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Petersdorf: In Petersdorf steht schon jetzt fest: Bürgermeister Binder bleibt

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In Petersdorf steht schon jetzt fest: Bürgermeister Binder bleibt

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    Dietrich Binder ist seit drei Jahren Bürgermeister in Petersdorf und steht am 15. März nicht zur Wahl..
    Dietrich Binder ist seit drei Jahren Bürgermeister in Petersdorf und steht am 15. März nicht zur Wahl.. Foto: Stefanie Brand

    In Petersdorf läuft es diesmal anders als in den anderen Gemeinden des Landkreises Aichach-Friedberg. Wir blicken auf die besondere politische Situation im Ort.

    Einen Kampf um den Chefsessel im Rathaus gibt es nicht. Nicht einmal Bürgermeister-Wahlzettel wird es am 15. März geben. Grund: Der amtierende Bürgermeister, Dietrich Binder, hatte seinen Amtsantritt im Mai 2017 und feiert damit in wenigen Monaten seine Halbzeit im Amt. Richard Brandner, sein Vorgänger, erklärte seinen Rücktritt zum 30. April 2017. Binder, der für Gemeinsam Pro Petersdorf (GPP) ins Rennen ging, setzte sich daraufhin gegen seine Kontrahentin Angelika Pest durch, die als Kandidatin für die Wählervereinigung Schönleiten/Willprechtszell/Axtbrunn/Hohenried (WSWAH) für das Bürgermeisteramt kandidierte.

    Petersdorf: Für Binder hat die uneinheiltiche Amtsperiode auch Vorteile

    Binder sieht seine außertourliche Amtsperiode inhaltlich durchaus von Vorteil. So könnten die großen Themen in der Gemeinde, die in der Vergangenheit begonnen wurden und künftig weiterverfolgt werden müssen nahtlos weitergehen. Dazu gehören die Wasserversorgung und die Sanierung der Grundschule. Binder: „Ich kann den Gemeinderat abholen und mitnehmen, ebenso wie sie es bei mir vor drei Jahren getan haben.“

    In Petersdorf wird ein neuer Gemeinderat gewählt, Bürgermeister Dietrich Binder bleibt aber auf alle Fälle im Rathaus im Gemeindezentrum.
    In Petersdorf wird ein neuer Gemeinderat gewählt, Bürgermeister Dietrich Binder bleibt aber auf alle Fälle im Rathaus im Gemeindezentrum. Foto: Steffi Brand

    Für eine weitere Besonderheit im Ort sorgen diejenigen, deren Namen am 15. März auf den Wahlzetteln zu lesen sein werden – nämlich diejenigen, die erstmals oder wieder einen Platz im Gemeinderat ergattern wollen. 19 Kandidaten ließen sich bei der Nominierungsveranstaltung der GPP aufstellen; 13 Gemeinderatskandidaten gehen für die Wählervereinigung an den Start. So weit, so üblich. Ungewöhnlich sind hingegen die Wahlveranstaltungen, die aktuell in der Gemeinde ablaufen – diese finden nämlich nicht unabhängig voneinander statt, sondern gemeinsam. Zur Kommunalwahl 2014 wurde dieser Weg erstmals praktiziert. Damals gab es aufgrund von Terminengpässen gemeinsame Veranstaltungen. Da das im Prinzip gut funktioniert hat, haben sich die Akteure der beiden Listen erneut darauf verständigt.

    Die GPP kann sich eine Einheitsliste sehr gut vorstellen

    Auf die Frage, ob die Konsequenz daraus ist, dass es künftig nur noch eine Liste in der Gemeinde geben wird, gibt es zwei unterschiedliche Antworten. Seitens der GPP ist eine gemeinsame Liste durchaus denkbar und entspreche auch dem, wofür die GPP stehe, die zur Wahl 2014 aus der einstigen Wählervereinigung Alsmoos/Petersdorf/Gebersdorf hervorging und eine „modernere Wählervereinigung“ werden wollte, erklärt Stephan End. Die GPP-Kanddiaten kommen aus fünf von insgesamt sieben Ortsteilen der Gemeinde.

    Die WSWAH bleibt hingegen auf dem Standpunkt, dass die Gemeinderatskandidaten über zwei Listen in den Rat einziehen sollen. Über die eigene Liste möchte die Wählervereinigung der oberen Ortsteile sicherstellen, dass es auch Kandidaten von dort ins Gremium schaffen. Bei der ersten Kommunalwahl in Petersdorf nach der Gemeindegebietsreform im Jahr 1978, habe es gerade mal ein Gemeinderat aus den „oberen Ortsteilen“ in den Rat geschafft. Deswegen hat Johann Settele zur Kommunalwahl 1984 auch die WSWAH gegründet und verfolgt seitdem vor allem ein Ziel: „Das passiert uns nicht noch mal.“

    Das Gesetz regelt die Amtszeit bei einer Wahl zwischen den Terminen

    Dass Bürgermeister Dietrich Binder bis 2023 regulär im Amt sein wird, regelt das Gesetz, erklärt Walter Krenz, Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft Aindling. Dort ist festgelegt, dass der Zeitpunkt des Ausscheidens des Vorgängers aus dem Amt auch darüber entscheidet, wie lange die Amtszeit des Nachfolgers sein wird. Für Petersdorf bedeutet das: Als Brandner, Binders Vorgänger zurücktrat war er genau drei Jahre im Amt. Damit war auch besiegelt, dass Binders erste Amtszeit sechs Jahre dauern wird. Wäre Brandner in den ersten beiden Jahren zurückgetreten, stünde Binder auch beim Urnengang 2020 zur Wahl. Seine Amtszeit wäre dann verkürzt worden.

    Zur Wahl 2026 könnte der Bürgermeister zurück "in den Turnus"

    Wäre Brandner noch über ein Jahr länger Bürgermeister geblieben, also bis Mai 2018 wäre Binder bis 2026 im Amt geblieben. Nun ist er außertourlich im Amt und das kann nur er selbst ändern. Bleibt er nach dem Ende seiner ersten Amtsperiode im Jahr 2023 Bürgermeister in Petersdorf und möchte wieder in den Wahlzyklus des Gemeinderats zurückzukehren, müssten ein Antrag von Binder, ein Beschluss des Gemeinderats und eine Veröffentlichung bis zum 30. September 2025 vorliegen. Dann könnte sich Binder der Wiederwahl zeitgleich mit seinen Gemeinderäten stellen – allerdings geht das erst frühestens zur Kommunalwahl 2026.

    Lesen sie zur Kommunalwahl 2020 in Petersdorf auch:

    Das sind die Gemeinderatskandidaten in Petersdorf

    Wählervereinigung Schönleiten, Willprechtszell, Axtbrunn, Hohenried Willi Niedermeier, Monica Settele, Birgit Zierer, Britta Sprenger, Sonja Bachmeir, Robert Brandner, Stefan Heißerer, Susanne Langen, Oliver Zischka, Carlo La Russa, Herbert Studener, Helmut Huber, Robert Weichselbaumer.

    Gemeinsam Pro PetersdorfStephan End, Angela Eichhorn, Robert Langenegger, Benjamin Brandner, Andreas Lamminger, Markus Heißerer, Werner Brune, Franziskus Heinrich, Christian Bauer, Maria Schoderer, Thomas Schlicker, Timo Wagner, Thorsten Dünstl, Leonhard Völkl, Simon Plöckl, Karsten Wambach, Günter Huber, Franz Völkl, Heike Kandler.

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