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Petersdorf: Einkaufen im Ort: Rollender Supermarkt macht Halt in Petersdorf

Petersdorf

Einkaufen im Ort: Rollender Supermarkt macht Halt in Petersdorf

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    Im Ort einkaufen und sich anschließend kurz austauschen - diese Möglichkeit genossen die Kundinnen sichtlich, als der rollende Regionalmarkt am Montag erstmals in Petersdorf anrollte.
    Im Ort einkaufen und sich anschließend kurz austauschen - diese Möglichkeit genossen die Kundinnen sichtlich, als der rollende Regionalmarkt am Montag erstmals in Petersdorf anrollte. Foto: Stefanie Brand

    Am Montagmorgen, als Klaus Peter Miller mit seinem rollenden Regionalmarkt erstmals in Petersdorf anrollte, wurde er bereits erwartet. Die ersten Bürger der Gemeinde hatten sich bereits eingefunden, um das neue Einkaufsangebot im Ort unter die Lupe zu nehmen – und staunten dabei nicht schlecht. Aus Gesprächen mit seinen Kunden erfuhr Miller auch, warum: Erwartet hatten die Leute einen Marktstand, bekommen haben sie einen kleinen, rollenden Supermarkt.

    Kontinuierlich fahren Fahrzeuge auf den Hof vor dem Petersdorfer Gemeindezentrum. Die Kunden huschen durch den rollenden Regionalmarkt und fahren weiter. "Von der Oma bis zur Mutter mit Kinderwagen kamen heute bereits alle Altersklassen vorbei", freut sich Miller. Auch gezielte Anfragen, wie etwa nach Roter Bete in Bio-Qualität oder Blut- und Leberwürsten, erreichten den Betreiber bereits im Vorfeld.

    Regionalmarkt hat aus jeder Gegend, die er anfährt, etwas im Sortiment

    Verena Bauer, die mit Töchterchen Jule im Kinderwagen aus Alsmoos zum rollenden Regionalmarkt schlendert, weiß bereits, wie sie das Angebot im Ort nutzen möchte: "Hier möchte ich frische Produkte kaufen, wie etwa Käse und Milch", erklärt die Mutter und freut sich auf das Sortiment an Milchprodukten, die es im rollenden Regionalmarkt gibt. So könne sie den Großeinkauf im Supermarkt "ein paar Tage hinauszögern", verrät sie. Auch kann sie sich vorstellen, hier einzukaufen, wenn nur Kleinigkeiten ausgehen.

    Zur Premiere des rollenden Regionalmarkts von Klaus Peter Miller Zweiter von rechts gab es offiziellen Besuch: Andreas Lamminger rechts freute sich über einen ersten Schritt in puncto Nahversorgung und Bürgermeister Dietrich Binder links würde einen zweiten Standort in einem weiteren Ortsteil begrüßen. Zusammengebracht wurden die Akteure einst  von Kathrin Seidel, die beim Wittelsbacher Land e.V. das Projekt der Öko-Modellregion Paartal betreut.
    Zur Premiere des rollenden Regionalmarkts von Klaus Peter Miller Zweiter von rechts gab es offiziellen Besuch: Andreas Lamminger rechts freute sich über einen ersten Schritt in puncto Nahversorgung und Bürgermeister Dietrich Binder links würde einen zweiten Standort in einem weiteren Ortsteil begrüßen. Zusammengebracht wurden die Akteure einst von Kathrin Seidel, die beim Wittelsbacher Land e.V. das Projekt der Öko-Modellregion Paartal betreut. Foto: Stefanie Brand

    Gemeinderat Andreas freut sich über das große Sortiment und die Produkte aus dem Ort. Der Sprecher des Arbeitskreises Gewerbe und Versorgung hat im Zuge des Gemeindeentwicklungskonzepts nach Möglichkeiten gesucht, um eine Nahversorgung im Ort zu ermöglichen. "Der Regionalmarkt hat aus jeder Ecke, die er anfährt, etwas dabei." Gemeinderätin Sonja Bachmeir und Ratskollegin Angela Eichhorn loben das breite Sortiment. Auch gebe es viele Produkte in kleinen Portionen, erklärt Sonja Bachmeir, die als Seniorenbeauftragte die Bedürfnisse der älteren Generation ganz speziell im Blick hat.

