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Pöttmes-Koppenzell: Schleppjagdverein schart sich um seinen Vorsitzenden

Pöttmes-Koppenzell

Schleppjagdverein schart sich um seinen Vorsitzenden

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    730 Hunde, Pferde und Reiter scheinen eine Einheit zu bilden. Wie das funktioniert, das zeigten die Reiter bei einer Schau-Schleppjagd im Rahmen der Feierlichkeiten zum 30. Jubiläum des Schleppjagdvereins von Bayern.
    730 Hunde, Pferde und Reiter scheinen eine Einheit zu bilden. Wie das funktioniert, das zeigten die Reiter bei einer Schau-Schleppjagd im Rahmen der Feierlichkeiten zum 30. Jubiläum des Schleppjagdvereins von Bayern. Foto: Vicky Jeanty

    Pöttmes-Koppenzell Für Toni Wiedemann, den Vorsitzenden des Schleppjagdvereins von Bayern, war es der erste offizielle Auftritt nach seinem schweren Reitunfall im Oktober vergangenen Jahres. Die Feierlichkeiten rund um den 30-jährigen Geburtstag des Vereins standen entsprechend ganz im Zeichen eines berührenden Wiedersehens mit der eingeschworenen Reiter- und Freundesgemeinschaft. Unter den Ehrengästen waren Luitpold Prinz von

    Die facettenreiche Geschichte des 1986 gegründeten Schleppjagdvereins ist eng mit der Persönlichkeit Toni Wiedemanns verbunden. Der passionierte Reiter und Jäger mit Vorbildfunktion in Sachen Engagement genießt in Fachkreisen einen ausgezeichneten Ruf. Seit 30 Jahren führt und leitet er einen Verein, der mittlerweile über 400 Mitglieder zählt.

    Alles begann mit einem 30-köpfigen Leihpack

    Welche Verdienste sich Toni Wiedemann in diesen Jahren erworben hat, das erläuterte im Detail Wiedemanns Stellvertreter Robert Guggenberger. Von Beginn an war er an der Aufzucht und der Ausbildung der Foxhound-Meute maßgeblich beteiligt. Was 1988 mit einem 30-köpfigen Leihpack aus der Cappenberger Meute aus Nordrhein-Westfalen begann, führte im Lauf der Jahre zu einer eigenständigen Meute mit eigener Aufzucht.

    Weit über 200 Foxhounds wurden gezüchtet, die regelmäßig die höchsten Auszeichnungen erhalten. Die stattliche Meute hat seit 2011 in der modernen Kennelanlage in Koppenzell bei Gundelsdorf (Markt Pöttmes) eine adäquate Bleibe gefunden. Das gesamte Projekt beinhaltet zudem ausreichend Platz für mehrere Pferde, ein Futterlager sowie ein Stüberl für die Reiter.

    Der Initiative des Vereinspräsidenten ist es zu verdanken, dass die Tradition des Jagdreitens nach außen weiter getragen wird. Diverse Kursangebote werden jährlich von über 100 Reitern in Anspruch genommen. Es finden regelmäßige Schleppjagden statt, die Equipage reitet auf Herrenchiemsee oder bei historischen Jagden an der Schlossanlage Schleißheim. Eine Reiterabteilung hatte vor ein paar Jahren einen filmreifen Auftritt.

    „Diesen schönen Sport und diese schöne Tradition gilt es, aufrecht zu erhalten“, hieß es in der Laudatio von Luitpold Prinz von Bayern. Der Schirmherr des Vereins dankte Toni Wiedemann für dessen Einsatz. „Dein Engagement bleibt auch in schwierigen Zeiten in vollem Umfang erhalten.“

    Wiedemann: “Wir haben unheimlich viel geschafft“

    Sichtbar gerührt ergriff der Vorsitzende selbst das Wort. „Der Blitz hat den Baum zwar getroffen, aber die ersten Äste treiben wieder aus“, meinte er in Bezug auf seinen tragischen Unfall. Sein Rückblick auf 30 Jahre Schleppjagdverein mündete in einem allumfassenden Dank an all die engagierten Wegbegleiter und Helfer, die den Verein am Leben halten. „Wir haben unheimlich viel geschafft, unser Sport wird weiter gehen.“ Dafür gab es stehenden Applaus.

    Peter Tomaschko überbrachte die Glückwünsche von Landrat Klaus Metzger. Der Landkreis sei stolz, den Sitz des „stolzen Vereins“ im Wittelsbacher Land zu haben. „Dieser Verein ist mehr als nur Sport. Er ist Geschichte und Kultur zugleich“, betonte Tomaschko. „Machen Sie weiter so!“ Sein Appell nahm den Dank von Gabriele Westphal-Bierl voraus.

    Als Mitglied des Vereins dürfte sie all denen aus dem Herzen gesprochen haben, die in Toni Wiedemann eine Art Mentor in Sachen Reitkunst und der damit verbundenen Liebe zu den Tieren sehen. Jutta Nebe als Vertreterin der Deutschen Schleppjagdvereinigung überreichte eine Urkunde, die Bläsergruppen „Anjagd“ und Rallye Baumburg ließen die Ehrenfanfare für Toni Wiedemann erklingen.

    Schau-Schleppjagd im angrenzenden Acker

    Nach dem gemeinsamen Mittagessen lud Robert Guggenberger zur Schau-Schleppjagd im angrenzenden Acker. Angefeuert durch den Schlachtruf „Ho-rido-joho – Hunde voran, packen wir’s an, Bayernpack ran“ stürmte die Meute der Heringslake hinterher. Meute und Equipage absolvierten bravourös den verkürzten Parcours. Gezerre seitens der Hunde gab es lediglich rund um den zur Belohnung ausgelegten Rinderpansen. Für den genüsslichen Verzehr der „curée“ war es einfach zu heiß.

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