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Parteien IIII: Sie verbreiten weder Angst noch Schrecken

Parteien IIII

Sie verbreiten weder Angst noch Schrecken

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    Klaus Becker
    Klaus Becker

    Aichach-Friedberg Die anderen Parteien und Wählergruppen verfolgen die Neuankömmlinge in der Kreispolitik mit Interesse:

    CSU Die Christsozialen werden die neue Partei nicht unterschätzen, sagt Kreisvorsitzender Peter Tomaschko: „Wir nehmen jeden Mitbewerber ernst.“ Die

    SPD Der Chef des SPD-Unterbezirks, Bernd Bante, will sich überraschen lassen, ob das Piratenschiff tatsächlich ankommt in der Paar. Aber „die Paar kann ganz schön eng sein“, entwickelt Bante das Bild weiter. Von einem Kreisverband erwartet er zwar den „ein oder anderen Impuls“. Den würden die Piraten im Landkreis sicher geben. Angst haben müsse man aber sicher nicht vor ihnen. „Wir werden die Herausforderungen annehmen“, zeigt sich Bante locker. Die zweite Frage ist, ob die Piraten auch in den Kommunalparlamenten des Wittelsbacher Landes Fuß fassen können. Da herrsche eine ganz andere Gefechtslage, wie sich Bante ausdrückt. Kommunalpolitik hänge von Personen ab, die Mandatsträger müssten für die Region dastehen – „Parteipolitik hin oder her“. Grundsätzlich kann sich Bante vorstellen, auf dieser Ebene auch mit Piraten zusammenzuarbeiten. Allerdings müsse dann eine Richtung erkennbar sein, sonst sei es „schwierig, thematisch zusammenzukommen“.

    Grüne Auch Klaus Becker, Kreisvorsitzender der Grünen, will erst einmal abwarten, wie sich die Piraten inhaltlich positionieren: „Die müssen erst einmal beweisen, dass sie eine Partei sind“, sagt er. „Inhaltlich sind sie nicht sichtbar.“ Wenn klar sei, welche Positionen sie auf kommunalpolitischer Ebene bezögen und welche Zielgruppen sie ansprächen, würden sich sicherlich auch die Grünen dazu positionieren, so Becker. Auf Landes- und Bundesebene sieht er hierfür aber eher einen Anlass als im Kreis. Allerdings müssten sich die etablierten Parteien grundsätzlich Gedanken darüber machen, wie sie Protestwähler auffangen könnten: „Da sind alle Parteien gefordert.“

    Freie Wähler Davon, dass sich für die bestehenden Parteien im Landkreis erst einmal nicht viel ändern wird, ist auch Erich Nagl überzeugt. Der Dasinger Bürgermeister und Kreisvorsitzende der Freien Wähler misstraut den guten Umfragewerten der Piraten. „Bei Wahlen schaut das dann oft anders aus.“ Vor allem von den Personen, die Verantwortung übernähmen, werde der Erfolg im Wittelsbacher Land abhängen, ist sich Nagl sicher. „Ich habe den Eindruck, dass es auf kommunalpolitischer Ebene mehr um eine Persönlichkeitswahl als eine parteipolitische Wahl geht.“ Die Wähler würden ihre Kreuzchen auf dem Stimmzettel oft unabhängig von den Parteien oder Listenverbindungen machen, so Nagl.

    Unabhängige Anne Glas, Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen im Kreistag, ist „interessiert und neugierig“. Angst hat sie nicht vor der neuen Partei. Auch die müssten sich den Themen stellen. Die Kritik der etablierten Parteien über die Konzeptlosigkeit der Piraten teilt sie aber nicht: „Wenn ich sehe, wie schnell andere ihre Konzepte ändern, dann weiß ich nicht, was besser ist.“ (cli/nsi/jca)

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