Rund um die Wittelsbacher und ihre Städtegründungen hatte sich im vergangenen Jahr die Bayerische Landesausstellung gedreht. Nun haben die Stadt Aichach, das Haus der Bayerischen Geschichte und die Lechwerke AG eine Fortsetzung der erfolgreichen Ausstellung konzipiert. Unter dem Titel "Stadt im Wandel - vom Mittelalter zur Smart City" wird die Stadtentwicklung von der Vergangenheit bis in die Zukunft beleuchtet. Die multimediale Ausstellung wird ab dem 19. Juni im Aichacher Feuerhaus zu sehen sein. Dabei spielt auch Nachhaltigkeit eine Rolle.
Immer mehr Menschen werden in den kommenden Jahrzehnten in die Städte ziehen. Davon ist Bürgermeister Klaus Habermann überzeugt. Diese Entwicklung wird sich städtebaulich auswirken. Ebenso wie die Corona-Pandemie. "Die wird möglicherweise noch mehr verändern", nimmt Habermann an. Schon jetzt gehe die Entwicklung weg von der autogerechten Stadt hin zu mehr Lebensqualität. Die Digitalisierung werde eine wichtige Rolle spielen.
Ausstellung schlägt Aichach einen Weg zur Smart City vor
Werden wir also im 21. Jahrhundert in sogenannten "Smart Cities", also schlauen Städten, leben? Was ist darunter zu verstehen, und wie wird eine Stadt dazu? Gibt es noch andere Wege und Möglichkeiten als die Digitalisierung? Die Kuratorin der Aichacher Ausstellung, Sarah Schormair, ist überzeugt: "Jede Stadt muss ihren eigenen Weg finden." Der Frage, wie der für Aichach aussehen könnte, geht die Schau in einem der insgesamt fünf Ausstellungsräume nach. Schormair gehörte im vergangenen Jahr schon zum Kuratorenteam der Bayerischen Landesausstellung.
Auf dem Weg ins 21. Jahrhundert erlebt der Besucher, wie sich Aichach besonders im 20. Jahrhundert stark verwandelt. In verschiedenen Zeitschnitten werden prägende Maßnahmen, wie das eigene Elektrizitätswerk oder der Bau der Justizvollzugsanstalt vorgestellt. In einem Raum geht es ganz allgemein um die Stadtplanung im Wandel der Zeit.
Aichach nutzt die Infrastruktur der Bayerischen Landesausstellung
Bevor der Besucher im 21. Jahrhundert ankommt, startet die Reise jedoch weit in der Vergangenheit. In einem Film erleben die Gäste, wie die Zerstörung der Pfalzgrafenburg in Oberwittelsbach den Aufstieg der neuen Siedlung Aichach begünstigte. Besuchern der Landesausstellung werden die Szenen bekannt vorkommen. Der Film wurde ebenso für die neue Ausstellung übernommen, wie der Raum mit dem Stadtmodell, das Aichach von 1914 zeigt. Auch Teile der Ausstellungsarchitektur und -technik werden weitergenutzt, und das Haus der Bayerischen Geschichte stellt einen Großteil der Hardware als Leihgabe zur Verfügung. Bürgermeister Habermann freut sich: "Die für die Bayerische Landesausstellung geschaffene Infrastruktur kann somit nachhaltig genutzt und weiterverwendet werden."
Mit der neuen Ausstellung greift Aichach das Thema Stadtentwicklung viel detaillierter auf als in der Landesausstellung und eröffnet damit ganz neue Blickwinkel. Das Weitertragen sei auf jeden Fall ein großes Plus, sagt Peter Wolf, Projektleiter der Bayerischen Landesausstellung. Der Historiker lobt: "Es ist wirklich vorbildlich, was Aichach macht." Stadt sei immer etwas gewesen, das in die Zukunft weise. Deshalb gefällt Wolf auch der Titel der Ausstellung, der sowohl den langen Blick zurück als auch die Zukunft umfasst.
Rahmenprogramm zur Ausstellung hängt von Corona ab
Ähnlich wie bei der Landesausstellung plant die Stadt auch für die aktuelle Ausstellung ein Rahmenprogramm. Ob und was möglich sein wird, hängt davon ab, wie sich die Corona-Lage entwickelt. Bürgermeister Habermann würde gerne auch für die Schulen ein pädagogisches Rahmenprogramm anbieten. Auch für den Schwabentag, der voraussichtlich am 11. und 12. September in Aichach stattfinden wird, kann sich Martina Baur, Leiterin des Infobüros der Stadt, eine Verknüpfung mit der Ausstellung vorstellen.
Die Ausstellung ist vom 19. Juni bis 21. November im Feuerhaus in Aichach zu sehen.
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