Frische Luft für Innenräume - und nach Möglichkeit alles in einem Würfel. Das ist die Firmenphilosophie von Smart Cube 360, einem jungen Unternehmen, das seit Anfang dieses Jahres besteht und in der Nähe der Kirche in Pöttmes am Erdweg angesiedelt ist.
Die Idee zur Firmengründung entwickelten im vergangenen Jahr Thomas Kirner und Rainer Meyr. Sie kennen sich seit zwei Jahrzehnten aus der gemeinsamen Ausbildung. Heute fungiert dieses Duo als Geschäftsführer. Warum ist den beiden das Thema so wichtig? Wohnraum ist bekanntlich sehr teuer geworden, daher wollten die Kunden möglichst wenig Platz in die Technik investieren, so Kirner. Außerdem ließen sich durch den standardisierten Aufbau Qualitätsansprüche besser verwirklichen.
Smart Cube 360: Pöttmeser Firma zählt derzeit sieben Mitarbeiter
Sieben Mitarbeiter zählt das neue Unternehmen aktuell. "Wir müssen erweitern", kommentiert Kirner diese Zahl: "Wir wollen wachsen, das Potenzial ist riesig. Das Lüftungsthema geht gerade durch die Decke." Etwa bei den Schulen, die darauf bedacht sind, die Buben und Mädchen vor dem Coronavirus zu schützen, und gleichzeitig auf eine Lösung mit Wärme- und Feuchterückgewinnung setzen wollen. Dazu kommt, dass der Bau von Fertighäusern einen regelrechten Boom erlebt. Auch in solchen Gebäuden kommt Lüftung und Heizung eine zentrale Rolle zu. Das Unternehmen verspricht "Lüften, ohne das Fenster zu öffnen und ohne unangenehmen Durchzug".
In Kühnhausen, einem kleinen Pöttmeser Ortsteil, werden die Geräte gefertigt: 50 Stück sind es im Monat. Thomas Kirner hält nichts davon, die Kapazitäten enorm hochzufahren. Ein gesundes Wachstum strebt der 37-jährige Maschinenbautechniker an. Er will in einem ersten Schritt einen regionalen Kundenstamm bedienen. In Adelzhausen arbeitet man mit einer Firma zusammen. In Rosenheim steht seit einigen Tagen ebenso ein Gerät zur Ansicht wie bereits in der Schule in Pöttmes.
Gerät von Smart Cube 360 spart Energie durch Wärmerückgewinnung
Vor einigen Monaten beschloss die Bayerische Staatsregierung, dass Lüftungsanlagen in Schulen umfassend gefördert werden. Daraufhin informierte sich die Firma Smart Cube nach eigenen Angaben sogleich beim BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle), ob diese Regularien auch für ihre Produkte gelten. Die Antwort war positiv. Der Firma zufolge bedeutet das: Wird in einem Klassenzimmer mit Platz für 28 Schülerinnen und Schüler ein Air Cube 700 installiert, entstehen Gesamtkosten von circa 16.000 Euro netto, inklusive der Kosten für Lieferung und Installation. Weil das BAFA die Maßnahme mit 80 Prozent unterstütze, betrage die effektive Belastung pro
Außerdem weist die Firma darauf hin, dass die Fenster geschlossen bleiben können, da die Versorgung mit Frischluft ausreichend sei. Mit der Wärmerückgewinnung spare die Lüftung mehr Energie in Form von Heizkosten ein, als sie verbrauche. Bei allen Aspekten werde die Empfehlung des Umweltbundesamtes befolgt.
Pöttmeser Gemeinderat entschied sich für Kauf von Plasmageräten
Bundesweit wird angestrebt, Fördermittel für 30.000 Räume zu vergeben, wobei sich die Nachfrage bislang noch in Grenzen hält. Einige Schulen in der Region haben bereits auf dieses Konzept gesetzt. Wiederholt kamen laut Kirner Mitglieder von Gemeinderäten, um sich detailliert über die Technik zu informieren.
Auch an der Pöttmeser Grund- und Mittelschule wurde ein Gerät der ortsansässigen Firma zum Ende des vergangenen Schuljahres getestet. In seiner Sitzung vor den Sommerferien entschied der Marktgemeinderat jedoch einstimmig (vier Mitglieder fehlten entschuldigt), Plasmageräte anzuschaffen, wie es wenige Tage zuvor bereits der Landkreis für seine Schulen beschlossen hatte. Die Gemeinde wollte unter anderem eine europäische Ausschreibung vermeiden, die laut Ketz ansonsten aufgrund höherer Gesamtkosten vorgeschrieben gewesen wäre, und so die Anschaffung beschleunigen. Kurz vor Beginn des neuen Schuljahres trafen 25 neue Luftreiniger für die Pöttmeser Schule und die Kitas ein.
Geschäftsführer von Smart Cube 360: "Sind auf dem richtigen Weg"
Thomas Kirner ist zuversichtlich: "Es scheint, dass wir auf dem richtigen Weg sind." Er hat in den vergangenen Monaten die Erfahrung vieler Selbstständiger gemacht: Man müsse als Unternehmer reichlich Zeit mitbringen. Doch das Interesse von vielen Seiten wertet er als Hinweis darauf, dass sich der Einsatz lohnt. Ein Manko dürfte im Laufe der Zeit geringer werden: "Es fehlt uns der Bekanntheitsgrad." (mit nsi)