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Politik: Nicht nur CSUler wünschen sich Lichtgestalt zurück

Politik

Nicht nur CSUler wünschen sich Lichtgestalt zurück

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    Peter Tomaschko
    Peter Tomaschko

    Aichach-Friedberg Wer dachte, die Debatte über Karl-Theodor zu Guttenberg sei acht Monate nach Niederlegung seines Amtes als Verteidigungsminister beendet, den belehrte die einstige Lichtgestalt der CSU nun eines Besseren: Guttenberg meldete sich nun in der Öffentlichkeit zurück und das mit einem Paukenschlag. Denn die Politik der vergangenen Monate sieht er kritisch, auch die der eigenen Partei. Dennoch sprechen sich viele

    CSU-Kreisvorsitzender Peter Tomaschko ist von der Qualität Guttenbergs überzeugt: „Ich schätze ihn sehr und würde mich über eine Rückkehr freuen.“ Schließlich müsse eine Volkspartei wie die CSU auch kritische Stimmen verkraften, meint Tomaschko. „Ich sehe die Kritik eher als Auftrag, dass wir uns damit auseinandersetzen müssen.“ Außerdem müsse Politik in der heutigen Zeit besser kommuniziert werden und das sei unter anderem eine Stärke des ehemaligen Verteidigungsministers. „Natürlich hat er in Bezug auf die Doktorarbeit Fehler gemacht, aber dafür hat er bezahlt“, erklärt der Kreisvorsitzende.

    Ähnlich sieht das Dr. Renate Magoley, Kreisrätin der Freien Wähler: „Guttenberg hat die Leute angesprochen, solche Menschen braucht die Politik.“ Sie findet aber auch kritische Worte: „Mit der Glaubwürdigkeit von Politikern steht es sowieso nicht gut, das hat er nicht verbessert.“ Außerdem sei er nicht in der Position, um Kritik zu üben. Dennoch brauche ihn die CSU, meint Magoley. Sie rechnet Guttenberg gute Chancen für eine Rückkehr aus.

    Für Aichachs dritten Bürgermeister, Karl-Heinz Schindler, von der SPD eine schreckliche Vorstellung: „Es ist deutlich der Lack ab.“ Für ihn ist Guttenbergs Auftritt nur „eine gut durchdachte Inszenierung“. Er solle mehr Seriosität an den Tag legen: „Das ist mir alles zu viel Glamour.“ Die Reue nehme er ihm nach acht Monaten nicht ab, das hätte schon einige Jahre gedauert. Die Politik brauche keine solchen Blender, so der Kreisrat. Dennoch werde Guttenberg wohl zurückkommen: „Ich hoffe nein, aber ich befürchte ja“.

    Auch für den stellvertretenden Landrat der CSU, Rupert Reitberger, kam die Wiederauferstehung überraschend: „Ich hätte nicht geglaubt, dass er jetzt schon versucht zurückzukehren.“ Reitberger hätte einen späteren Zeitpunkt befürwortet, so habe es ein „Gschmackerl“. Dennoch ist er von der Person Guttenberg überzeugt: „Er hat Dinge angesprochen, wo andere nur rumgeeiert haben.“ Solche Leute brauche die Politik. Sollte sich Guttenberg wieder zur Wahl stellen, habe er gute Chancen. Dass er aufgestellt würde, wäre für ihn keine Frage: „Der Kreisverband müsste dämlich sein, ihn nicht zu nehmen.“

    Maria Dietrich, Kreisvorsitzende der Jungen Union, würde Guttenberg sofort zurückholen: „Wir würden ihn gerne wieder in der Politik sehen, auch in der CSU.“ Sie findet es mutig, dass er nun wieder die Öffentlichkeit sucht. Fehler habe er gemacht, das sei klar, aber irgendwann müsse das abgehakt werden. Ein Comeback wäre laut Dietrich wünschenswert: „Schließlich könnte man ihn gut gebrauchen.“

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