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Rehling-Allmering: Scheicherhof in Allmering setzt sich gegen das Kükentöten ein

Rehling-Allmering

Scheicherhof in Allmering setzt sich gegen das Kükentöten ein

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    Wenn es nach dem Willen vieler Hühnerzüchter geht, soll das Töten der männlichen Küken gleich nach dem Schlüpfen bald der Vergangenheit angehören.
    Wenn es nach dem Willen vieler Hühnerzüchter geht, soll das Töten der männlichen Küken gleich nach dem Schlüpfen bald der Vergangenheit angehören. Foto: Josef Abt

    Der Slogan, der derzeit im Rahmen einer Werbekampagne des Scheicherhofes im Rehlinger Ortsteil Allmering zu lesen ist, ist eindeutig: "Sei dabei, tue Gutes und zeig a Herz für'n Buam!" Er richtet sich gegen das Töten männlicher Küken. Die sogenannte "Bruderhahnaufzucht", also die Aufzucht sowohl der weiblichen wie auch der männlichen Küken, ist eine Herzensangelegenheit der Familie.

    Das Kükentöten hatte zuletzt immer höhere Wellen geschlagen - sowohl bei den Tierschützern als auch in Regierungskreisen. Vor Kurzem beschloss das Kabinett den Gesetzentwurf von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner, dass das Töten der männlichen Eintagsküken ab 1. Januar 2022 verboten werden soll. Bei der Aufzucht von Legehennen, also der weiblichen Hühner, kommen in etwa die Hälfte an männlichen Tieren zur Welt, die sogenannten "Bruderhähne".

    Scheicherhof in Allmering stallte im Januar erste "Bruderhahn-Herde" ein

    Die Züchtung von Legehennen und Masthähnchen hat sich in den vergangenen 50 Jahren in zwei verschiedene Richtungen entwickelt, Eier oder Fleisch. Die Brudertiere dieser Züchtung sind bisher als gefrorene Eintagsküken in Zoos, Falknereien und an exotische Haustiere wie Schlangen oder Frettchen verfüttert worden.

    Der Scheicherhof in Allmering, der viele mit Eiern zusammenhängende Produkte wie Eis, Spätzle oder Eierlikör erzeugt, hat im Januar die erste Bruderhahn-Herde eingestallt.
    Der Scheicherhof in Allmering, der viele mit Eiern zusammenhängende Produkte wie Eis, Spätzle oder Eierlikör erzeugt, hat im Januar die erste Bruderhahn-Herde eingestallt. Foto: Josef Abt

    Der Scheicherhof, der auch viele mit Eiern zusammenhängende Produkte wie Eis, Spätzle oder Eierlikör erzeugt, hat im Januar die erste "Bruderhahn-Herde" eingestallt. Paul Jakob erzählt: "Für jede Henne, die bei uns auf dem Hof ist, wird ein Bruderhahn großgezogen." Für ihn ist die Embryotötung - also die Geschlechtsbestimmung im Ei, wie sie von der Regierung als Option zum Kükentöten angeführt wird - keine nachhaltige Lösung. Jakob findet die Kampagne, übrigens nach eigenen Angaben als erster Mitunterstützer in der Region, sehr positiv.

    Erste Bruderhahneier vom Scheicherhof in Allmering sind bereits erhältlich

    Er will seinen Lieferanten für die Legehennen künftig weiter unterstützen, um die männlichen Küken am Leben zu lassen. Die Hähne werden zwischen 120 und 180 Tage gefüttert. Zum Vergleich: Bei einem Masthähnchen sind es nur 30 Tage. Diese Mehrkosten werden über das etwas teurere Ei mitfinanziert. Die ersten Bruderhahneier gibt es bereits seit Freitag.

    Die Familie appelliert: "Wir alle, also Landwirte, Verbraucher und der Handel, sind dazu verpflichtet, dieses große Projekt gemeinsam umzusetzen." Am Wichtigsten dabei seien die Verbraucher. Denn nur durch deren Bereitschaft, je "Bruderhahn-Ei" ein paar Cent mehr auszugeben, kann dieses Projekt funktionieren. Die Mehrkosten für jedes Ei im Laden werden zu 100 Prozent für die Aufzucht der Brudertiere und deren Vermarktung verwendet. So können alle Tiere aufgezogen werden, deren Schwestern für die Projektteilnehmer Eier legen.

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