    Regionalmarkt in Petersdorf sichert Nahversorgung und dient als Anlaufstelle

    Martina Scheel und Johanna Ehm nutzen die Einkaufsmöglichkeit nicht nur, um das Sortiment zu sichten, sondern auch, um die Idee der regionalen Nahversorgung weiterzudenken. Zahlreiche Honigproduzenten gebe es im Ort, erklären die Mitglieder des Vereins Ortszeit. Auch weitere Produkte aus der Region würden sie sich im rollenden Regionalmarkt wünschen. Dieser erfüllt aber nicht nur die Funktion der Nahversorgung. Mit dem rollenden Regionalmarkt gebe es wieder eine Anlaufstelle für den sozialen Austausch im Ort, verrät Johanna Ehm und ergänzt: "Wir sind um alles froh, was soziales Leben im Ort ermöglicht."

    Damit auch Menschen, die nicht mehr mobil sind, das Einkaufsangebot wahrnehmen können, gibt es bereits Ideen, mit dem Mehrgenerationenmobil die zwei Verkaufsstellen des rollenden Regionalmarktes anzufahren: Montags steht der mobile Supermarkt der Schaustellerfamilie Miller von 7.30 bis 10.30 Uhr vor dem Gemeindezentrum, donnerstags öffnet der rollende Regionalmarkt von 15 bis 18 Uhr beim Biohof Reiner.

    Drei Monate Testlauf für rollenden Regionalmarkt in Petersdorf

    Drei Monate haben Betreiber Miller und Petersdorfs Bürgermeister Dietrich Binder als "Testlauf" vereinbart. Dann muss besprochen werden, ob das Angebot im Ort angenommen wird. Auch seitens der Gemeinde werden die Möglichkeiten weitergedacht, endlich wieder eine Nahversorgung im Ort zu haben. Eventuell gäbe es die Möglichkeit, einen zweiten Verkaufsanhänger zeitgleich in den Ortsteilen aufzustellen, die weiter entfernt vom Gemeindezentrum liegen.

    Miller schließt nichts aus und ist für viele Ideen offen. Er muss aber auch erst wieder in der Arbeitswelt "ankommen", wie er verrät. Seit einem Jahr liegt das ursprüngliche Geschäft von Miller und seiner Familie, das Schaustellergewerbe, coronabedingt auf Eis. Deswegen hatte er die Idee, kurzfristig auf einen rollen Supermarkt umzusatteln. Doch aus dem kurzfristigen soll nun ein zweites Standbein werden. Auf die besorgte Rückfrage der Bürger, ob Miller den Stand wieder schließt, sobald der Schaustellerbetrieb wieder läuft, kann er seine "neue" Kundschaft beruhigen. Das Schaustellergeschäft soll dann sein Sohn weiterführen. Er selbst sieht seine Zukunft im rollenden Regionalmarkt und möchte so auch sein Familiengeschäft weiterführen.

    RegionalmarktDer rollende Regionalmarkt ist immer montags und donnerstags in Petersdorf.

    MehrgenerationenmobilWer nicht eigenständig zum Verkaufsstandort an der Aichacher Straße oder an der Hartfeldstraße kommen kann, kann über die Nummer des Ortszeit-Einkaufsservices unter 0151/50437699 einen Platz im Mehrgenerationenmobil buchen. Ab dieser Woche soll das Gefährt erstmals die Bürger durch die Gemeinde fahren. Morgens und mittags könnten mit dem Fahrzeug Kinder zur Schule und zum Kindergarten chauffiert werden. Den Rest der Zeit – also auch zu den Öffnungszeiten des rollenden Regionalmarktes – kann das Mehrgenerationenmobil Bürgern als Transportmittel dienen.

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