Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten

Landtagswahl: Drei Abgeordnete für das Wittelsbacher Land

Landtagswahl

Drei Abgeordnete für das Wittelsbacher Land

    • |
    Christina Haubrich (Grüne) hat es in den Bayerischen Landtag geschafft.  (Archivfoto)
    Christina Haubrich (Grüne) hat es in den Bayerischen Landtag geschafft.  (Archivfoto) Foto: Wolfgang Kauer/woka-foto

    Das Wittelsbacher Land wird im neuen Landtag von drei Abgeordneten vertreten. Neben Peter Tomaschko (CSU), der sich das Direktmandat sicherte, schafften es wieder Simone Strohmayr (SPD) und Christina Haubrich (Grüne) über die Schwabenliste ihrer Parteien – beides war nicht unbedingt zu erwarten. Karlheinz Faller (FDP) verpasst hingegen überraschend den Einzug ins Maximilianeum: Der Spitzenkandidat der schwäbischen Liberalen wurde von der Nummer zwei, Dominik Spitzer aus Kempten, überflügelt. Auch für Josef Settele (AfD) reichte es nicht. Er wurde zwar von Platz 9 auf Platz 6 vorgewählt; seine Partei stellt aber in Schwaben nur vier Abgeordnete. Der Direktkandidat der rechtspopulistischen Partei aus dem Aindlinger Ortsteil Gaulzhofen kommt au 14335 Stimmen in ganz

    Enttäuscht äußerte sich Faller im Gespräch mit unserer Zeitung. „Ich habe zwei Jahre investiert und hingearbeitet“, sagte er. Zwar sei ein Landtagsmandat weder für sein Privatleben noch für sein wirtschaftliches Auskommen nötig; dennoch wäre es für ihn toll gewesen, mitgestalten und Einsatz für den Landkreis zeigen zu können. „Das ist Demokratie“, kommentierte er. Spitzer sei ein bekannter Allgemeinarzt mit großer Praxis in Kempten, der schon vor fünf Jahren angetreten und nach vorne gewählt worden sei. Faller vermutet, dass manchem Augsburger Wähler wohl nicht bewusst gewesen sei, dass sein Wohnort Dasing auch zur Region gehöre.

    „Ich werde weiter kommunalpolitisch aktiv bleiben und in gewohnter Weise mein Kreistagsmandat wahrnehmen“, kündigt der FDP-Politiker an. Immerhin sei er nach drei Tagen zwischen Hoffen und Bangen – zuerst die Frage schafft es die FDP in Landtag, dann die Frage nach seinem Stimmenergebnis – sei er nun allerdings auch froh, dass eine Entscheidung vorliegt.

    Reine Freude herrschte dagegen bei Christina Haubrich, die mit diesem Erfolg nicht gerettet hatte. Sie machte auf der Liste zwei Plätze gut und gehört zu den sechs schwäbischen Grünen-Abgeordneten im Landtag. „Wir haben einen harten Wahlkampf geführt. Das ganze Team hat großen Einsatz gebracht“, sagte sie. Da sei es schön, wenn so etwas herauskomme. Dass der Landkreis künftig so stark in München vertreten ist, freut Haubrich. Mit Peter Tomaschko, der zuhause in Merching ihr Nachbar ist, und Simone Strohmayr will sie für den Landkreis zusammenarbeiten.

    Am Donnerstag hat die Merchingerin ihren ersten Termin mit den neuen Kollegen in München. Da sie selbstständige Heilpraktikerin ist, gibt es keine Probleme mit dem Wechsel der Arbeitsstelle. Dennoch ist noch einiges zu erledigen. Alltag und Familienleben der verheirateten Mutter von zwei schulpflichtigen Kindern müssen neu organisiert werden. „Aber ich habe ja bisher auch alles unter einen Hut gebracht“, ist sie zuversichtlich.

    Zwischen Trauer und Erleichterung schwankt Simone Strohmayr. Die SPD-Politikerin schaffte zwar zum vierten Mal den Sprung in den Landtag. Allerdings gelang dies über die Schwabenliste neben ihr nur noch Harald Güller. Mit ihrer Wiederwahl habe sie schon gar nicht mehr gerechnet, räumte Strohmayr ein. Schließlich hatte sie mit Margarete Heinrich und Herbert Woerlein zwei starke Konkurrenten aus der Region Augsburg. „Offenbar hat man aber doch wahrgenommen, dass ich eine engagierte Arbeit leiste“, sagte sie. Die SPD muss sich nun neu sortieren, Personal entlassen und Aufgaben neu verteilen. Ob Strohmayr wieder als stellvertretende Fraktionsvorsitzende kandidiert, lasst sie derzeit noch offen. In der deutlich verkleinerten Truppe brauche man wohl keine drei Stellvertreter mehr, steht aus ihrer Sicht fest. „Ich schaue, dass ich mich vernünftig einbringen kann“, sagte sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

    Die 51-Jährige verhehlt nicht, dass der zurückliegende Wahlkampf sie an die Grenzen ihrer Kräfte gebracht hat. „Die Stimmung war brutal schlecht“, berichtet sie: „Das hat mich fertiggemacht.“ Enttäuscht ist sie, dass die AfD im Kreis doppelt so viele Stimmen holte wie sie selbst.(mit cli)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden