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Aichach: Psychisch Kranke finden rasch Hilfe in Aichach

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Psychisch Kranke finden rasch Hilfe in Aichach

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    Psychisch Kranke bekommen künftig auch Hilfe in Aichach.
    Psychisch Kranke bekommen künftig auch Hilfe in Aichach.

    Seit über 20 Jahren arbeiten der Bezirk Schwaben und der Landkreis Aichach-Friedberg an dem Ziel, im Raum Aichach eine Psychiatrische Institutsambulanz zu errichten. Bisher waren die Bemühungen ohne Erfolg geblieben. Nachdem die Kassenärztliche Vereinigung Bayern aber in zweiter Instanz diesem Vorhaben zugestimmt hat, kann die Realisierung einer Psychiatrischen Institutsambulanz nun in Angriff genommen werden. Darüber informierte das Landratsamt gestern in einer Pressemitteilung.

    Ziel ist es, bis Herbst dieses Jahres, spätestens aber bis Anfang 2020 eine solche „Außenstelle“ am Standort des Krankenhauses in Aichach zu errichten. Landrat Klaus Metzger sagte: „Dies ist eine absolut erfreuliche Meldung für unseren Landkreis.“ Er hatte ebenfalls stark für eine solche Einrichtung eingesetzt. Metzger hatte zuletzt im November vergangenen Jahres bei einer Infoveranstaltung des Vereins Kennen und Verstehen in Aichach in scharfen Worten das Vergabeverfahren als intransparent eingestuft.

    Hilfe für Psychisch Kranke in Aichach findet großen Anklang

    Die gute Nachricht überbrachten kürzlich Bezirkstagspräsident Martin Sailer und Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben, an Landrat Metzger und an den Geschäftsführer der Kliniken an der Paar, Krzysztof Kazmierczak. Sailer hob bei dieser Gelegenheit hervor: „Mit einer Psychiatrischen Institutsambulanz wird für die Bevölkerung im nördlichen Landkreis eine gut erreichbare Anlaufstelle in schwierigen seelischen Situationen geschaffen“. Düll sagte, dass so in vielen Fällen der weite Weg zum hierfür eigentlich zuständigen Bezirkskrankenhaus in Günzburg vermieden werden könne.

    Derzeit müssen Patienten, die ärztliche Hilfe bei seelischen Problemen benötigen, zu einem niedergelassenen Psychiater, Neurologen oder Psychotherapeuten gehen. Doch die Wartezeiten sind lang – oft mehrere Monate. Düll: „Das hilft nichts, wenn Sie eine psychische Krise haben.“ Wer schneller Hilfe braucht, muss in ein Bezirkskrankenhaus (BKH) – Menschen aus dem Landkreisnorden nach Günzburg, Bewohner aus dem Süden nach Augsburg. Der, vor allem nach Günzburg weite Weg wird durch die ambulante Hilfe unnötig. Deshalb hatte auch Fritz Schwarzbäcker, Vorsitzender des Vereins Kennen und Verstehen, gefordert: „Wir brauchen eine schnelle Anlaufstelle, wo man hingehen kann für eine Akutversorgung.“

    Für Patienten der Krankenhäuser in Aichach und Friedberg gibt es bisher einen Konsildienst: Eine Ärztin des BKH Augsburg ist zwei- bis dreimal pro Woche vor Ort und schaut sich Patienten an. Sie kann Medikamente verordnen oder gibt dem Personal Tipps.

    Das Personal für die neue Ambulanz in Aichach wird zusammengestellt

    Die Psychiatrische Institutsambulanz wird sich laut Wolfgang Müller, Pressesprecher am Landratsamt, mit der Bereitschaftspraxis die Räumlichkeiten im Altbau des Krankenhauses teilen. Als Anlaufstelle für Patienten, die außerhalb der üblichen Sprechzeiten Hilfe brauchen, hat die Bereitschaftspraxis, wie berichtet, Mittwoch bis Freitag von 16 bis 21 Uhr geöffnet.

    Die Psychiatrische Institutsambulanz wird tagsüber geöffnet haben. Wie die Öffnungszeiten aussehen werden, hängt laut Müller davon ab, wie groß das Team um Dr. Anne Hiedl sein wird. Momentan ist die Leitende Oberärztin des BKH dabei, ein Team zusammenzustellen. Starten kann die Institutsambulanz laut Müller nur zum Quartalsbeginn. Er geht davon aus, dass das wahrscheinlich der 1. Oktober oder 1. Januar sein wird.

    Lesen Sie dazu auch den Bericht Psychiatrische Ambulanz in Aichach rückt näherund den Kommentar Psychiatrische Ambulanz in Aichach ist kein Luxus

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