Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten

Pöttmes-Schnellmannskreuth: Glockenweihe in Schnellmannskreuth: Ein ganzer Ort feiert

Pöttmes-Schnellmannskreuth

Glockenweihe in Schnellmannskreuth: Ein ganzer Ort feiert

    • |
    Am Samstagnachmittag weihte der Augsburger Weihbischof Florian Wörner die drei neuen Glocken, die in Zukunft vom Turm der Kreuther Kirche Mariä Himmelfahrt Gläubige zum Gebet einladen. Der Festakt fand am Sportplatz statt.
    Am Samstagnachmittag weihte der Augsburger Weihbischof Florian Wörner die drei neuen Glocken, die in Zukunft vom Turm der Kreuther Kirche Mariä Himmelfahrt Gläubige zum Gebet einladen. Der Festakt fand am Sportplatz statt. Foto: Vicky Jeanty

    Trotz eines durch die Corona-Pandemie durcheinandergewirbelten Zeitplans hat zumindest am Samstag in Schnellmannskreuth alles gepasst: In dem Pöttmeser Ortsteil feierten viele Menschen Mariä Himmelfahrt, das Patrozinium der gleichnamigen Dorfkirche und die Weihe der neuen Kirchenglocken.

    Die Sonne strahlte, die Glocken, der Festwagen und das Podium waren schön dekoriert. Weihbischof Florian Wörner wurde herzlich begrüßt, die Blasmusik spielte auf und der Kirchenchor sang. Wörner weihte die drei neuen bronzenen Kirchenglocken. Voraussichtlich im Oktober sollen sie in den Turm kommen. Inklusive dem Einbau im Turm dürften die neuen Glocken wohl mit rund 60000 Euro zu Buche schlagen.

    Georg Schmid zog den Wagen mit den geschmückten Glocken zum Schnellmannskreuther Sportplatz. Im Gefolge der Umzug, angeführt von der Pöttmeser Blaskapelle.
    Georg Schmid zog den Wagen mit den geschmückten Glocken zum Schnellmannskreuther Sportplatz. Im Gefolge der Umzug, angeführt von der Pöttmeser Blaskapelle. Foto: Vicky Jeanty

    Viele Menschen setzten sich für neue Glocken in Schnellmannskreuth ein

    Von einer „mutigen und großmütigen“ Tat sprach Pfarrer Thomas Rein angesichts der versammelten Dorfgemeinschaft und etlicher Ehrengäste, die sich am Samstagnachmittag zur Feier am Sportplatz eingefunden hatten. Mit großem Nachdruck hatten sich zahlreiche Menschen für ein neues Geläut eingesetzt. Allen voran Anton Mayer – der „Allgaier“ – sowie der im vergangenen Jahr verstorbene Kirchenpfleger Johann Heilgemeir.

    In seiner Predigt erläuterte Weihbischof Wörner die kirchlichen und liturgischen Funktionen der Glocken, die eng im Zusammenhang mit dem christlichen Glauben stünden. Mehrmals täglich erinnere das Geläut an Gott, lade zum Gottesdienst und damit zum Gebet sowie zum Gotteslob ein. Dank des weithin hörbaren Klangs der Glocke würden diese Botschaften die Menschen durchdringen und „durchklingen“.

    Weihbischof ruft Bürger auf, Glauben an die große Glocke zu hängen

    Seinen Glauben sichtbar und erlebbar zu machen, ist für den Weihbischof verbunden mit dem Wunsch, diesen Glauben „an die große Glocke zu hängen“ und zur Sprache zu bringen. Persönlich versprach er augenzwinkernd, im Anschluss an die Weihe „g’scheit draufzuhauen“, um zumindest mit dem ersten Schlag einen schönen und harmonischen Klang zu erzeugen.

    Die eigentliche Glockenweihe stand im Mittelpunkt des Festgottesdienstes. Viele freiwillige Helfer hatten sowohl die Glocken als auch den Festwagen aufwendig mit Blumengirlanden geschmückt. Das Weiheritual sieht vor, dass nach den Psalmengebeten die Glocken zuerst mit Weihwasser besprengt, dann mit Weihrauch eingehüllt und zum Schluss rundum an verschiedenen Stellen mit gesalbtem Öl versehen werden. Die Reliefs zeigen an der größten Glocke das Dreifaltigkeitsmotiv. Die Muttergottes beziehungsweise der Schutzengel zieren die beiden kleineren Glocken. An der Rückseite ist jeweils „Schnellmannskreuth 2020“ zu lesen.

    Weihbischof vollzieht ersten Schlag auf die neuen Glocken

    Pfarrer Thomas Rein (links) und Weihbischof Wörner (2. v. l.) mit Initiator Anton Mayer (rechts), Franziskus Freiherr von Gumppenberg (Mitte) und dem Geistlichen Tobias Seyfried aus Echsheim.
    Pfarrer Thomas Rein (links) und Weihbischof Wörner (2. v. l.) mit Initiator Anton Mayer (rechts), Franziskus Freiherr von Gumppenberg (Mitte) und dem Geistlichen Tobias Seyfried aus Echsheim. Foto: Vicky Jeanty

    Der Weihbischof hielt sein Versprechen, „g’scheit draufzuhauen“ und vollzog jeweils einen kräftigen Hammerschlag auf die Glocken. „Der Klang ist unser Gotteslob, er ist rein und eindeutig“, so der Geistliche.

    Bei zum Teil brütender Hitze begleitete der Kreuther Kirchenchor unter Leitung von Herta Huber den Gottesdienst. Sie hatte sich gesangliche Verstärkung aus den umliegenden Ortschaften geholt. Auch die Blaskapelle Pöttmes spielte auf. Schon Tage zuvor hatten die Dorfbewohner mit den Vorbereitungen für den Festtag begonnen. Pfarrer Thomas Rein bedankte sich bei all denen, die zum optischen, organisatorischen, musikalischen und kulinarischen Gelingen des Festes beigetragen hatten.

    Anton Mayer, einer der Initiatoren aus Schnellmannskreuth, ist glücklich

    Im Anschluss an die Feier gab es kühle Getränke und einen kleinen Imbiss. Der Weihbischof nahm sich Zeit für persönliche Gespräche, unter anderem mit den Schwestern Marie-Bernadette und Anna Kaltenstadler, die aus Kreuth stammen und beide im Orden der Familie Mariens sind. Anton Mayer war mit dem Festtag ebenfalls zufrieden. Er sagte: „Genauso hatte ich mir das vorgestellt“.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Neue Glocken: Schnellmannskreuther meistern einen Kraftakt

    Das könnte Sie auch interessieren:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden