Die Grimolzhausener lassen nicht locker. Sie wehren sich weiterhin dagegen, dass in einer Lagerhalle am Boberg Asylbewerber untergebracht werden sollen. In einem Bürgerantrag fordern sie nun, dass der Marktgemeinderat über das Thema spricht. Das Gremium tagt am Dienstag, 1. Dezember, ab 19 Uhr im Kultursaal des Rathauses.
Wie berichtet, hatte der Bauausschuss vor zwei Wochen nach kontroverser, aber sachlicher Debatte mit 6:2 Stimmen für dem Umbau der Halle in Wohnräume votiert. Dagegen stimmten Dritter Bürgermeister Thomas Huber und Manfred Graser (beide Bürgerblock).
Bürgermeister Franz Schindele betonte damals, dass aus baurechtlicher Sicht nichts gegen das Vorhaben spreche. Das Landratsamt müsse nun prüfen, ob Voraussetzungen wie Brand- und Immissionsschutz erfüllt seien. Dennoch teilten die Ausschussmitglieder einige Bedenken der Grimolzhausener. Deshalb will der Markt das Landratsamt darauf hinweisen, dass er wegen der mangelnden Infrastruktur gegen die Unterbringung von Asylbewerbern in der Halle ist. Zudem gibt es laut Schindele noch freie Wohnungen für Asylbewerber in Pöttmes.
Schon vor der Sitzung des Bauausschusses hatten rund 200 Bewohner aus Grimolzhausen, Eiselsried und Pertenau ihren Protest auf Unterschriftenlisten deutlich gemacht. 50 kamen zur Sitzung. Nun folgt der Bürgerantrag, unterzeichnet von Daniel Andracsek und Karl-Heinz Riepold aus
In ihrer Begründung schreiben die Verfasser, dass ein oder zwei Familien mit Asylbewerbern in Grimolzhausen betreut werden könnten. Doch es sei fraglich, „ob das (...) Objekt am Boberg hinsichtlich seiner Dimension dazu geeignet ist“. Hinzu komme, dass Grimolzhausen weder Ärzte noch Einkaufsmöglichkeiten noch genug Freizeitangebote habe. Zudem sei die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht gut. „Wir vertreten die Auffassung, dass der Marktgemeinderat sich mit der Fragestellung beschäftigen muss, ob (...) Grimolzhausen aufgrund seiner Infrastruktur für eine Asylunterkunft geeignet ist.“ (nsi)