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Pöttmes: Krisentreffen: Neue Idee soll Pöttmeser Wirtschaftsschule retten

Pöttmes

Krisentreffen: Neue Idee soll Pöttmeser Wirtschaftsschule retten

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    Die Pöttmeser Wirtschaftsschule ist in der Grund- und Mittelschule der Marktgemeinde zu finden. Sie startete ihren Betrieb im Jahr 2011. Das Schulgebäude muss in naher Zukunft saniert werden. Auch deshalb soll schnell geklärt werden, wie es mit der Wirtschaftsschule weitergeht.
    Die Pöttmeser Wirtschaftsschule ist in der Grund- und Mittelschule der Marktgemeinde zu finden. Sie startete ihren Betrieb im Jahr 2011. Das Schulgebäude muss in naher Zukunft saniert werden. Auch deshalb soll schnell geklärt werden, wie es mit der Wirtschaftsschule weitergeht. Foto: Vicky Jeanty (Archiv)

    Für das neue Schuljahr haben sich an der Wirtschaftsschule Pöttmes nur acht Schüler eingeschrieben. Das ist eine absolute „Minderklasse“, wie Landrat Klaus Metzger jetzt bei einem Pressegespräch erklärte. In der Regel starten dort elf bis 13 Schüler ins neue Schuljahr. Da auch das keine Riesenanzahl ist und die Wirtschaftsschule aber dauerhaft in Pöttmes gehalten werden soll, fand am Montag ein Krisentreffen im Landratsamt statt.

    Wie Landrat Metzger berichtete, nahmen daran unter anderem Vertreter des Kultusministeriums, der Regierung von Schwaben, des Staatlichen Schulamts, der Pöttmeser Bürgermeister Mirko Ketz und Berufsschulleiterin Cornelia Nieberle-Schreiegg, die auch die Wirtschaftsschule leitet, teil. Laut Klaus Metzger gibt es eine „gute Idee, die Wirtschaftsschule in Pöttmes zukunftsfähig zu bekommen“. Wie genau die ausschauen soll, wollte er aber noch nicht verraten. Das neue Konzept müsse erst vom Ministerium abgesegnet werden. Noch diese Woche werde das Ministerium ein Schreiben des Landkreises als Träger der Schule mit der Bitte um Zustimmung erhalten.

    Mittelschule und Berufsschule arbeiten in Pöttmes zusammen

    Die Wirtschaftsschule, die in die Pöttmeser Grund- und Mittelschule integriert ist, hat 2011 ihren Betrieb aufgenommen. Die Einrichtung ist ein Kooperationsprojekt der Mittelschule Pöttmes und der Beruflichen Schulen Wittelsbacher Land. Profilfächer wie Englisch oder Informationsverarbeitung werden von Berufsschullehrern unterrichtet, allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Mathe oder Geschichte und Sozialkunde von Mittelschullehrern. In drei Jahren (achte bis zehnte Klasse) führt die Wirtschaftsschule zur Mittleren Reife. Die ermöglicht den Besuch einer Fachoberschule (FOS) und ebnet den Zugang zur Hochschulausbildung.

    Der Handelszweig in Pöttmes dient vor allem Schülern, die eine Berufsausbildung in einem kaufmännischen Beruf oder einem Verwaltungsberuf anstreben. Zur praxisorientierten Ausbildung gehört auch eine Übungsfirma, die in der Pöttmeser Wirtschaftsschule betrieben wird. In dieser „Firma“ vollziehen die Schüler modellhafte Sachbearbeitung mit konkreten Geschäftsfällen. 2014 hat das Kultusministerium der Pöttmeser Wirtschaftsschule eine offizielle Bestandsgarantie auf Dauer ausgesprochen – davor wurde immer nur das nächste Schuljahr genehmigt.

    So erklärt Aichach-Friedbergs Landrat den Schülereinbruch

    Trotzdem war und ist es immer wieder eine Zitterpartie, ob genügend Schüler für eine neue Klasse zusammenkommen. Den Schülereinbruch im neuen Schuljahr erklärt Landrat Metzger auch damit, dass die dreijährige Wirtschaftsschule offenbar nicht mehr attraktiv für Schüler sei. Es gebe auch Wirtschaftsschulen mit vier- oder zweijähriger Schulzeit.

    Das neue Konzept sehe eine stärkere Abgrenzung zur Mittelschule vor. Durch die neue Idee würde die Konkurrenz zur Mittelschule aufgelöst, so Metzger. Das gelte auch für den M-Zug an der Aindlinger Mittelschule. „Es ist nicht unser Ziel, gleich zwei Schularten gefährdet zu haben“, betonte der Landrat. Angesichts des allgemeinen Lehrermangels sei angedacht, dass die Wirtschaftsschule künftig keine Unterstützung von Lehrern der Mittelschule mehr bekomme. Die Ressourcen in den beiden Schulen müssten besser an die Zahl der Schüler angepasst werden, sagte er.

    Markt Pöttmes muss das Schulgebäude sanieren

    Wenn alles nach Plan läuft, soll das neue Konzept ab dem Schuljahr 2021/22 greifen. Damit bis zur Schuleinschreibung im Frühjahr 2021 Klarheit herrscht, müssten die Zusagen bis Ende dieses Jahres fix sein. Das sei auch für den Markt Pöttmes wichtig, der eine Generalsanierung der Mittelschule plane. Derzeit gehen 38 Schüler in drei Klassen auf die Wirtschaftsschule.

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