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Pfingstwallfahrt: Begegnungsverkehr rund um Inchenhofen

Pfingstwallfahrt

Begegnungsverkehr rund um Inchenhofen

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    Seit 40 Jahren kommt Richard Held zum Hochfest nach Inchenhofen.
    Seit 40 Jahren kommt Richard Held zum Hochfest nach Inchenhofen.

    Inchenhofen Am Hochfest des Heiligen Leonhard am gestrigen Pfingstmontag pilgerten wieder viele Wallfahrergruppen nach

    Aus allen Himmelsrichtungen strömten die Wallfahrergruppen am Hochfest aus der näheren und weiteren Umgebung nach Inchenhofen, um dem Heiligen die Referenz zu erweisen. Die meisten Pilger aus dem Raum Friedberg und Dachau waren schon in aller „Herrgottsfrüh“ auf Achse. So ein Wallfahrtsmarsch kann schließlich nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Einigen der Pilger waren die Strapazen anzusehen. Die Unterumbacher zogen nach 10 Uhr in Inchenhofen ein. „Seit vier Uhr früh sind wir unterwegs und wir sind noch bei guter Kondition“, sagte ein Pilger. So manche Gruppe kam mit fahrbaren Untersätzen.

    Aus über dreißig Pfarreien kommen die Wallfahrer um die Versprechen ihrer Vorfahren, die meist bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen, einzulösen. Pfarrer Stefan Gast zelebrierte den ersten Wallfahrergottesdienst um 6 Uhr. Die meisten Gruppen stammen aus dem Raum Hilgertshausen, Petershausen (Kreis Dachau) und Junkenhofen (Kreis Pfaffenhofen an der Ilm). Bestbesuchter Gottesdienst ist seit jeher der um 7 Uhr. Hier treffen sich die Wallfahrer aus Weilach, Gachenbach, Peutenhausen (alle Landkreis Neuburg-Schrobenhausen), Thalhausen (Kreis Dachau) und den Gemeinden aus dem Wittelsbacher Land Griesbeckerzell, Obergriesbach, Unterschneitbach, Zahling, Sulzbach, Ober- und Untermauerbach, Taiting, Edenried, Laimering, Rieden, Klingen, Ecknach und Oberbernbach. Die Messe feierte mit den Wallfahrer Pater Jörg von Maria Beinberg und die Predigt hielt Pallottinerpater Alois Mäntele.

    Die Gruppen gingen gestern wieder nach alter Wallfahrerformation. Voraus das Kreuz, gefolgt von den Männern, dahinter die Frauen. Während des ganzen Weges wird der Rosenkranz gebetet, immer wieder wird dabei die Bitte eingefügt: „ Dass du die Früchte der Erde geben und erhalten wollest, wir bitten dich, oh Herr!“

    Seit 40 Jahren kommt der Sulzbacher Richard Held nach Inchenhofen. „Aus Glaube und Tradition komme ich hier her“, sagte er.

    An diesem Wallfahrtstag hat auch Mesner Bernhard Kaltenstadler viel Arbeit. Seit fünf Uhr war er am Pfingstmontag auf den Beinen. Alles muss funktionieren. Die Ministranten müssen rechtzeitig die Glocken läuten, wenn die Wallfahrer ankommen und wieder „ausläuten“, wenn sie wieder weg ziehen. Ehefrau Ria und seine Söhne helfen ihm beim Aufnehmen der Messen, die die Wallfahrtführer dem Heiligen opfern. Aber auch Dekan Stefan Gast ist am Hochfest gefordert. Persönlich begrüßt er, wenn er nicht gerade im Beichtstuhl sitzt, die Wallfahrergruppen oder er unterschreibt Firmungspässe von Schülern.

    Vor dem Pontifikalamt empfing Inchenhofens Bürgermeister Karl Metzger mit Dekan Stefan Gast Erzabt Jeremias Schröder. „Die Wallfahrt war immer wichtig für den Markt, früher mehr als heute. Die Wallfahrt sicherte in den zurückliegenden Jahrhunderten das Einkommen und den Wohlstand“, sagte Metzger und übergab dem Ehrengast das Wappen des Marktes, auf dem ein Pilger abgebildet ist.

    Vor dem Pontifikalamt in der Wallfahrtskirche stellte Dekan Stefan Gast den Zelebranten, Abt Jeremias vor, der bereits zum zweiten Mal Gast beim Hochfest ist. Ein weiterer Zelebrant war Ehrendomherr Stefan Varadi. Besonders freute sich Gast, dass wieder viele Wallfahrer zu den Gottesdiensten am frühen Morgen kamen.

    Der Erzabt ging in seinem Grußwort auf die Wallfahrt ein. „Eine Wallfahrt macht man nicht nur, um was mitzunehmen, sondern auch, um was da zu lassen“, umschrieb er den symbolischen Stein, den so mancher Pilger mit sich umher trägt. „Die Inchenhofener Wallfahrt ist der Ort, an dem sie ihn los werden können“, sagte er.

    Natürlich kam beim großen Inchenhofener Wallfahrtstag das Profane nicht zu kurz. In den umliegenden Gasthäusern stärkten sich die Wallfahrer mit Bier und „Kreuzwürsten“ für den Rückweg. Zum ersten Mal gab es heuer einen Stand der Pfarrei, bei dem die Pilger neben Süßigkeiten auch Wallfahrerwein erwerben konnten.

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