In den Lechfeldwiesen hat die Gemeinde Todtenweis ihr Gewerbegebiet erweitert. Bei den Arbeiten wurden zahlreiche archäologische Funde entdeckt. Das freute die Fachleute, die sich auf diese Weise Aufschluss über die frühere Geschichte in der Gegend im Lechfeld versprachen. Für die Kommune aber hatte diese Tatsache bisher zahlreiche negative Auswirkungen. Es fielen enorme Kosten an, außerdem verzögerte sich der Kauf der Grundstücke. Doch am Mittwoch gab es auch mal eine sehr erfreuliche Nachricht. Demnach erhält Todtenweis in diesem Zusammenhang einen Betrag von mindestens 120.000 Euro.
Bürgermeister Konrad Carl war an den Gesprächen über den Zuschuss aus München stets beteiligt, er hatte den Antrag auch gestellt. Vorab hatte er die Mitglieder des Gemeinderats über den Vorgang in Kenntnis gesetzt; um wie viel Geld es konkret gehen würde, das wollte er erst dann öffentlich bekannt geben, wenn er es schwarz auf weiß in Händen hält. Er berichtete aber davon, dass Peter Tomaschko (CSU), Mitglied des Bayerischen Landtags, sich um eine Lösung im Sinne der Gemeinde am Lechrain eingesetzt habe. Auch Generalkonservator Professor Mathias Pfeil gehörte dieser Runde an. Das Ergebnis kommentierte Konrad Carl mit den Worten: "Da haben wir einen guten Konsens gefunden."
Landtagsausschuss befasst sich mit den Todtenweiser Funden
Am Mittwoch befasste sich der Ausschuss für Wissenschaft und Kunst im Bayerischen Landtag mit dieser Angelegenheit. Franz Josef Pschierer (CSU), Staatsminister a. D. und Mitglied des Bayerischen Landtags, erklärte als einer der beiden Berichterstatter gegenüber unserer Redaktion: "Das ist positiv erledigt. Es gibt einen Kompromiss zur Kostenerstattung. Auf dieser Grundlage wird die Gemeinde eine finanzielle Unterstützung kriegen."
![Westlich der Konservenfabrik Durach in Sand, Todtenweis, haben von Januar bis August 2013 Grabungen stattgefunden. Westlich der Konservenfabrik Durach in Sand, Todtenweis, haben von Januar bis August 2013 Grabungen stattgefunden.](https://images.mgpd.de/img/100513383/crop/c1_1-w100/318694319/1680839202/copy20of20sc3bcdlicheausgrabungsflc3a4chedurach-gelc3a4ndetif.jpg)
Der Allgäuer Politiker sagte außerdem, Todtenweis habe sich bereits mit dieser Lösung einverstanden gezeigt. Pschierer hatte im Vorfeld der Sitzung am Mittwoch angedeutet: "Wir werden uns mit der Erklärung der Staatsregierung zufrieden geben."
Laut Tomaschko bekommt Todtenweis 75 Prozent der Kosten
Bei den Verhandlungen im Vorfeld hatte man sich laut Tomaschko auf einen Kompromiss verständigt, mit dem 75 Prozent der Kosten vom Freistaat abgedeckt werden sollen. Bisher wurden diese mit etwa 160.000 Euro beziffert, was bei 75 Prozent wiederum 120.000 Euro für Todtenweis bedeuten würde. Sollte Todtenweis nun einen höheren Betrag für die Ausgrabungen nachweisen, wäre laut Tomaschko auch ein höherer Förderbetrag denkbar.
Die Belastung aufgrund der Funde für die Gemeinde Todtenweis war beträchtlich. Sie hatte unmittelbare Auswirkungen auf die Lage im Haushalt, sodass Schulden aufgenommen werden mussten. Jetzt dürfte sich die Situation wieder entspannen - nicht allein wegen des Geldes, das aus München fließen wird. Sondern auch durch den Verkauf der Grundstücke in den Lechfeldwiesen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Todtenweiser Funde beschäftigen Archäologen
Gewerbegebiet in Sand: Drei Bauanträgen zugestimmt
Zeugen längst vergangener Zeiten
Großes Wohnquartier in Sand droht am Abwasser zu scheitern
- Todtenweiser Funde beschäftigen Archäologen
- Gewerbegebiet in Sand: Drei Bauanträgen zugestimmt
- Zeugen längst vergangener Zeiten
- Großes Wohnquartier in Sand droht am Abwasser zu scheitern