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Kunstprojekt: Von Segeln beseelt

Kunstprojekt

Von Segeln beseelt

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    "Segel für Aichach" hat die Pöttmeser Künstlerin Antje Sträter gestaltet.
    "Segel für Aichach" hat die Pöttmeser Künstlerin Antje Sträter gestaltet. Foto: Foto: Vicky Jeanty

    Von Vicky jeanty

    Aichach Gesegnet mit Segeln. Die seit vielen Jahren in Pöttmes ansässige Künstlerin Antje Sträter gerät immer wieder ins Schwärmen, wenn sie von ihren farbenfrohen, im Tageslicht changierenden Segelbahnen spricht und deren Ausstrahlungskraft hervorhebt. Mehrere Hundert dieser farbigen Gebilde hat sie im Laufe ihrer Künstlerkarriere mit viel Aufwand und großer Kunstfertigkeit gestaltet. In

    Im Aichacher Landratsamt, im Verwaltungsgebäude der Stadt am Tandlmarkt und im Friedberger Krankenhaus beseelen sie die Treppenaufgänge. Im Ärztezentrum an in der Sudetenstraße und im Aichacher Krankenhaus filtern sie den Lichteinfluss an den Glasfenstern. Im Pöttmeser Rathaus schwingen sie gelegentlich im Luftzug. In der Sebastian-Apotheke in Aichach fließt das zarte Grün der beiden Segelbahnen auf Pillenschachteln und Lotionen. An den Glasfronten des Deckerform-Gebäudes gewähren sie einen farbintensiven Blick auf das Innen- und Außenleben eines privaten wie öffentlichen Raumes.

    Antje Sträters Segel sind textile Objekte, sie sind Kunstobjekte an und im Bau, die die jeweiligen Räumlichkeiten in eigene Befindlichkeiten versetzen. Die Segel geben Einblick in den Entstehungsprozess, der sich vielschichtig nachvollziehen lässt. Lichtdurchlässig die einen, dank filigraner, fast hauchdünner Streifen. Dicht bemalt die anderen, mehrfach mit Leim geklebt, mit besonderen Strukturen und Spurenelementen. Was so scheinbar schwerelos in Räumen hängt, ist richtig schwere Arbeit, sagt Antje Sträter. Ihr Fundus ist schier unerschöpflich. In Aichach hängen Unikate, die bei ihrer Ausstellung im Aichacher San-Depot im vergangenen Jahr nicht dabei waren, betont die Künstlerin.

    „Ich bin begeistert“, sagt Gerhard Scholter von der Sebastian-Apotheke. In einem der Schaufenster hängen zwei Segel. Deren verschiedene Grüntöne entsprechen exakt der hauseigenen Farbgebung. Er könne sich gut vorstellen, die Installation auf Dauer zu übernehmen, sagt er. Franz und Rosemarie Tschacha von Deckerform haben mit Antje Sträter die erste Künstlerin in ihr modernes Bürogebäude geholt. Im Treppenhaus und an den Glasfronten hängen sieben Sträter-Segel. Das soll nur der Anfang sein, sagt

    Antje Sträter gibt ihren Segeln besondere Sprüche mit auf die Reise. „Durch alle Wesen reicht der eine Raum: Weltinnenraum“, las sie bei Rilke. Für die in Blau und Weiß gehaltenen Objekte im Krankenhaus sollte Heraklits Aphorismus passen: „Wer Unverhofftes nicht erhofft, kann es nicht finden“. Bei Sträter findet sich der Betrachter in Zwischenräumen wieder, in die man dank ihrer Segel der Kunst zwanglos hinein gleitet. Der Künstlerin zur Seite bei allen organisatorischen Fragen stand Andreas Stucken von der Stucken Art Consulting. Er initiierte die Bewerbung Sträters für das bayernweite Kunstprojekt „Gewebe. Textile Projekte“ und half vor Ort bei der Auswahl passender Räumlichkeiten.

    Offiziell eröffnet wird das Kunstprojekt „Segel für Aichach“ am Montag, 14. März, um 18 Uhr im Landratsamt Aichach-Friedberg in Aichach.

    Eine Bildergalerie zu dem Kunstprojekt finden Sie hier.

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