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Premiere: Schmugglereien in Gebenhofen

Premiere

Schmugglereien in Gebenhofen

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    Richtige Ganoven zeigen sich auf der Bühne: Fuchs (Sebastian Stegmair), Bockerer (Markus Menzinger) und ihr Chef, der Baron (Martin Brandmeier). Mutter Paula (Michaela Strobl) und Tochter Hanna (Franziska Bachmeir) verstehen sich nicht immer gut.
    Richtige Ganoven zeigen sich auf der Bühne: Fuchs (Sebastian Stegmair), Bockerer (Markus Menzinger) und ihr Chef, der Baron (Martin Brandmeier). Mutter Paula (Michaela Strobl) und Tochter Hanna (Franziska Bachmeir) verstehen sich nicht immer gut.

    Der Katholische Burschenverein Gebenhofen-Anwalting bringt in diesem Jahr das Stück „Schmugglerbazi“ von Ralph Wallner auf die Bühne. Doch eigentlich müsste der Titel des Theaterstücks geändert werden: Denn es handelt sich nicht nur um einen einzigen „Schmugglerbazi“, sondern um ganz viele „Bazis“.

    Geschmuggelt wird über die Grenze von „Bayern“ nach „Schwaben“, wie die Schilder beim Bühnenbild verheißen. Die größten Schmuggler sind der Basti (Michael Brandmeier) und sein „Kumpel“, die Fini (Sophia Schmid). Sie versuchen, sich durch die Schmugglereien von Hochprozentigem über die Pässe nach

    Die betriebsame Idylle – nur noch elf Jahres sind es, bis sich Basti und Fini ihre Träume erfüllen können – wird jäh durch Paula (Michaela Strobl) und Hanna (Franziska Bachmeir) gestört, die sich auf der Durchreise befinden. Allerdings stellt sich schnell heraus, dass die Tochter und vor allem die Mutter keine unbeschriebenen Blätter sind. Aber auch der Bockerer und der Fuchs halten die Jägerhütte für einen guten Ort, um Geld des Barons dort zu verstecken. Freilich liegen ihre Nerven blank, als beide unabhängig voneinander das Geld holen wollen und es nicht finden.

    Mit dem Stück gibt Gabi Escher ihr Debüt als Regisseurin. Bewährter Souffleur und „Mit-Regisseur“ ist Matthias Steinherr. Für die Frisuren und Maske sorgen Manuela Stegmair und Anna Bachmeir. Beide haben sich wahrlich verausgabt für die Wunden, die zu sehen sind. Auch beim Bühnenbild haben sich alle Beteiligten viel Mühe gegeben – die Spinnweben sind deutlich zu sehen. Hanna nimmt man ab, dass es in der Jägerhütte mal wieder abstauben bräuchte. Der Wald und die Hütte selbst wirken durch den Digitaldruck realistisch und versetzen die Zuschauer in diese Umgebung.

    Die Schauspieler tun ein Übriges. Man merkt allen an, dass sie nicht zum ersten Mal auf der Bühne stehen und Freude am Spielen haben. Einzig Sebastian Stegmair sammelt die erste Bühnenerfahrung, macht dies aber sehr gut. Die Akteure sprechen deutlich und schlüpfen mit überzeugender Gestik und Mimik in ihre Rollen. Paula sucht sogar im Publikum nach einer Alternative, als Basti ihre Liebe zurückweist.

    Insgesamt ein Stück, das nicht nur „Schwarz-Weiß-Malerei“ darstellt. Es zeigt sich relativ schnell, dass es keine ganz Unschuldigen gibt, aber auch keine ganz bösen Charaktere. Die Lachmuskeln der Zuschauer werden strapaziert – besonders wenn lokale Anspielungen vorkommen, wie etwa die Magd vom „Waglerhof“ oder Tipps von der Paula an die Fini wie: „Suach da oan vo Oacha“. Das Publikum honoriert Wortwitz, Dialekt und hervorragende schauspielerische Leistung mit zahlreichem Szenenapplaus. Am Ende löst sich (fast) alles in Wohlgefallen auf.

    Die letzte Chance, das Stück zu sehen, gibt es am heutigen Samstag im „Lechnersaal“ in Gebenhofen.

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