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Region Augsburg: Widerstand auf breiter Front gegen die Augsburger Osttangente

Region Augsburg

Widerstand auf breiter Front gegen die Augsburger Osttangente

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    Neben der B2 zwischen Friedberg-Lindenau und dem Schwabhof findet sich dieses Prostschild derer, die die Osttangente verhindern wollen.
    Neben der B2 zwischen Friedberg-Lindenau und dem Schwabhof findet sich dieses Prostschild derer, die die Osttangente verhindern wollen. Foto: Peter Kleist

    Die Lebensgrundlage auf dem Lechfeld sehen die Gegner einer Augsburger Osttangente in Gefahr. Das machten sie bei einer großen Protestversammlung in der Marktgemeinde Mering deutlich, zu der zahlreiche Teilnehmer aus der ganzen Region kamen. Sie können ihren Widerstand gegen eine vierspurige Schnellstraße noch bis 2. Mai formulieren: Ein Einspruch beim Bundesverkehrsministerium ist über dessen Internetseite oder per Post möglich.

    Gegner wollen aus dem Teufelskreis von immer mehr Autos aussteigen

    In Berlin dürfe nicht der Eindruck entstehen, als sei die Region geschlossen für den Bau einer autobahnähnlichen Straße durch sensible Naherholungsgebiete, sagte Wolfhard von Thienen, Sprecher des Aktionsbündnisses „Keine Osttangente“. Die Ansicht von Politikern wie des Landtagsabgeordneten Peter Tomaschko, dass ein solches Millionenprojekt eine Verkehrsentlastung bewirke, sei falsch. Vielmehr gelte es, aus dem Teufelskreis „Immer mehr Autos – immer mehr Straßen“ auszusteigen und nach alternativen Lösungen zu suchen.

    Kathrin Müllegger-Steiger, Dritte Bürgermeisterin der Gemeinde Kissing, befürchtet beim Bau der Straße die komplette Abtrennung ihrer Kommune vom Lech sowie Weitmann- und Auensee: „Das ist ein Wahnsinn!“ In

    Man dürfe die Bürger nicht für dumm verkaufen und sie mit einem schön gerechneten Kosten-/Nutzen-Verhältnis ködern, sagte Claudia Eser-Schuberth von den Grünen im Friedberger Stadtrat. Auch Josef Metzger, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft „Lebensraum Lechleite“, gehört zu den zahlreichen Gegnern der Osttangente. Diese würde nur Augsburg entlasten, aber eine Fläche in der Größe von 15 Bauernhöfen zerstören.

    Tomaschko glaubt: Wohnqualität werde sich verbessern

    Sogar Tomaschko hatte im Vorfeld der Veranstaltung eingeräumt: „So wie sie jetzt für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet ist, möchte ich die Osttangente auch nicht haben!“ Der Politiker glaubt aber: Wohn- und Lebensqualität werden sich verbessern, ebenso der Verkehrsfluss und die Sicherheit auf den Straßen.

    Dem widersprechen die Mitglieder des Aktionsbündnisses vehement. Rund 300.000 Menschen in der Region sowie Tiere und Pflanzen entlang der Strecke würden erheblich beeinträchtigt, wertvolle Natur- und Wasserschutzgebiete seien ebenso in Gefahr wie die Landwirtschaft im Lechtal. Wegen der überregionalen Funktion einer Osttangente werden der Verkehr und damit Lärm und Abgase zunehmen, ist von Thienen überzeugt. Auf der Internetseite www.keine-osttangente.de stellt das Aktionsbündnis einen Musterbrief bereit, mit dem man beim Ministerium Einspruch einlegen kann.

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