Erneut hat ein Großbrand im Landkreis ein Großaufgebot von Einsatzkräften in Atem gehalten. Am frühen Dienstagmorgen ist im Kühbacher Ortsteil Paar eine landwirtschaftliche Maschinenhalle in Brand geraten.
250 Hilfskräfte kämpften gegen die Flammen und vor allem darum, dass das Feuer nicht auch noch auf umliegende Gebäude übergreift. Das ist gelungen. Die etwa 80 Meter lange Halle mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach aber ist ausgebrannt. Menschen oder Tiere sind nicht zu Schaden gekommen.
Laut Mitteilung des Polizeipräsidiums Schwaben entstand der Brand gegen 5 Uhr. Um 5.18 Uhr ging der Notruf bei der Polizei ein. Als die Feuerwehren vor Ort waren, stand die Halle am südwestlichen Ortsrand schon in Vollbrand. Das berichtet Kreisbrandrat Christian Happach, der den Einsatz leitete.
Die Feuerwehrleute mussten sich von Anfang an darauf konzentrieren, dass die Flammen nicht auf weitere Gebäude des Anwesens übergreifen. „Das war unser Hauptziel“, so Happach. Es wurde erreicht, obwohl ein Stadel in nur etwa einem halben Meter Entfernung zur Brandstelle steht. Eine weitere Herausforderung waren zwei Dieseltanks in unmittelbarer Nähe. „Wir haben sie gut abschirmen können“, berichtete der Kreisbrandrat später. Vor allem die Drehleitern der Aichacher und der Schrobenhausener Feuerwehr waren dabei nützlich.
Die Feuerwehren legen vier Löschleitungen zur Paar
Um die Wasserversorgung sicherstellen zu können, legten die Wehren vier Löschleitungen zur gut 500 Meter entfernten Paar. So gelang es, den Brand in den Griff zu bekommen. Vorsorglich war auch die Berufsfeuerwehr Augsburg gerufen worden. Sie verfügt über ein besonderes Wasserförderungssystem. Letztlich habe man darauf aber nicht zurückgreifen müssen, so Happach. Gegen 7 Uhr hatten die Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle. Etwa eine Stunde später war der Brand gelöscht. Es waren allerdings noch Nachlöscharbeiten nötig.
Als Brandbeschleuniger wirkten Getreide und Holz, die laut Happach in dem Gebäude gelagert waren. Darin stand aber auch ein Vollernter, der ausbrannte. „Die Halle ist total niedergebrannt“, schildert der Kreisbrandrat die Auswirkungen des Feuers.
Der Sachschaden an der ausgebrannten Maschinenhalle ist enorm
Doch wo ist es entstanden? Und vor allem Wie? Diese Fragen beschäftigen die Kriminalpolizei des Präsidiums in Augsburg, die die Ermittlungen aufgenommen hat. Immer wieder auftretende Glutnester erschwerten diese Arbeiten jedoch. Deshalb waren mehrfach Nachlöscharbeiten nötig, „weshalb ein gefahrenfreies Betreten der Brandstelle noch nicht möglich ist“, teilte die Polizei am Nachmittag mit. Bislang ist deshalb noch nichts zur Brandursache bekannt. Was jedoch feststeht, ist die Schadenshöhe. Die Polizei schätzt sie auf mindestens 1,5 Millionen Euro. Neben Halle und Erntemaschine wurde auch die Photovolktaikanlage auf dem Dach zerstört.
Das Großfeuer war weitum zu sehen. Nicht nur das: Der Wind trug verkohlte Aschereste in die Umgebung. Ein Teil davon ging auf der Liegewiese und Badesee in Radersdorf nieder. Die Gemeinde Kühbach gab am Nachmittag nach einer Begehung durch das Gesundheitsamt Aichach Entwarnung: Es gebe keine Gesundheitsgefahr bei normalem Badeverhalten. Eltern mit kleinen Kindern wurden aber gebeten, darauf zu achten, dass die Kinder keine Kleinteile vom Boden aufnehmen und verschlucken.
Der Brand in Paar ist der zweite Großbrand im Landkreisnorden innerhalb eines Monats. Wie berichtet, war am 10. Juli das Landgasthaus in Burgadelzhausen niedergebrannt. Der Schaden betrug weit über 1,5 Millionen Euro. Die Kripo versucht derzeit, zu klären, ob es sich um fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung gehandelt hat. Fest steht nur, dass eine technische Ursache für das Feuer ausscheidet.
Brand in Paar: Zahlreiche Feuerwehren waren im Einsatz
In Paar waren neben Rettungsdienst, Polizei und Technischem Hilfswerk folgende Feuerwehren im Einsatz: Kühbach, Haslangkreit, Stockensau, Unterbernbach, Inchenhofen, Oberbachern, Schiltberg, Rapperzell, Aichach, Walchshofen, Oberbernbach sowie aus dem Nachbarlandkreis Schrobenhausen, Hörzhausen, Gachenbach und Peutenhausen.
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