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Kühbach: Verschollen geglaubte Fahne aus Kühbach ist wieder zu Hause

Kühbach

Verschollen geglaubte Fahne aus Kühbach ist wieder zu Hause

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    Stießen auf die Rückkehr der Vereinsfahne der Krieger- und Soldatenkameradschaft Kühbach an: (von links) Wolfgang Gärtner, Lisa Kerscher und Karl-Heinz Kerscher.
    Stießen auf die Rückkehr der Vereinsfahne der Krieger- und Soldatenkameradschaft Kühbach an: (von links) Wolfgang Gärtner, Lisa Kerscher und Karl-Heinz Kerscher. Foto: Miriam Lemke

    Die Vereinsfahne der Kühbacher Krieger- und Soldatenkameradschaft ist wieder zu Hause. Dazu fand im Kühbacher Rathaus ein Empfang für den Vorstand und einige Mitglieder der Krieger- und

    Kerscher präsentierte die Fahne im Sitzungssaal des Rathauses. Der Vorsitzende der Kameradschaft, Wolfgang Gärtner, hatte außerdem die Kunststickerin Johanna Geitner eingeladen: Sie sollte sich vom Zustand und Restaurierungsaufwand des Banners einen Eindruck verschaffen. Das war nach ihren Aussagen jedoch nicht so einfach. Sie sagte: "Der Restaurierungsaufwand ist sicherlich nicht unerheblich. Dennoch ist die Fahne nach allem, was sie bereits erlebt hat, in keinem schlechten Zustand."

    Kühbacher Vereinsfahne: Bürgermeister und Tochter erzählen ihre Geschichte

    Sichtlich stolz und mit bewegenden Worten erzählte der Bürgermeister die unglaubliche, von so vielen Zufällen geprägte Geschichte der Fahne und deren Rückführung durch seine Tochter Lisa. Sie war der Bitte ihres Vaters gerne nachgekommen und brachte die Fahne ehrfürchtig nach Hause. Auch sie schilderte ihre Begegnung mit dem Sohn des Finders, der ihrer Aussage zufolge bei der Übergabe mehr als glücklich war.

    Die Fahne der Krieger- und Soldatenkameradschaft Kühbach ist wieder zu Hause. Sie wurde dem Verein im Kühbacher Rathaus übergeben.
    Die Fahne der Krieger- und Soldatenkameradschaft Kühbach ist wieder zu Hause. Sie wurde dem Verein im Kühbacher Rathaus übergeben. Foto: Miriam Lemke

    Wie berichtet, galt die Fahne jahrzehntelang als verschollen. Sie verschwand im April 1945, als die ersten amerikanischen Besatzungstruppen Kühbach erreichten. Wie sich vor einiger Zeit herausstellte, hatte ein amerikanischer Soldat sie mitgenommen. Sein Sohn wollte die Fahne zurückgeben. Über die Botschaft wurde schließlich der Kontakt zur Gemeinde Kühbach und zur Krieger- und Soldatenkameradschaft Kühbach hergestellt.

    Original-Fahnenband erinnert heute noch an Weihe im Jahr 1929

    Die Vorstände und Mitglieder der Krieger- und Soldatenkameradschaft lauschten bei der Übergabe in Kühbach spürbar gerührt und dankbar den Erzählungen von Kerschers Tochter Lisa. Sie erzählten sich alte Anekdoten rund um ihre Vereinsgeschichte. Fritz Kurrer hatte sogar ein originales Fahnenband aus dem Jahr 1929 dabei, wie sie zur Erinnerung an die Weihe der Fahne an Nachbarvereine vergeben wurden.

    Kerscher und Gärtner versprachen, die Rückführung Fahne auf würdige Art und Weise in Kühbach zu feiern, sobald das wieder möglich ist. Auf einen Termin für eine erneute Fahnenweihe werde man sich noch einigen. Vermutlich wird dieser jedoch erst im nächsten Jahr stattfinden.

    Fahne soll nun für immer in ihrer Heimat Kühbach bleiben

    Gärtner, der anschließend eine spontane Sitzung seines Vereines einberief, bedankte sich bei Kerscher, seinem Team und vor allem bei seiner Tochter für die Unterstützung. Auf die Frage, was aus der Fahne werden solle, wurde spontan noch keine Antwort gefunden. Ob sie restauriert wird oder nicht, soll noch vereinsintern entschieden werden. Alle Teilnehmer waren sich jedoch einig, dass die Fahne in ihrer Heimat Kühbach bleiben soll.

    Kaspar Tyroller brachte dies mit seiner Aussage auf den Punkt: "Die Fahne war lange genug im Ausland. Sie freut sich sicher nach so vielen Jahren, endlich wieder zu Hause zu sein." (AZ)

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