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Kultur: Dasing bekommt eine Bücherei

Kultur

Dasing bekommt eine Bücherei

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    Das Gebäude vor der Grund- und Mittelschule in Dasing steht leer. Nächstes Jahr soll dort laut Bürgermeister Erich Nagl eine Bücherei entstehen.
    Das Gebäude vor der Grund- und Mittelschule in Dasing steht leer. Nächstes Jahr soll dort laut Bürgermeister Erich Nagl eine Bücherei entstehen. Foto: Felicitas Lachmayr

    Welche Bücher kommen in die Regale? Wie funktioniert das Ausleihsystem in einer Bücherei? Welche Beleuchtung lädt zum Schmökern ein? Das sind nur einige Fragen, die Margit Geiger von der Gemeindeverwaltung Dasing derzeit beschäftigen. Denn die 52-Jährige kümmert sich darum, dass in dem Gebäude vor der Grund- und Mittelschule eine öffentliche

    „Die Räumlichkeiten sollten im Herbst fertig werden“, sagt Geiger. „Wir hoffen, dass wir die Bücherei im Frühjahr einweihen können.“ Das Wichtigste, die Bücher, lagern bereits in Kartons in der Schule. 7000 Werke sind es insgesamt. Die Auswahl reicht von Jugendbüchern über Kochbücher und Magazine bis hin zur CD oder DVD. 2000 davon kommen aus der Schulbücherei, die in die öffentliche Bücherei ausgelagert wird. Die anderen 5000 Medien stammen aus der Bücherei Memmingen.

    Ein glücklicher Zufall

    „Für uns war es ein glücklicher Zufall“, so Dasings Bürgermeister Erich Nagl. „So konnten wir relativ kostengünstig einen Grundbestand an Büchern erwerben.“ Ein weiterer Vorteil sei, dass die Bücher bereits geordnet und katalogisiert sind. Ebenfalls positiv sieht er die Auslagerung der Schulbücherei in das neue Gebäude. „So werden Räumlichkeiten in der Schule frei“, betont Nagl. Ein weiteres Klassenzimmer könne man gut gebrauchen.

    Das Gebäude, in dem die Bücherei eingerichtet wird, diente früher als Hausmeisterwohnung, vorübergehend wurde es als Kinderkrippe genutzt. „Schäfchengruppe“ prangt noch heute an der Eingangstür. Doch die Buchstaben sind verblichen, seit ein paar Jahren steht das Haus an der Schule leer. „Man hat lange überlegt, was man mit dem Gebäude machen könnte“, so Geiger. Irgendwann kam die Idee auf, die Schulbücherei dorthin auszulagern und eine öffentliche Bücherei einzurichten. Daraufhin habe sich die Gemeinde mit der Schule und der Pfarrei an einen Tisch gesetzt und überlegt, wie sich das Projekt umsetzen lässt. 2015 begannen die Planungen. Erste Umbaumaßnahmen wurden getroffen, das Gebäude entkernt und Wände versetzt.

    Kinder und Jugendliche sollen begeistert werden

    Wenn alles fertig ist, soll die Bücherei nach bisherigen Planungen einen weiten Eingangsbereich haben, in dem sich die Ausleihe befindet. Auf den insgesamt 100 Quadratmetern soll es verschiedene thematische Bereiche geben – Kinder- und Jugendbücher, Romane und Fachliteratur. „Unser Hauptziel ist es, Kinder und Jugendliche für Bücher zu begeistern“, sagt Geiger. „Es ist einfach etwas anderes, ein Buch in der Hand zu haben als ein E-Book oder das Handy.“ Damit sich die jungen Leser in der zukünftigen Bücherei auch wohlfühlen und in Ruhe schmökern können, soll es eine kleine Sitzecke geben.

    Wie hoch der Mitgliedsbeitrag ausfällt und wie oft die Bücherei geöffnet sein wird, steht noch nicht fest. Das hängt auch davon ab, wie viele Freiwillige mitmachen. Denn die Ausleihe soll von Ehrenamtlichen betrieben werden. „Die Verwaltung übernimmt weiterhin die Bibliothekarin, die sich auch um die Schulbücherei kümmerte“, so Nagl. Bisher haben sich 15 Freiwillige gemeldet, die mitmachen wollen.

    Träger der Bücherei wird laut Geiger die Gemeinde Dasing sein, aber auch die Pfarrei ist eingebunden und unterstützt das Projekt finanziell. Die Kosten für die Bücherei belaufen sich auf etwa 50000 Euro. Zuschüsse gibt es außerdem vom Sankt Michaelsbund. Der betreut und berät als Fachstelle für katholische Büchereiarbeit zahlreiche Büchereien in der Diözese Augsburg. Ohne diese Unterstützung wäre es schwierig, betont Geiger – gerade bei Fragen zum passenden EDV-System, zur Katalogisierung oder auch zur räumlichen Gestaltung.

    Unterstützung holt sie sich auch von anderen Gemeindebüchereien wie es sie in Aindling, Affing oder Rehling gibt. „Dort werden die Büchereien sehr gut angenommen“, sagt Geiger. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, dass das in Dasing auch so gut funktioniert.“ Sie kann sich auch vorstellen, dass im kleinen Garten vor der Bücherei Lesungen veranstaltet oder mal eine Deutschstunde abgehalten werden.

    Die Resonanz bei den Bürgern in Dasing sei bisher noch recht gespalten zwischen Schmarrn und super Idee. Aber Nagl ist guter Dinge. „Es ist ein weiteres Angebot für die Bürger“, sagt er. „Die Schulbücherei fand großen Zuspruch und andere kleine Gemeindebüchereien freuen sich über steigende Leserzahlen.“ Das könne man in Dasing auch erreichen.

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