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Natur: Anwaltinger Naturfilmer sammelt Preise

Natur

Anwaltinger Naturfilmer sammelt Preise

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    Wenn es diese metallic-blauen Raritäten noch irgendwo gibt, dann kommen sie vor die Linse von Gerhard Menzel: drei junge Eisvögel.
    Wenn es diese metallic-blauen Raritäten noch irgendwo gibt, dann kommen sie vor die Linse von Gerhard Menzel: drei junge Eisvögel. Foto: Gerhard Menzel

    In seinen Filmen hat er das Banale und Alltägliche ebenso festgehalten wie das Besondere und das, was höchst selten vorkommt und dem Auge meist verborgen bleibt. Die bisherigen Titel drehten sich um die Friedberger Ach, um Schwäne, Biber, den Hörgelaugraben und Wasservögel.

    Gerhard Menzel aus dem Affinger Ortsteil Anwalting ist oft und viel unterwegs, allein schon, um seinen jüngsten Streifen herzuzeigen. In ihm hat er über mehrere Jahre hinweg die Seltenheiten der Fauna und Flora des heimischen, urtümlichen Lechtals eingefangen und in einen Jahreszyklus zusammengestellt. „Ein Lebensraum für die Natur“ zeigt etwa die Mehlprimel an ihrem nördlichsten Vorkommen im Lechtal. „Eine besondere Mücke könnte die entscheidende Rolle bei ihrer Bestäubung übernehmen“, sagt

    Mit „Ein Lebensraum für die Natur“ ist Gerhard Menzel bis ins Euro-Filmforum (Silbermedaille) und zum 40. Europäischen Filmfestival nominiert worden und hat dort die Bronzemedaille mit nach Hause nehmen können. Bei den 76. Deutschen Filmfestspielen gab es die Goldmedaille des DAFF (Deutsche Filmfestspielen des BDFA). „Da war mein Film unter den 2500 nominierten BDFA (Bund deutscher Film-Autoren) unter den besten 47“, nickt Menzel bedächtig und einem mit leichtem Lächeln, als die Erinnerung daran aufsteigt.

    In seinem Schneidestudio zeigt er stolz auf den „Silbernen Schmetterling“. Diesen begehrten und von den Saarland-Medien verliehenen Preis hat er beim 40. Bundesfilmfestival Natur gewonnen. Dort fand „Ein Lebensraum für die Natur“ ganz großen Anklang. „Am Ende stand mein Filmtitel unter den besten 27 von 140 ausgewählten Teilnehmern“, erinnert sich der Anwaltinger. Angefangen hat diese Erfolgsstory beim 25. Landesfilmfestival (dritter Platz) und bei den 39. Bayerischen Amateurfilm-Festspielen, als sich der Streifen unter den besten 25 von 160 wiederfand.

    Naturfilme sind weniger präsent

    Schade findet Menzel, dass der Naturfilm an sich spürbar weniger Präsenz aufweist in den gängigen Wettbewerben. Bisher seien es immer um die 50 gewesen, heuer nur mehr 27

    Und wie kommt einer wie Gerhard Menzel dazu überhaupt Filme zu produzieren? Der Einstieg sei über die Familien- und Urlaubsfilme gekommen, sagt Menzel. „Ich bin an der Oder aufgewachsen. Da brannte immer schon der Wunsch in mir, einen kompletten Film über den gesamten Lauf eines Gewässers zu machen. Und vor Anwalting fließt die Friedberger Ach. Die konnte ich mit dem Fahrrad erreichen und aus allen Blickwinkeln, Wetterlagen und Jahreszeiten samt ihren Anliegern in Szene setzen“, beginnt Menzel zu erzählen.

    Aus Begegnungen sind Freundschaften gewachsen

    Dabei sei er vielen Menschen begegnet. Zum Beispiel auch Bernd Schmidbaur, beim Wasserwirtschaftsamt Donauwörth zuständig für Wasserbau und Gewässerentwicklung. Der habe ihm den Hörgelaugraben erklärt, den Biber und die Schwäne gezeigt, bei denen er dann über 45 Tage hinweg am Nest gesessen und gefilmt habe. Die Wasservögel, die Kanadagänse. „Letztere haben mich am Ende als Artgenossen gesehen und mir aus der Hand gefressen.

    Bei ihnen verbrachte ich einmal am Stück sieben Stunden am Nest, bis alle fünf Jungen geschlüpft waren. Solche Erlebnisse sind unbeschreiblich. Da zehrst du lange davon“, schwärmt Menzel. „Es hätte so viele Begegnungen mit Mensch und Tier nicht gegeben, wäre nicht das Filmen. Da sind so viele Freundschaften gewachsen.“

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