Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten

Petersdorf: Wasserversorgung: Der Hochbehälter in Hohenried wird ab 2021 gebaut

Petersdorf

Wasserversorgung: Der Hochbehälter in Hohenried wird ab 2021 gebaut

    • |
    Für die optimale Wasserversorgung ihrer Bürger gibt die Gemeinde Petersdorf viel Geld aus.
    Für die optimale Wasserversorgung ihrer Bürger gibt die Gemeinde Petersdorf viel Geld aus. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Mit den Worten "jetzt können wir nach Hause gehen, jetzt sind wir pleite“, beschrieb der Petersdorfer Gemeinderat Robert Brandner das, was viele seiner Ratskollegen wohl dachten. Gemeinsam sahen sie die Zahlen, die ihnen Bernhard Wernthaler vom Ingenierbüro Kienlein als Kosten für den neuen Hochbehälter im Petersdorfer Ortsteil Hohenried und die weiteren anfallenden Arbeiten präsentierte – und der Preis war mächtig.

    Die Kosten für das Gesamtprojekt werden sich auf rund 2,6 Millionen Euro belaufen. Die zwei Hochbehälter mit je 350 Kubikmeter Fassungsvermögen schlagen mit 1,48 Millionen Euro zu Buche. Rohrleitungsanbindungen, der Ausbau der Halle, die Erneuerung des Pumpwerks, die Netzersatzanlage, die Photovoltaikanlage sowie die Grundstücksanschlüsse, die öffentliche Erschließung und die Baunebenkosten führten zu besagter Mammutsumme.

    Petersdorfer Räte müssen schnell entscheiden

    Viel Zeit zum Überlegen blieb den Räten nicht, denn wenn sie die Kosten um 419.000 Euro reduzieren wollen, dann mussten sie sich für das Mammutprojekt entscheiden, was sie nach einer einstündigen Diskussion final auch taten. Damit legten sie den Grundstein für den Antrag auf eine Förderung des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben (kurz: RZWas).

    Mit dem Beschluss kann die Förderung beantragt werden. Abgerufen werden kann der Förderbetrag, den auch Georgia von Kobyletzki, die Kämmerin der Verwaltungsgemeinschaft Aindling, bestätigen konnte, allerdings nur im Jahr 2021. Bis Ende Dezember des kommenden Jahres müssen Investitionen in Höhe von 600.000 Euro getätigt werden, um den Zuschuss von 419.000 Euro zu erhalten. Bezüglich der Finanzierung erklärte die Kämmerin, dass es keine Rücklagen gibt. Zur Finanzierung der Kosten, die sich nach Abzug der Förderung auf 2,206 Millionen Euro belaufen, müssen Kredite aufgenommen werden.

    Zu einem weiteren Projekt, für die Erneuerung des Wasser- und Kanalleitungsnetzes in der Eichenstraße in Alsmoos, das ebenso schnell entschieden hätte werden müssen, um die Förderung nach RZWas zu erhalten, konnten sich die Räte nicht durchringen. Für die Erneuerung der Wasserleitung in der Eichenstraße steht eine Kostenschätzung von 240.000 Euro im Raum. Hierfür könnte die Gemeinde Zuschüsse in Höhe von 103.000 Euro erhalten. Die Kosten für einen neuen Schmutzwasserkanal, einen Regenwasserkanal, Hausanschlüsse, Speicherschächte sowie die Umstellung auf ein Trennsystem und die Rückhaltung im Erdbecken bezifferte Matthias Bauer vom Ingenieurbüro Mayr auf 800.000 Euro. Der Förderbetrag liege hier bei 280.000 Euro. Die Räte entschieden sich nach 23 Uhr dazu, die Entscheidung für diese Maßnahme zu vertagen und baten den Ingenieur um weitere Berechnungen.

    Mischsystem oder Trennsystem: Was kommt günstiger?

    Prüfen soll das Ingenieurbüro nun, ob es möglich oder günstiger ist, das Mischsystem zu erneuern und nicht auf ein Trennsystem umzustellen. Zudem soll geprüft werden, ob es möglich ist, auf die Speicherschächte zu verzichten, für die sonst in den Gärten der Anlieger der Eichenstraße Bagger anrollen müssten. An Komplexität gewann das Thema, weil die Erneuerung des Wasser- und Kanalleitungsnetzes, das mit Blick auf den Zustand dringend erforderlich ist, nicht nur die Anlieger in der Eichenstraße betrifft, sondern auch einen Effekt auf das Baugebiet haben könnte, das zwischen dem Stich der Eichenstraße und der Aichacher Straße entstehen soll.

    Die VG-Kämmerin ließ durchblicken, dass bereits die erste Kalkulation des Baugebiets zu horrenden Quadratmeterpreisen geführt habe oder die Gemeinde auch hier den Verkauf der Bauplätze zu günstigeren Preisen aus der eigenen Tasche subventionieren müsste. Je nachdem, welche Entscheidung nun für die Eichenstraße gefällt wird, könnte das auch einen finanziellen Effekt auf das Baugebiet haben. Entschieden wurde nichts. Stattdessen werden sich die Räte am Montag, 23. November, erneut treffen, um zu entscheiden, welche Maßnahmen für die Eichenstraße und für das Baugebiet verhältnismäßig und im besten Fall nach RZWas förderfähig sind.

    Lesen Sie dazu auch:

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden