Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten

Landfrauentag: Gemeinsam wollen sie stark sein

Landfrauentag

Gemeinsam wollen sie stark sein

    • |
    Referentin Sina Trinkwalder mit ihrem kurzweiligen und aufrüttelnden Vortrag: „Erfolgreich wird man, wenn man tut, was man mit Leidenschaft macht!“
    Referentin Sina Trinkwalder mit ihrem kurzweiligen und aufrüttelnden Vortrag: „Erfolgreich wird man, wenn man tut, was man mit Leidenschaft macht!“ Foto: Sabine Roth

    Aichach-Friedberg Um das Thema „Landfrauen tragen Verantwortung“ drehte sich alles beim Wittelsbacher Landfrauentag des Bayerischen Bauernverbandes. In der Halle des TSV Friedberg fanden sich über 500 Landfrauen ein, die ein abwechslungsreiches Programm erlebten. Kreisbäuerin Stephanie Kopold-Keis war sehr stolz darauf, so viele Teilnehmerinnen begrüßen zu dürfen. Die Landfrauen sind zurzeit mitten in den Wahlen. Obwohl der Strukturwandel zuschlägt, wurden wieder 89 Ortsbäuerinnen gefunden. Der Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko betonte, dass die Landfrauen jederzeit Probleme ansprechen sollen: „Es ist wichtig, zu wissen, wo der Schuh drückt“– Bundestagsabgeordneter Hansjörg Durz wies darauf hin, dass gerade der Zusammenhalt sehr wichtig sei. Denn die Menschen sollen sich in der Heimat wohlfühlen.

    Hauptreferentin Sina Trinkwalder klärte über Konsum auf – und zwar mit deutlichen Worten. Als sie vor acht Jahren ihr Unternehmen manomama gründen wollte, bekam sie keine Unterstützung mit Fördermitteln vonseiten der Politik, aber auch keine Kredite von den Banken. Deshalb gab sie den Bäuerinnen mit auf den Weg: „Erfolgreich wird man, wenn man tut, was man mit Leidenschaft macht.“

    Die 39-jährige Mutter eines Sohnes ist bekannt für ihre faire Kleidung aus Augsburg. Mit ihrem prämierten Unternehmen manomama produziert Trinkwalder Kleidung am Standort Deutschland. Und das nicht nur regional, sondern vor allem unter fairen Bedingungen für die über 150 Mitarbeiter. Das funktioniert, weil es der Chefin nicht um große Gewinne geht. Trinkwalder schafft es trotzdem, einen fairen Verkaufspreis hinzubekommen. Ihre Hosen sind auch nicht teurer als anderswo. In den Medien ist sie sehr oft zu sehen, weil sie Menschen in ihr Unternehmen integriert, die in der Gesellschaft sonst durchs Raster fallen würden: Behinderte, Frauen mit Kindern, Menschen über 50 und Langzeitarbeitslose. Sie gibt ihnen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt und ist glücklich mit ihrem Unternehmen – und sehr erfolgreich. Außerdem wollte sie Werte schöpfen, das war ihr wichtig – genauso wie den Landfrauen. „Der Verbraucher kann nur dann Werte schöpfen, wenn er weiß, wie die Produkte hergestellt werden. Wir müssen ernsthaft neue Wege gehen.“ Dabei meine sie nicht „fairtrade“, sondern „fairmade“ – und zwar durchwegs. Den Bäuerinnen gibt Trinkwalder mit auf den Weg: „Die Herausforderungen unserer Gesellschaft meistern wir nur gemeinsam, wenn wir alle Menschen teilhaben lassen.“

    Das Rahmenprogramm wurde vom Landfrauenchor und der Elisabethschule Aichach gestaltet. Die Kinder der Elisabethschule sangen Lieder aus ihrem neuesten Musical und ernteten dafür tosenden Applaus. Emotional war der Abschied der Gründerin des Landfrauenchors, Rosi Tremmel, die sich aus Krankheitsgründen aus der Organisation zurückziehen muss. Nach 23 Jahren fällt ihr der Abschied sehr schwer. Belohnt wurde sie mit lieben Worten ihrer Sängerinnen und des musikalischen Leiters Rupert Reitberger. „Dieser Chor war für mich eine Gemeinschaft, die man selten findet“, so Tremmel. Die Leitung des Chors werden ab sofort Anita Gail und Kati Hofberger übernehmen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden