Schon vor der Kommunalwahl im März war klar, dass die Sanierung der Pöttmeser Schule eines der größten Themen der nächsten Jahre sein wird. Alle drei Fraktionen des Marktgemeinderats hatten die Schulsanierung in ihren Wahlprogrammen. Mittlerweile wird konkreter, mit welch großem technischen und finanziellen Aufwand sie verbunden sein wird.
Noch in der zurückliegenden Wahlperiode hatte der Arbeitskreis Schule mit Vertretern aller Fraktionen des Gemeinderats und der Schule das Architekturbüro Wilhelm mit einer groben Kostenschätzung beauftragt. Deren Ergebnis wurde nun im Marktentwicklungsausschuss präsentiert und ließ die Mitglieder blass werden.
Sanierung der Pöttmeser Schule würde bis zu 25 Millionen Euro kosten
Wie Bürgermeister Mirko Ketz auf Anfrage mitteilte, veranschlagt das Architekturbüro rund 25 Millionen Euro für eine Generalsanierung. Rund 35 Millionen Euro würde gar ein Neubau kosten. Allerdings sind in diesen Zahlen bewusst sämtliche Wünsche seitens der Schule und der Gemeinderäte enthalten, wie die Schule künftig im Idealfall aussehen sollte: Darunter – um nur ein Beispiel zu nennen – eine Turnhalle, die auch als Veranstaltungshalle genutzt werden könnte. Die Kostenschätzung inklusive Wunschliste soll zukünftig als Diskussionsgrundlage dienen.
Doch schon das „Pflichtprogramm“ wird ordentlich Geld kosten. Das derzeitige Gebäude ist nicht für Schüler mit Integrationsbedarf geeignet. Auch ein bevorstehender Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung der Grundschüler wird sich in der Sanierung oder in einem möglichen Neubau widerspiegeln müssen.
Ein Grundsatzbeschluss, ob die Schule saniert oder neu gebaut wird, ist noch nicht gefallen – und steht auch nicht in absehbarer Zeit bevor. Zunächst sollen die drei Fraktionen über die Kostenschätzung diskutieren. Außerdem ist ein Ortstermin an der Pöttmeser Schule geplant. Die Kommunalpolitiker wollen sich darüber hinaus auch andere Schulen anschauen.
Räume an Pöttmeser Schule reichen künftig wohl nicht mehr aus
Dem Architekten zufolge wäre ein Sanierung wohl grundsätzlich möglich. Die Substanz des Gebäudes sei gut, zudem sei bereits in den vergangenen Jahren viel investiert worden. Dennoch würde auch bei einer Sanierung ein Anbau nötig. Ein Umbau des Schulgebäudes für Kinder mit Integrationsbedarf ist Ketz zufolge nicht möglich. Für sie müsste der Unterricht in einem Anbau stattfinden.
Wenn die Wirtschaftsschule am Standort bleibt, gibt es Ketz zufolge unter Umständen Raumprobleme. So fehlten bislang unter anderem ein Physik- und ein Musikraum. Hinzu kommt, dass ein Anstieg der Schülerzahlen erwartet wird, was mehr Klassen pro Jahrgangsstufe bedeuten könnte.
Ein großes Aber ist der Brandschutz: Beginnt die Gemeinde mit den Bauarbeiten, endet hier der Bestandsschutz. Die aktuellen, bekanntermaßen hohen Auflagen zu erfüllen, brächte einen erheblichen finanziellen Aufwand mit sich. Hinzu kommt, dass die Heizung und Elektrik noch aus der Bauzeit der Schule Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre stammen.
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