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Petersdorf: Petersdorf investiert weiter in die Wasserversorgung

Petersdorf

Petersdorf investiert weiter in die Wasserversorgung

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    Damit die Wasserversorgung für die Gemeinde Petersdorf auch in Zukunft gesichert ist, stehen weitere Investitionen an.
    Damit die Wasserversorgung für die Gemeinde Petersdorf auch in Zukunft gesichert ist, stehen weitere Investitionen an. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)

    Die Gemeinde Petersdorf investiert weiter in die Wasserversorgung. Dafür sprach sich der Gemeinderat am Montag einstimmig aus. Bernhard Wernthaler vom Ingenieurbüro Kienlein erläuterte den Status quo rund um den Neubau des Hochbehälters. Bisher wurde der erste Alsmooser Brunnen ertüchtigt, und ein zweiter Alsmooser Brunnen ging ans Netz. Auch wurde eine Ringleitung gebaut. Im Frühjahr 2021 soll der Neubau des Hochbehälters beginnen. Nun mussten die Räte unter anderem entscheiden, wie die Halle aussehen soll.

    Neuer Hochbehälter fürs Petersdorfer Wasser

    Geplant wird die Halle im Waldgebiet oberhalb von Hohenried aus Stahl oder Holz. Darin werden zwei Edelstahltanks mit je 350 Kubikmeter Fassungsvermögen untergebracht. Die Räte entschieden sich gegen eine Massivbauweise aus Beton, die bis zu 100.000 Euro teurer gewesen wäre als eine Stahl-Paneelen-Konstruktion. Offen ist noch, ob Holz zum Einsatz kommen kann.

    Aus Gründen der Nachhaltigkeit wollte Andreas Lamminger Holz berücksichtigen. Sonja Bachmeir sprach sich aus optischen Gründen für den natürlichen Rohstoff aus. Robert Langenegger gab zu bedenken, dass eine Stahlhalle langlebiger sei. Wernthaler wird die Anregungen nun als Basis für die weitere Planung nutzen. Die Dimensionen der Halle werden so angelegt, dass kein zusätzlicher Standsicherheitsnachweis nötig ist. Der Windwurfproblematik, die wegen des Standorts inmitten alter Fichten und jüngeren Bäumen thematisiert wurde, könne durch Rodungen und einen niedrigen Bestand begegnet werden.

    Auch für zwei weitere Eingriffe ins Netz, für den Leitungsbau nach Willprechtszell und die Verlegung des Pumpwerks, entschieden sich die Räte einstimmig – obwohl dies ursprünglich nicht so geplant war.

    Willprechtszell erhält eine Wasserleitung direkt zum Hochbehälter

    Durch den Standort des Hochbehälters wäre der direkte Anschluss von Willprechtszell möglich. Etwa 700 Meter Leitung müssten dafür verlegt werden. Zum Vergleich: Bis dato ist wegen Standort und Leitungen ein aufwendiges Pumpgebilde nötig, um das Wasser in die Ortsteile in diesem Gemeindegebiet zu bringen. Pumpe und Druckanpassung kosten jährlich etwa 3400 Euro. Die Räte stimmten für den Rohrleitungsbau ab dem Hochbehälter. Sie sehen darin mehr Versorgungssicherheit, geringere Kosten und die Option, bei Bedarf eine Noteinspeisung durch das Aindlinger Wassernetz zu ermöglichen. Letzteres ist für Stephan End der „Kernpunkt“, der keinen Zweifel an dieser Baumaßnahme offenlasse – auch wenn sich die Kostenschätzung sich auf etwa 200.000 Euro beläuft.

    Durchschnittlicher Pro-Kopf-Verbrauch der Deutschen

    Durchschnittlich 123 Liter Trinkwasser pro Tag: So viel Wasser hat jede Person in Deutschland im Jahr 2016 etwa für Körperpflege, Kochen, Trinken, Wäschewaschen und Putzen verwendet. 

    Über 220 Kilogramm an Verpackungen hat jeder Einwohner in Deutschland im Jahr 2016 verbraucht. Im europäischen Vergleich (167,3 Kilo) liegen die Deutschen damit deutlich über dem Durchschnitt.

    Die Deutschen verbrauchten im Jahr 2017 pro Kopf 87,8 Kilogramm Fleisch. Der Fleischverzehr lag bei 59,8 Kilo.

    In Sachen Energieverbrauch haben die privaten Haushalte in Deutschland im Jahr 2017 für Wohnen (ohne Kraftstoffe) um etwa 1,5 Prozent auf 679 Milliarden Kilowattstunden zum Vorjahr zugelegt.  Das entspricht einem Wert von 8.200 Kilowattstunden pro Kopf.

    Der CO2-Ausstoß der Deutschen lag im Jahr 2016 bei 11,8 Tonnen je Einwohner. Insgesamt liegt dieser Wert bei über 973 Millionen Tonnen jährlich.

    Auch das Pumpwerk, das sich aktuell unter der Hauptstraße in Hohenried befindet, soll künftig am Hochbehälter betrieben werden. Nachjustieren hätte die Gemeinde am Pumpwerk ohnehin müssen, da sich die Druckverhältnisse durch den Hochbehälter verändern. Eine reine Neuanpassung hätte 15000 Euro gekostet. Eine Verlegung zum Hochbehälter wird etwa 240.000 Euro kosten – für die Pumpenanlage, die elektrische Anlage, die Maßnahmen in der Halle und den Rohrleitungsbau. Die Alternative – alles für den Umzug des Pumpwerks vorzubereiten und die Maßnahme zeitlich versetzt durchzuführen – hätte Mehrkosten verursacht.

    Petersdorf will die Wasserversorgung für die Zukunft sichern

    Bürgermeister Dietrich Binder bezeichnete die Verlegung des Pumpwerks im Zuge von Neubau und Rohrleitungsbau als „beste Zukunftsvariante“. Auch End plädierte für die Option, eine wesentlich bessere Versorgung durch die Mehrinvestitionen zu ermöglichen. „Die Bürger sollen stolz auf die Petersdorfer Wasserversorgung sein“, wünschte sich der Zweite Bürgermeister. Die ungeplant größere Investition sei besser zu erklären, als in ein paar Jahren wieder zu investieren. Auch Robert Brandner erklärte, die Gemeinde müsse „in den sauren Apfel beißen“ und mehr investieren. Später erneut ins System einzugreifen und die Technik aufeinander abzustimmen, ginge nie gut. Willi Niedermeier erinnerte an die Kanal- und Straßensanierung, die für Hohenried geplant sei: „Dann wäre das Pumpwerk im Weg.“

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