Riesenschreck in den frühen Vormittagsstunden am Donnerstag in Rehling: Kurz nach 9 Uhr hieß es "Dachstuhlbrand im Kindergarten". Es kam zu einem Großeinsatz von Einsatzkräften. Den Feuerwehren gelang es, den Brandherd im nördlichen Trakt des neuen Kindergartens rasch in den Griff zu bekommen. Trotzdem ist der offenbar durch Bauarbeiten ausgelöste Schaden an dem noch nicht im Betrieb gegangenen Neubau beträchtlich.
Der Schrecken fuhr auch Bürgermeister Christoph Aidelsburger in die Glieder, als ihn die telefonische Nachricht im Rathaus erreichte. Er zeigte sich bestürzt über den Schwelbrand so kurz vor der geplanten Eröffnung des über sechs Millionen Euro teuren Bauwerkes im September. Gleichzeitig sah man ihm die Erleichterung an, dass die Alarmierung nicht den nur 50 Meter entfernten alten Kindergarten betraf, in dem zu diesem Zeitpunkt Betrieb herrschte.
Die Rauchwolken sind in Rehling schon von Weitem zu sehen
Schon von Weitem waren die dicken Rauchwolken zu sehen, die aus dem Dach des Anbaus neben der Bücherei aufstiegen, der künftig als Mehrzweck-, Speise- und Turnraum dienen soll. Der Qualm quoll aus dem First und aus der seitlichen Holzverkleidung. Scheinbar im Nu rückten aus allen Himmelsrichtungen die alarmierten Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge an, denn zunächst war unklar, ob sich der Brandherd wirklich im noch "unbewohnten" neue Kindergarten befindet. Außerdem liegt in unmittelbarer Nähe auch das gemeindliche Neunfamilienwohnhaus und südlich nicht weit entfernt die Grundschule. Dort herrschte ebenfalls große Aufregung, als die zahlreichen Löschzüge im südlichen Garten vorfuhren.
Nach Angaben von Dominik Rauscher, Zweiter Kommandant in Rehling, rückten die Feuerwehrleute dem Brand mit zwei C-Hohlstrahlrohren und insgesamt drei Trupps unter schwerem Atemschutz zu Leibe. Dazu musste auch die neue Fassade großflächig freigelegt werden, um an Glutnester heranzukommen. Über eine Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Langweid wurde von der Gebäuderückseite eine Riegelstellung vorbereitet, um eine mögliche weitere Ausbreitung zum südlichen Anbau zu verhindern. Außerdem nutzten die Feuerwehrleute das noch stehende Baugerüst, um möglichst rasch zum Brandherd zu gelangen. Die Feuerwehren hatten die Lage auf diese Weise relativ bald im Griff.
Ausgelöst worden ist der Brand nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei von den Bauarbeiten. Arbeiter hätten, so hieß es am Nachmittag im Pressebericht des Präsidiums Augsburg, bei den Dacharbeiten einen Bunsenbrenner verwendet. Dadurch entfachte sich das Feuer, das sehr schnell bemerkt worden sei. Alle Menschen im Gebäude konnten rechtzeitig gewarnt werden und den Bau unverletzt verlassen. Laut Polizei breitete sich der Brand sehr schnell aus.
Brand am Rehlinger Kinderhaus: Die Nachlöscharbeiten sind aufwendig
Nach Angaben von Vizekommandant Rauscher gestalteten sich die Nachlöscharbeiten sehr aufwendig. Massive Holzwangen an der Seite des Dachstuhls mussten entfernt werden, um Glutnester im Dachbereich auszuschließen. Zusätzlich mussten Teile der Gipskartondecke im Innenbereichen des Erdgeschosses, dem künftigen Speise- und Turnraum aufgeschnitten werden, da sich hier Löschwasser gesammelt hatte. Neben Rehling waren auch die Feuerwehren aus Langweid, Aindling, Stotzard und Anwalting im Einsatz. Insgesamt waren es rund 50 Helfer.
Noch sind die Einschätzungen unterschiedlich, was den Sachschaden anbelangt. Vor Ort war von einem höheren sechsstelligen Betrag die Rede. Die Polizei hingegen schätzte ihn am Nachmittag auf etwa 50.000 Euro. Die Kriminalpolizei Augsburg hat die weiteren Brandermittlungen aufgenommen.
In Rehling herrschte nach dem ersten Schrecken Erleichterung, dass es keine Verletzten gegeben hat. Als glückliche Fügung erwies sich am Donnerstag, dass die Gemeinde erst am Tag zuvor die Anwohner darum gebeten hatte, in der Kinderheimstraße keine Autos mehr zu parken, was bis dahin üblich war. Auf diese Weise war die schmale Sackstraße zugänglich für die Einsatzfahrzeuge. Hintergrund der Maßnahme ist, dass die Straße mit einem zusätzlichen Parkstreifen ausgestattet werden soll. Das hatte der Gemeinderat vor ein paar Monaten wegen der nicht optimalen Zufahrt zum Kindergarten beschlossen. Just am Donnerstag sollten die Arbeiten für den Parkstreifen mit dem Erdaushub starten.
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