Die Flugblätter, die nun auch in Pöttmes kursieren, vermengen Fakten mit Halb- und Unwahrheiten - sie sind deshalb brandgefährlich, findet unser Autor.
Das Flugblatt, das in der Gemeinde Pöttmes verteilt wurde, ist ein Stück Papier. Nicht weniger, aber deutlich mehr. Es ist brandgefährlich.
Wirft man einen Blick in die Chatgruppen, in denen sich die Corona-Skeptiker aufhalten und untereinander bestärken, drängt sich unweigerlich der Eindruck auf, dass einige jede Bereitschaft zum Diskurs komplett verloren haben. Nun ist man schnell dabei, krude Verschwörungstheorien als Internet-Spinnerei weniger Einzelner abzutun. Das Beispiel Pöttmes zeigt aber: Die selbsternannten Querdenker tragen ihr Gedankengut immer stärker aus Filterblasen in unsere Gesellschaft, ins Private. Das Flugblatt sollte ein Alarmsignal sein.
Flugblätter in Pöttmes: Das Thema Corona birgt sozialen Sprengstoff
Die Flugblätter, die in ganz Deutschland kursieren, vermengen Fakten mit Halb- und Unwahrheiten. Dieses perfide wie bewusste Vorgehen macht anschlussfähig, säht Zweifel und hat das Potenzial, Tausende in die offenen Arme der Verschwörungstheoretiker zu treiben, die viel im Sinn haben bloß meistens nicht das Wohlergehen der Bevölkerung. Die aufgeheizten Diskussionen über das Wochenende in Pöttmes zeigen, welch immensen sozialen Sprengstoff das Thema Corona birgt.
Corona-Maßnahmen zu hinterfragen, ist richtig, erforderlich und tief demokratisch. Nur, wer alle Fakten, Aspekte und Szenarien miteinander abwägt, kann sich dem bestmöglichen Weg durch die Corona-Pandemie annähern. Wer diese Abwägung aber bewusst untergräbt und mit Falschinformation Menschen gegeneinander aufbringt, nimmt eine Ausbreitung der Pandemie - und damit mehr schwere Krankheitsverläufe - zumindest in Kauf.
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