über 110 Stimmen (bei ein paar wenigen Enthaltungen) freuen. Somit ist der Aufsichtsrat weiterhin mit je zwei Mitgliedern aus den Gemeinden Rehling und Hollenbach besetzt.

    Das Bild zeigt vorne (von links) Vorstand Georg Gschossmann, Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Jakob und Vorstand Christian Baumeister.
    Das Bild zeigt vorne (von links) Vorstand Georg Gschossmann, Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Jakob und Vorstand Christian Baumeister. Foto: Josef Abt

    Weitere Neuigkeit: Alle Mitglieder können künftig 20, statt bislang nur sieben Anteile zu je 100 Euro zeichnen. Somit sind maximal 2000 Euro je Mitglied möglich. Die dafür gezahlte Dividende ist von zuletzt fünf auf drei Prozent gesunken. Bei bisher maximal sieben Geschäftsanteilen bedeutet das eine Einnahme von 21 Euro.

    Eingangs hatte Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Jakob die Regularien für die Versammlung erläutert. Danach ging Vorstand Christian Baumeister auf die wirtschaftliche Entwicklung ein. Die Nachfrage nach Kreditfinanzierungen mit langer Zinsbindung (bis 30 Jahre) steigt - trotz immer höherer Immobilienpreise. Mit den vorgelegten Zahlen hat die Raiffeisenbank Rehling bei der Ratingnote mit A++ wieder die Bestnote vom Verband erhalten.

    Raiffeisenbank Rehling: Steigerungsraten in fast allen Bereichen

    Die Bank weist in fast allen Bereichen Steigerungsraten auf. Nicht mehr so stark wie noch im Vorjahr, aber immerhin um 7,6 Prozent gestiegen ist 2019 die Bilanzsumme auf 299,8 Millionen Euro. In diesem Jahr ist die 300-Millionengrenze bereits deutlich überschritten. Um 10,2 Prozent stieg das Kreditvolumen auf 240,6 Millionen Euro (plus 22 Millionen Euro.) Hier profitiert die Bank von der hohen Investitionstätigkeit in der Region. Die Bank zahlt 369.000 Euro Gewerbesteuer. Dazu kommen unter anderem 433.000 Euro Körperschaftssteuer. Die Mitgliederzahl hat sich um 27 auf 3712 erhöht. Diese halten zusammen 19.931 Anteile mit einem Volumen von über 1,99 Millionen Euro.

    Raiffeisenbank Rehling: Bilanz 2019

    Kundenanlagenvolumen (Einlagen, Guthaben, Anlagenvolumen bei Verbundpartnern) 289,4 Millionen Euro (2018: 268,5 Millionen Euro)

    Ausleihungen (Kundenkreditvolumen) 287,6 Millionen Euro (2018: 261,2 Millionen Euro)

    Kundeneinlagen 168,7 Millionen Euro (2018: 162,3 Millionen Euro)

    Bilanzgewinn 157.148 Euro (2018: 198.000 Euro)

    Eigenkapital 31,4 Millionen Euro (2018: 29,3 Millionen Euro)

    Dividende 3 Prozent auf die Geschäftsanteile (2018: 5 Prozent)

    Mitglieder 3712 (2018: 3685)

    Mitarbeiter 38 (2018: 37)

    Geschäftsstellen Rehling und Hollenbach

    Landwirtschaftliches Warengeschäft Gemeinsame Lagerhäuser mit der Raiffeisenbank Aindling in Rehling-Oberach und in Hollenbach-Motzenhofen (at)

    Von hoher Bedeutung für eine Bankenbewertung ist die Eigenkapitalausstattung. Diese ist Voraussetzung für Kreditvergaben und sichert die Einleger bei unvorhergesehenen Krisen ab. Dieses Eigenkapital beträgt 31,4 Millionen Euro. Im Verhältnis zur Bilanzsumme ergibt dies eine Quote von 10,48 Prozent. Der Durchschnitt der Genossenschaftsbanken liegt bei zehn Prozent. Die Ausschüttungssumme aus dem Bilanzgewinn von rund 157.000 Euro beträgt rund 60.000 Euro. Die restlichen über 97.000 Euro werden den Rücklagen zugeführt. Online stimmten bis auf ein Mitglied alle digitalen Versammlungsteilnehmer dem Vorschlag zu.

    Warengeschäft des Raiffeisen-Agrar-Zentrums als wichtiges Geschäftsfeld

    Das Warengeschäft vom Raiffeisen-Agrar-Zentrum Lech-Paar stellt laut Baumeister ein wichtiges Geschäftsfeld dar. Mit dem neuen Lagerhaus in Motzenhofen und in Rehling wurde ein Gesamtumsatz von 20,5 Millionen Euro erreicht, ein Plus von fünf Prozent. Der größte Umsatz liegt weiterhin bei Getreide/Raps (6,5 Millionen Euro) es folgen Düngemittel (2,4 Millionen Euro), Futtermittel (3,4 Millionen Euro), Heizöl und Diesel (5,1 Millionen Euro), Pflanzenschutz (1,1 Millionen Euro ) und Saatgut (1,1 Millionen Euro). Wegen des großen Zulaufs reichen die Lagerkapazitäten für Getreide nicht mehr aus, so Georg Gschoßmann. Deshalb ist in Motzenhofen eine Erweiterung um vier Silos mit einem gesamten Volumen von 5.400 Tonnen notwendig. Die Planungen dafür laufen bereits.

    Zudem wurde das Mehrfamilienhaus in Hollenbach mit elf Wohnungen vor Kurzem fertiggestellt. Sieben Wohnungen konnten schon vermietet werden und sind auch teilweise schon bezogen.

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