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Paartalbahn: Drittes Gleis wird reaktiviert

Paartalbahn

Drittes Gleis wird reaktiviert

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    Das Gleis liegt schon lange im Aichacher Bahnhof, bald soll es wieder benutzt werden können, um dort Züge zu parken.
    Das Gleis liegt schon lange im Aichacher Bahnhof, bald soll es wieder benutzt werden können, um dort Züge zu parken. Foto: Christian Kirstges

    Verspätungen durch zu wenige Kreuzungsmöglichkeiten auf der meist eingleisigen Strecke, veraltete Bahnhöfe: Probleme bei der Infrastruktur der Paartalbahn gerade zwischen Augsburg und Aichach werden häufig moniert. Doch jetzt soll zumindest ein wenig investiert werden, kündigen Bayeriche Eisenbahngesellschaft (BEG) und Verkehrsministerium auf Anfrage der Aichacher Nachrichten an.

    So ist geplant, im nächsten Jahr im Aichacher Bahnhof ein seit gut einem Jahrzehnt stillgelegtes Abstellgleis zu reaktivieren. Das hat auch zur Folge, dass nach einem Gleisumbau Züge dort statt wie bisher 90 dann mit 120 Stundenkilometern fahren können. Schon seit Jahren bemühen sich Kreispolitik und später auch Bayerische Regiobahn (BRB), das dritte Gleis zu aktivieren. Schon deshalb, damit die BRB eine Möglichkeit hat, ein Fahrzeug im Bahnhof stehen zu lassen, das am Morgen ab Aichach weiterfahren soll – und als Reserve dienen kann, falls ein anderer Zug ausfällt.

    Der Landrat ist von der Reaktivierung des dritten Gleises begeistert, von der er durch unsere Zeitung erfahren hat. „Das ist wunderbar und eine Stärkung der Paartalbahn“, sagt Christian Knauer im Gespräch mit den AN. Er hofft, dass „sich nun mehr tut“. Noch immer wartet er darauf, dass der lange geplante Bau von weiteren Überholabschnitten realisiert wird. Die Bahn plant sie schon seit geraumer Zeit zwischen Dasing und Paar (Stadt Friedberg), sowie zwischen Schrobenhausen und Hörzhausen.

    Doch dazu, so habe ihm das Ministerium mitgeteilt, sei noch keine Entscheidung getroffen. „Das dritte Gleis ist ein Anfang“, sagt Knauer. „Es muss sich aber mehr tun, denn viel mehr kriegen wir nicht auf die Strecke.“ Schon ein paar Güterzüge fahren zu lassen sei ein Kraftakt (siehe Artikel Seite 2).

    Bereits 2006 stellte die Augsburger Landtagsabgeordnete Christine Kamm (Grüne) eine Anfrage an das Wirtschaftsministerium zum Ausbau der Paartalbahn. Der sollte bis 2011/2012 abgeschlossen sein, hieß es damals. Doch konkrete Auskünfte zum Baubeginn wollte das Ministerium nicht geben. Der frühere Staatssekretär Hans Spitzner: Die Dauer des Verfahrens sei von vielen Faktoren abhängig, die die Staatsregierung nicht beeinflussen könne. Gelder für eine neue Signaltechnik und ein zweites Gleis zwischen Dasing und Paar sowie ein Doppelgleis mit Haltepunkt bei Edelshausen (Kreis Neuburg-Schrobenhausen) stünden zur Verfügung.

    Kamm befürchtete schon damals Verzögerungen. Denn 2006 war klar, dass der französische Konzern Veolia (die BRB ist ein Tochterunternehmen) die Paartalbahn ab 2010 betreibt. Das Planfeststellungs-Verfahren wird aber von der Deutschen Bahn beantragt. Und die habe wenig Interesse an Investitionen für eine Strecke, die ein Konkurrent nutze.

    So bleiben die Vorhaben genauso Zukunftsmusik wie Knauers Idee, zusätzlich einen Express mit Halt in Augsburg, Friedberg, Aichach und Schrobenhausen nach Ingolstadt fahren zu lassen.

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