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Obergriesbach-Zahling: Gemeinderat lehnt knapp eine weitere Sandgrube in Zahling ab

Obergriesbach-Zahling

Gemeinderat lehnt knapp eine weitere Sandgrube in Zahling ab

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    Es gibt bereits drei Sandgruben im Raum Zahling. Das Bild zeigt das Abbaugebiet zwischen Zahling und Taiting Gemeinde Dasing.
    Es gibt bereits drei Sandgruben im Raum Zahling. Das Bild zeigt das Abbaugebiet zwischen Zahling und Taiting Gemeinde Dasing. Foto: Katharina Wachinger

    Eine weitere Sandgrube in Zahling ist umstritten in der Gemeinde Obergriesbach. Das zeigte sich am Dienstag im Gemeinderat. Dort sollte es zunächst um Details gehen, wie der Abbau geregelt werden kann. Doch dann kam es ganz anders.

    Das Gelände hatte sich der Gemeinderat bereits vor Ort angesehen. Zu dem Termin waren sowohl der Betreiber des Abbauunternehmens als auch der Planer gekommen, um den Räten Rede und Antwort zu stehen. Vor Ort wurden die Zufahrtsgestaltung, die Reinhaltung der Straßen in Zahling, das Verfüllmaterial und weitere Details besprochen.

    Auch zwischen Zahling und Pfaffenzell (Gemeinde Affing) wird Sand abgebaut.
    Auch zwischen Zahling und Pfaffenzell (Gemeinde Affing) wird Sand abgebaut. Foto: Katharina Wachinger

    Darüber informierte Obergriesbachs Bürgermeister Jürgen Hörmann zu Beginn der Sitzung. Beantragt wird ein Abbauvolumen von 474.000 Kubikmetern. Die Wiederverfüllung soll mit Material der Klasse Z1.1 erfolgen. Dahinter verbirgt sich laut Daniel Schulz beispielsweise Aushub, der zu maximal einem Drittel aus Ziegeln, Wurzeln und anderem nichtstrahlenden Material bestehen darf. Ursprünglich hatte Hörmann geplant, Rahmenbedingungen im Gremium zu formulieren, die regeln sollten, unter welchen Auflagen der Gemeinderat dem Abbauantrag zustimmen könnte.

    Peter Liebl hat Bedenken bei einem weiteren Sandabbau in Zahling

    Doch anstatt die Details zu beschließen, brachte Gemeinderat Peter Liebl eine ganz andere Frage auf: „Wie viele Sandgruben genehmigen wird noch?“ Hörmann kam auf drei aktive Sandgruben, die derzeit in Zahling angefahren werden, und erklärte: „Der Sandabbau hat in Zahling fast schon Tradition.“ Doch Liebl sprach sich gegen den Abbauantrag aus und begründete seine Meinung mit dem Material, das aus der Ferne nach Zahling gekarrt werde. Auch die Klassifizierung des Verfüllmaterials gefiel Liebl nicht, sind für die anderen Zahlinger Gruben doch nur reineres Material der Klasse Z0 zugelassen. Zudem gab Liebl die Belastung der Bürger zu bedenken – für weitere 15 Jahre. So lange plant der Antragsteller in drei Bauabschnitten Sand abzubauen und wieder zu verfüllen. Mit zehn Fuhren täglich müsse gerechnet werden, hieß es im Vorfeld.

    Nach diesem Einwurf wendete sich das Blatt im Gremium. Der Beschluss darüber, ob das gemeindliche Einvernehmen erteilt werden könnte, fiel denkbar knapp mit einem Patt von 5:5 aus. Damit gilt der Abbauantrag als abgelehnt. Daniel Schulz, Christoph Schweizer, Hans Willer, Lorenz Mahl und Ulrike Näser stimmten für den Antrag; Markus Weber, Johannes Asam, Manfred Kern, Peter Liebl und Jürgen Hörmann stimmten dagegen. Stefan Asam, Hans Greppmeier und Simon Achter fehlten entschuldigt. In der Begründung formulierte der Bürgermeister, dass zunächst keine weitere Sandgrube in Zahling ausgehoben werden solle, um eine zusätzliche Belastung für die Bürger zu verhindern. Würde eine der bestehenden Gruben geschlossen, wäre eine neue Grube denkbar.

    Das Landratsamt stimmt dem Sandabbau in Zahling womöglich zu

    Die Frage, ob der Abbauantrag damit für alle Zeiten vom Tisch ist, ließ direkt nach dem Antrag Fragezeichen auf den Gesichtern einiger Räte entstehen. Hier und da kam die Frage auf, ob die Entscheidung überhaupt rechtens sei, und ob der Gemeinderat sich damit die Chance verwirkt habe, „lenkend“ einzugreifen. Die Frage von Gemeinderat Weber, ob es noch Mitspracherecht für die Räte gebe, wenn das Landratsamt die Ablehnung des Rates durch das eigene Einvernehmen ersetzt, blieb im Plenum unbeantwortet.

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