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Pöttmes: Die Ära Schindele endet in der Pöttmeser Schulturnhalle

Pöttmes

Die Ära Schindele endet in der Pöttmeser Schulturnhalle

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    In seiner letzten Sitzung als amtierender Bürgermeister von Pöttmes trug sich Franz Schindele ins Goldene Buch der Marktgemeinde ein.
    In seiner letzten Sitzung als amtierender Bürgermeister von Pöttmes trug sich Franz Schindele ins Goldene Buch der Marktgemeinde ein. Foto: Ludwiga von Korff

    Ein bisschen Wehmut, viel Lob und Dank sowie reichlich „gesunder Abstand“ prägte die Abschlusssitzung des Pöttmeser Marktgemeinderates. Wegen der Corona-Pandemie fand sie in der Schulturnhalle statt. Die Ratsmitglieder nahmen an weit verteilten Einzeltischen Platz. Der Abend stand ganz im Zeichen des personellen Umbruchs: Sechs Ratsmitglieder und Bürgermeister Franz Schindele verabschiedeten sich. Er macht allerdings als Gemeinderat weiter.

    Im Beisein seiner Ehefrau Barbara blickte er auf seine zwölfjährige Amtszeit mit über 320 Sitzungen zurück. Schindele sagte: „Es war für mich eine erfüllte und gute Zeit.“ Es sei gelungen, mit den Gemeinderäten, Mitarbeitern und Bürgern „unsere Heimatgemeinde lebens- und liebenswert zu gestalten“. Die Infrastruktur sei durch große Investitionen gestärkt, die Lebensqualität verbessert, Kaufkraft generiert worden. Neben vielen Projekten nannte er die unter Vorgänger Hans Schmuttermeier begonnene Sanierung des Marktplatzes samt Rathausneubau. Er erinnerte an das neue Gewerbegebiet in Pöttmes sowie neue Baugebiete im Kernort und einigen Ortsteilen.

    Infrastruktur in Pöttmes musste mit Einwohnerzahlen mitwachsen

    Aufgrund der Zuzüge habe die Infrastruktur mitwachsen müssen: durch den Aus- und Neubau von Krippen, Hort und Kindergärten, die Einrichtung der Wirtschaftsschule, den Jugendtreff, aber auch durch die gemeindlich unterstützte Vergrößerung des Caritas-Pflegezentrums St. Hildegard und den Bau des Ärztehauses. Kernort und Ortsteile seien durch den Ausbau der Radwege besser vernetzt. Der prognostizierte Bevölkerungszuwachs müsse „weiterhin zum Nutzen der Gemeinde klug gesteuert werden“.

    Der Bürgermeister weiter: „Ein besonderes Anliegen war es für mich mitzuhelfen, unsere noch intakte Umwelt den nachfolgenden Generationen in einem lebenswerten Zustand übergeben zu können.“ Er hob den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Gemeinde hervor: sei es für Flüchtlinge, Frieden und Völkerverständigung, kulturelle Belange oder in den Vereinen.

    Bürgermeister Franz Schindele: „War zur richtigen Zeit am richtigen Ort“

    Schindele wünschte seinem Nachfolger, Mirko Ketz (CSU), und dem neuen Gemeinderat alles Gute und dankte Ratsmitgliedern und Mitarbeitern. Es habe alles gepasst, er sei „zur richtigen Zeit am richtigen Ort“ gewesen. Die Gemeinderäte erhoben sich und klatschten lange Beifall.

    Sissi Veit-Wiedemann (CSU), die Zweite Bürgermeisterin, sagte zu Schindele: „Du hast viel Zeit und Kraft investiert in deine Arbeit. Du hattest immer ein offenes Ohr für die Belange der Menschen.“ Sein „überwältigendes Ergebnis“ bei der Wahl als Gemeinderatsmitglied sei ein Beleg dafür. Sie überreichte ein Geschenk der Gemeinderäte und wünschte „von Herzen Gesundheit und alles Gute“.

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    Dritter Bürgermeister Thomas Huber: Schindele hat neuen Stil geprägt

    Dritter Bürgermeister Thomas Huber (Bürgerblock) würdigte den Stil, den Schindele geprägt habe: Mit ihm sei ein „neuer Ton“ im Rathaus und im Ort eingezogen. Schindele habe verbinden statt trennen, niemanden gegen einen anderen ausspielen wollen. „Pöttmes ist nicht nur gewachsen, es ist zusammengewachsen.“

    Verwaltungsleiter Stefan Hummel dankte Schindele und nannte ihn einen „tollen Chef“. Er sicherte den neuen Gemeinderäten die Unterstützung der Mitarbeiter zu. Schindele, alle Ratsmitglieder und Ortssprecher trugen sich ins Goldene Buch ein. Alle Räte und Ortssprecher erhielten eine Ortschronik und einen Essensgutschein.

    Sechs Räte verabschiedeten sich: 30 Jahre gehörte Helmut Schenke dem Gremium an. 1990 trat er für den Bürgerblock als Bürgermeisterkandidat an und unterlag erst in der Stichwahl Hans Schmuttermeier. Wie er stellte sich Barbara Pawel (Bürgerblock) nicht mehr zur Wahl. Die Kindergartenreferentin war 18 Jahre dabei. Bei der CSU hörten Heinz Schrammel, einst Fraktionssprecher, nach 18 Jahren und Margarete Felbier, Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, nach zwölf Jahren auf. Von der CWG kandidierte Johann Riedelsberger nach 24 Jahren nicht mehr, Klaus Hallwirth wurde nach sechs Jahren nicht wiedergewählt.

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