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  3. Pöttmes: Flugblätter von Corona-Skeptikern sorgen für Aufregung in Pöttmes

Pöttmes
13.10.2020

Flugblätter von Corona-Skeptikern sorgen für Aufregung in Pöttmes

In Pöttmes kursiert ein Flugblatt mit umstrittenen Corona-Thesen. Die Aufregung ist groß.
Foto: Christin Klose, dpa (Symbolfoto)

In vielen Briefkästen in Pöttmes und Umgebung landeten jüngst Flugblätter von Corona-Skeptikern. Dahinter steckt kein Unbekannter. Die Stimmung ist aufgeheizt.

Es taucht immer häufiger auf, und das in ganz Deutschland: ein beidseitig bedrucktes Flugblatt mit umstrittenen Thesen von Corona-Skeptikern. Sein Titel, in Großbuchstaben: "Positiv ist nicht krank". Seine Aussagen, in Kurzform: Die Corona-Maßnahmen der Politik seien unbegründet, man müsse den "Wahnsinn" stoppen, die Infektionszahlen stiegen nur an, "weil zu viel getestet wird". Jetzt ist das Flugblatt auch in Briefkästen in Pöttmes und Umgebung gelandet - und bald darauf auch in sozialen Netzwerken. Die Aufregung ist groß. Wer steht dahinter?

Umstrittene Corona-Flugblätter kursieren in Pöttmes

Im "Impressum" des Flugblatts ist Dr. Bodo Schiffmann angeführt. Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt inszeniert sich selbst als Aufklärer und dient Tausenden Corona-Skeptikern und -Leugnern als Referenz. Aktiv ist er vornehmlich im Internet, wo er in diversen Videos gegen die Politik hetzt und über eine Seite namens "Freiheitsboten" Infos und Tipps zum Verteilen von coronakritischen Flugblättern verbreitet. Auch eigens angefertigte Grafiken sind dort zu finden. Die Behauptungen, die Schiffmann aufstellt, sind mal fragwürdig, mal umstritten - und mal schlichtweg falsch. So erklärte er unter Berufung auf "Quellen aus erster Hand" etwa, mehrere Kinder seien wegen Masken gestorben. Mediziner und Polizei wiesen das umgehend zurück, doch die Geschichte war schnell im Umlauf, wurde tausendfach betroffen kommentiert und geteilt.

Markus Höger aus Pöttmes ist einer derjenigen, die die Geschichte von Kindern, die an der Maske gestorben seien, in sozialen Medien verbreiteten. Ein Kommentar in sozialen Medien deutet nun darauf hin, dass er auch hinter den Flugblättern steht, die in der Marktgemeinde verteilt wurden. In einer geschlossenen Gruppe war eine Debatte darüber entbrannt, wer dahinterstehen könnte. Befürworter und Gegner der Thesen lieferten sich einen Schlagabtausch, bis sich der Nutzer "Markus Hoeger" meldete: "Ja, ich habe die Zettel verteilen lassen." Im Impressum stehe der Herausgeber. "Ein Arzt! Und ja, ich teile seine Meinung. Jeder darf ja seine haben." Nachdem über den "klassischen Mainstream fast nur Panik gemacht" werde, sei es an der Zeit, sich auch mal ein paar Fakten anzuschauen. Gegenüber unserer Redaktion wollte sich Höger nicht äußern. Er dementierte aber auch nicht, hinter der Verteil-Aktion zu stehen.

Markus Höger ist aus dem CSU-Ortsverband Pöttmes ausgetreten

Höger betreibt in Pöttmes ein Autohaus und ist seit 2013 als gewählter Wirtschaftsvertreter in der Regionalversammlung Aichach-Friedberg der Industrie- und Handelskammer Schwaben. Bekannt in der Gemeinde ist er als erfolgreicher Unternehmer und für sein Engagement im CSU-Ortsverband. Jahrelang stand er der Jungen Union im Ort vor, zuletzt war er stellvertretender Ortsvorsitzender. Noch im November vergangenen Jahres ließ er sich als Ersatzkandidat für die Gemeinderatswahl aufstellen.

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Inzwischen ist er aus dem Ortsverband ausgetreten - das bestätigt die CSU-Ortsvorsitzende Sissi Veit-Wiedemann auf Anfrage unserer Redaktion. Der Austritt vor etwa drei Monaten sei für sie "überraschend", letztlich aber klar begründet gewesen: Höger sei mit dem Corona-Kurs der CSU-geführten Staatsregierung nicht mehr einverstanden. "Ich hätte ihn gerne in der CSU behalten", sagt Veit-Wiedemann, ergänzt aber: "Jeder kann seine freie Meinung äußern. Viele Menschen empfinden die Maßnahmen als zu streng." Die Positionen in dem Flugblatt seien jedoch "nicht CSU-konform. Ich distanziere mich von jeder Art von Verschwörungstheorie."

Bürgermeister Mirko Ketz: Flugblätter sind "kontraproduktiv"

Im Briefkasten von Mirko Ketz (CSU), Bürgermeister von Pöttmes, ist das Flugblatt nicht gelandet. Über mehrere Ecken sei ihm davon aber berichtet worden, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Ketz betont mit Blick auf das Flugblatt, wie wichtig die freie Meinungsäußerung sei. Er selbst könne sich dieser Meinung aber "in keinster Weise anschließen." Und: "Im Kampf gegen die Corona-Pandemie sind solche Aktionen kontraproduktiv. Das verunsichert die Leute."

Kretz geht davon aus, dass die Mehrheit der Bewohner der Marktgemeinde hinter den meisten Corona-Maßnahmen stehe. Allerdings werde man "genau beobachten, wie sich die Stimmung entwickelt. Wenn das kippen sollte, sind wir als Kommune in der Pflicht, noch aktiver zu informieren, welche Maßnahmen warum ergriffen werden." Stand jetzt sehe man sich noch nicht dazu veranlasst. Höchste Priorität müsse immer der Schutz der Bevölkerung sein.

Offenbar gezielte Kampagne gegen Corona-Maßnahmen

Offenbar läuft deutschlandweit eine gezielte Kampagne zur Verbreitung von Flugblättern. "Wir haben eine höhere Auflage als die Tageszeitungen, wir sind Mainstream", sagte der umstrittene Mediziner Bodo Schiffmann, der für den Entwurf der Flugblätter von Pöttmes verantwortlich ist, in der vergangenen Woche. "Wir werden diese Republik pflastern." Entgegen den Behauptungen vieler Corona-Leugner warnen zahlreiche Experten vor den massiven Auswirkungen, die ein weiterer Anstieg der Fallzahlen haben könnte. In Bayern überschritten zuletzt mehrere Städte, darunter München und Fürstenfeldbruck, den kritischen Grenzwert von 50 Infektionen pro 100.000 Bewohner in sieben Wochen. Augsburg steht kurz davor. Weltweit sind bislang über eine Million Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben.

Hier geht es zum Kommentar zum Thema: Das Flugblatt von Pöttmes sollte ein Alarmsignal sein

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Die Diskussion ist geschlossen.

13.10.2020

Bin ja froh, dass wir freie Arzt- und Automarkenwahl haben...
Kann man die Typen eigentlich anzeigen, wenn sie den "Keine Werbung!"-Bäpper ignorieren?
Die Aktion wird bestimmt von der Altpapierindustrie gesponsert...

13.10.2020

Vermutlich ist es eine Ordnungswidrigkeit, wenn unter den Zetteln kein Impressum gestanden hat.

Siehe Bayerisches Pressegesetz (BayPrG)

Art. 7 Impressum bei Druckwerken

(1) 1Auf jedem in Bayern erscheinenden Druckwerk muss der Drucker und Verleger, beim Selbstverlag der Verfasser oder Herausgeber genannt sein. 2Anzugeben sind Name oder Firma und Anschrift.
http://www.presserecht.de/index.php?option=com_content&task=view&id=14

Wer öffentlichen Meinungskampf macht, muss auch mit seiner Person dafür stehen.

Raimund Kamm

13.10.2020

Drollig - der eine spricht vom Werbeverbot am Briefkasten, der andere antwortet irgendwas mit Impressum ;-)

>> Im "Impressum" des Flugblatts ist Dr. Bodo Schiffmann angeführt. Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt inszeniert sich selbst als Aufklärer und dient Tausenden Corona-Skeptikern und -Leugnern als Referenz. <<

Der Unterlassungsanspruch gegen Werbung (ob kommerziell oder politisch ist egal!) im Briefkasten wird bei Einmal-Aktionen regelmäßig ins Leere laufen. Am Ende wird es nur für irgendwelche Jura-Nerds irgendwie befriedigend sein.

Es ist halt einfach nicht anständig diesen fremden Willen nicht zu beachten!