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Natur: Fast alle Storchenpaare im Wittelsbacher Land haben Nachwuchs

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Fast alle Storchenpaare im Wittelsbacher Land haben Nachwuchs

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    Die Störche nisten auf dem Kirchturm in Grimolzhausen (Markt Pöttmes).
    Die Störche nisten auf dem Kirchturm in Grimolzhausen (Markt Pöttmes). Foto: Harald Riepold

    Fast alle Storchenpaare können sich heuer über Nachwuchs freuen. Nur in Aichach war die Brut auf dem ehemaligen Mondi-Kamin nicht erfolgreich. Wie bereits 2015 gibt es dort keine Storchenbabys. Damals war der Tornado der Grund dafür.

    Heuer war laut Gerhard Mayer von der Kreisgruppe des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern (LBV) etwas anderes verantwortlich dafür: „Durch die Witterung könnten die Eier erkaltet sein oder sie waren nicht befruchtet.“ In jedem Fall sei aber sicher, dass die beiden Störche ihr Nest verlassen hätten. Wohin sie geflogen sind, ist unklar, weil beide nicht beringt sind.

    Besser steht es dagegen um den Nachwuchs des 17-jährigen Storches aus Südbaden und des drei Jahre jungen Weibchens aus Ulm in Dasing. In ihrem Horst auf dem Strommast an der Taitinger Straße wurden drei Junge entdeckt. „Wir haben den Verdacht, dass es noch einen Vierten geben könnte“, fügt Mayer hinzu.

    Auch im Pöttmeser Ortsteil Grimolzhausen haben die beiden Störche, die auf dem Kirchturm nisten, drei Junge bekommen. Weil die Eltern beide beringt sind, war klar, dass es die gleichen wie im Vorjahr sind. „Sie haben schon Anfang April begonnen zu brüten“, weiß Mayer.

    Etwa um die gleiche Zeit hat die Brut auf dem Oberen Tor am Marktplatz in Pöttmes begonnen. Beim „Papa“ handelt es sich wieder um den „Franzosen“. Er stammt ursprünglich aus dem Elsass und konnte durch seinen Ring identifiziert werden. Die Herkunft seiner Partnerin ist allerdings unbekannt. Das Paar hat zwei Junge bekommen.

    Unklar ist, wie zahlreich der Nachwuchs bei den Störchen im Friedberger Stadtteil Bachern ist. Es konnte zwar beobachtet werden, dass sie ein neues Nest gebaut haben. Mayer merkt aber an: „Die Liegemulde ist sehr tief. Es kann auch nicht vom Kirchturm eingesehen werden.“ Bisher gibt es deshalb nur Vermutungen, wie viele Jungtiere es sind. Mayer hat beobachtet, dass die Störche nicht mehr brüten, sondern füttern.

    Der Experte wundert sich allerdings, dass sich die Vögel erneut in der stählernen Nisthilfe der Lechwerke (LEW) niedergelassen haben: „Es ist kein toller Lebensraum. Es gibt wenig Grünflächen, außerdem sind drei Windräder in der Nähe.“ Ob die Störche die gleichen sind wie im vergangenen Jahr, weiß er nicht. Sie sind nicht beringt.

    In den restlichen Nistgebieten sind die Verhältnisse jedoch sehr gut. „Das Donaumoos in Grimolzhausen bietet den Störchen einen guten Lebensraum“, stellt Mayer fest. Auch im Paartal in Dasing seien durch die Überschwemmungsflächen gute Bedingungen entstanden. Die Paarauen in Aichach und die dortigen Fußballflächen bieten den Störchen ebenfalls gute Möglichkeiten zur Nahrungssuche. Vom Pöttmeser Marktplatz seien dagegen die Grünflächen weiter entfernt.

    In der gesamten Region gibt es günstige Nahrungsquellen für die Vögel. „In der zweiten Maiwoche wurde das Grünland für Biogasanlagen gemäht. Dadurch haben sie Zugang zu frisch gemähten Beeten“, stellt Mayer fest. Die gemähten Wiesen und der vom Regen aufgeweichte Boden erleichtert es den Störchen, nach Regenwürmern zu suchen.

    Eine abschließende Bilanz zum Nachwuchs der Störche kann Mayer aber noch nicht ziehen, denn es werden nur ausgeflogene Junge gezählt. Küken werden etwa zwei Monate, nachdem sie geschlüpft sind, flügge. Noch weiß keiner, wie viele Storchenbabys heuer überleben. Mayer ist klar: Küken können noch sterben, weil sie aus dem Nest fallen oder gefressen werden.

    Vergangenes Jahr war im August klar, dass fünf Junge überlebt haben. Dasing und Friedberg blieben ohne Nachwuchs, Aichach hatte einen jungen Storch.

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