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Landkreis Aichach-Friedberg: Der Kampf gegen Keime im Trinkwasser

Landkreis Aichach-Friedberg

Der Kampf gegen Keime im Trinkwasser

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    Im Juli gab es Verunreinigungen im Wasser von Pöttmes. Nun gibt es ähnliche Sorgen in Petersdorf.
    Im Juli gab es Verunreinigungen im Wasser von Pöttmes. Nun gibt es ähnliche Sorgen in Petersdorf. Foto: Symbolfoto: Bernhard Weizenegger

    Welchen Stellenwert Wasser für das alltägliche Leben hat, wird vielen Menschen erst dann bewusst, wenn sie es nicht mehr unbedacht nutzen können. Die hohe Qualität unseres Trinkwassers gilt den meisten als selbstverständlich. Daran erinnert Petersdorfs Bürgermeister Richard Brandner in Verbindung mit dem aktuellen Trinkwasserproblem.

    Gute kommunale Zusammenarbeit

    Am vergangenen Freitag wurde die Gemeinde auf eine Verunreinigung des Trinkwassers im Kernort von Petersdorf und in den Ortsteilen Gebersdorf und Alsmoos aufmerksam (wir berichteten). Nach einem Wasserrohrbruch wurden bei einer Analyse coliforme Keime gefunden.

    Bürgermeister Brandner erzählt: „Wir haben dann sofort das Rohrnetz durchgespült, hatten aber am Wochenende Probleme, eine zuständige Firma zu erreichen.“ Doch Brandner lobt die kommunale Zusammenarbeit, denn Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann stand sofort mit Rat und Tat zur Seite. Habermann ist ausgebildeter Wassermeister und half Bürgermeister Brandner, schnellstmöglich eine Lösung zu finden.

    Chlorungsanlage verunsichert Bürger

    Am Montag waren zwei Mitarbeiter der Augsburger Stadtwerke in Petersdorf vor Ort. Brandner erklärt, was sie dort gemacht haben: „Die beiden Spezialisten haben eine mobile Chlorungsanlage installiert.“ Die Bürger wurden in Rundbriefen über den Vorfall informiert. Das Wasser zum Trinken soll vorsorglich zehn Minuten abgekocht werden.

    Aber auch ohne Behandlung könne es bedenkenlos zum Kochen oder Zähneputzen verwendet werden, sogar bei Babynahrung gibt es kein Problem. Nur für die Fische im Aquarium ist das gechlorte Wasser nicht ratsam. „Die Bürger sind verunsichert“, bestätigt Brandner. Denn das Wasser ist zwar genießbar, jedoch ungewohnt.

    Wasserverbrauch ging zurück

    Seither bemerkt der Bürgermeister eine Veränderung: Der Wasserverbrauch ist deutlich zurückgegangen. Deshalb fordert Brandner die Bürger auf, alle Wasserhähne zu betätigen: „Jeder Hahn sollte rund zwei Minuten geöffnet werden, damit das Chlor alle Rohre reinigen kann.“

    Bisher lässt sich noch nicht genau sagen, wie lange das Trinkwasser gechlort werden muss. In etwa einer Woche sollen erneut Proben genommen werden, erklärt Brandner. Die Ursache ist wohl ein Wasserrohrbruch gewesen, bei dem Erde und Schmutz in das Trinkwasser gelangten. Brandner betont, dass die Verschmutzung glücklicherweise nicht über den Brunnen kam, denn dann wäre das Ganze problematischer. „Gewissheit kann man jedoch erst haben, wenn das Chlor wieder aus dem Trinkwasser draußen ist“, so der Petersdorfer Bürgermeister.

    Ähnlicher Fall im Raum Pöttmes

    Im Juli war ein ähnlicher Fall im Raum Pöttmes aufgetreten. In Echsheim, Reicherstein und Kühnhausen waren ebenfalls coliforme Keime im Trinkwasser gefunden worden (wir berichteten). Die Ursache war damals unklar gewesen. Auch nach einigen Monaten gibt es keine belastbaren Beweise, nur Vermutungen können aufgestellt werden.

    Anton Berchtenbreiter, Geschäftsleiter des Zweckverbands Thierhaupten, kann zu diesen Vermutungen nichts Konkretes sagen: „Wir gehen davon aus, dass jemand eine größere Menge Trinkwasser entnommen hat und durch den Unterdruck, der dabei entstanden ist, Keime hereingespült wurden.“ Da es keine nachweisbare Ursache gibt, bleibt wohl der Zweckverband auf den Kosten sitzen, die für Personal und Wasserbehandlung ausgegeben wurden. Genaue Zahlen kann Berchtenbreiter allerdings nicht nennen.

    Insgesamt wurde über einen Zeitraum von mehreren Wochen das Wasser durch die Pumpstation in Echsheim gechlort, so Berchtenbreiter. Der Zweckverband war damals rasch und intensiv mit diesem Problem an die Öffentlichkeit gegangen. Berchtenbreiter sieht darin mit einen Grund für den reibungslosen Ablauf.

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