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Kühbach: Kühbach will Millionen in die Feuerwehr investieren

Kühbach

Kühbach will Millionen in die Feuerwehr investieren

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    Michael Bergmeier, der Kommandant der Kühbacher Wehr, zeigte dem Gemeinderat, welche Fahrzeuge ersetzt werden müssten.
    Michael Bergmeier, der Kommandant der Kühbacher Wehr, zeigte dem Gemeinderat, welche Fahrzeuge ersetzt werden müssten. Foto: Gerlinde Drexler

    Einiges Geld muss die Gemeinde Kühbach in absehbarer Zeit für neue Fahrzeuge für die Feuerwehr in die Hand nehmen. In der Sitzung des Gemeinderates am Dienstag stellte Kühbachs Kommandant Michael Bergmeier vor, welche Gedanken sich die Wehren der Kommune zum Brandschutz gemacht hatten. Über seinen Vorschlag, ein Büro mit einer Feuerwehrbedarfsplanung zu beauftragen, will der Gemeinderat nachdenken. Es stehen noch weitere Investitionen an.

    Über 40 Jahre alt ist das Tragkraftspritzenfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr im Ortsteil Stockensau. Ein bisschen jünger sind die beiden Fahrzeuge der Wehren in Haslangkreit und Oberschönbach. Ein viertes Fahrzeug, für das eine Ersatzbeschaffung ansteht, ist das Löschgruppenfahrzeug der Kühbacher Wehr, ein LF8. Es sei die gleiche Bauart, wie das in Adelzhausen, erläuterte der Kommandant. „Die Adelzhauser nahmen es vor zwei Jahren außer Betrieb, weil es keine Ersatzteile mehr gibt.“

    Neues Auto für die Kühbacher Feuerwehr wäre kein Luxus

    Als Ersatz könnte sich Bergmeier ein LF10 vorstellen. Wagen und Aufbau, ohne Inhalt, kämen auf rund 350.000 Euro, schätzte er. An Zuschuss würde es insgesamt rund 105.000 Euro geben. Eine andere Alternative wären ein mittleres Löschfahrzeug und ein kleiner Gerätewagen Logistik. Der Kommandant betonte: „Wir werden mit Sicherheit nichts beantragen, was Luxus ist.“ Jedes Gerät oder Fahrzeug werde zum Üben und Arbeiten verwendet.

    Die neuen Fahrzeuge bringen Folgekosten mit sich, weil die Gebäude angepasst werden müssen. In Haslangkreit etwa reiche die Torhöhe von 2,90 Meter für das neue Fahrzeug nicht aus, führte Bergmeier aus. In den bestehenden Gebäuden stehen längerfristig Investitionen in die Erweiterung von Lager, Umkleiden und Stellplätze an. Außerdem müssen sie an gesetzliche Vorgaben angepasst werden. Als Beispiel nannte der Kommandant die Abgasabsaugung. „Die ist jetzt noch eine Soll-Vorgabe, soll aber einen gesetzlichen Charakter bekommen.“ Dann dürfte zum Beispiel die Garderobe nicht mehr in der Fahrzeughalle sein. Die Absauganlage in Kühbach entspricht laut Bergmeier nicht den gesetzlichen Vorgaben.

    Die digitale Alarmierung kommt

    Eine der größeren Anschaffungen, die in näherer Zukunft anstehen, ist die digitale Alarmierung. Der Landkreis sei voraussichtlich 2023 dran, so der Kommandant. Die Ausschreibung übernimmt der Freistaat und die Umstellung wird staatlich bezuschusst. Bei einer anderen anstehenden Investition übernimmt der Landkreis die Organisation der Bestellung von Systemtrennern für den Trinkwasserschutz.

    Zu guter Letzt sprach der Kommandant die Schutzkleidung der Wehren an. Bis auf die Kühbacher Feuerwehrleute, die 2017 neue Schutzkleidung bekamen, tragen die Aktiven aller anderen Wehren seit 20 Jahren den Schutzanzug Bayern 2000. Der sei von seiner Funktion her nicht mehr zeitgemäß, sagte Bergmeier. „Das muss die Gemeinde angreifen.“ Seine Rückfrage bei den Feuerwehren aus den Nachbargemeinden hatte ergeben, dass die Gemeinden Schiltberg und Inchenhofen an einer gemeinsamen Ausschreibung interessiert wären.

    Kosten von ein bis zwei Millionen Euro

    Nachdem auf Kühbach eine Reihe von Investitionen zukommt, hielt Bergmeier eine Feuerwehrbedarfsplanung für sinnvoll. Dem schloss sich auch Bürgermeister Johann Lotterschmid an: „Das wäre jetzt der absolut richtige Zeitpunkt.“ Wenn eine neutrale Stelle den Ist-Zustand bewerte, habe der Gemeinderat ein besseres Fundament für seine Entscheidungen. Es sei auch für den Kommandanten besser, wenn der Vorschlag von außen komme, sagte Franz Lechner. Er hatte überschlagen, dass es um Investitionen in Höhe von ein bis zwei Millionen Euro gehen wird.

    Ob das Ergebnis der Bedarfsplanung verpflichtend für die Gemeinde sei, wollten einige Gemeinderäte wissen. Es sei eine Planungsgrundlage, aber keine Verpflichtung, sagte Bergmeier. Auch die Feuerwehr selbst würde nicht alle Ergebnisse einer neutralen Beurteilung umsetzen wollen, meinte der Kommandant mit Blick auf die Fahrzeughalle der Kühbacher Wehr. Die ist einen Meter kürzer, als die Norm vorschreibt und „wir kommen gut damit zurecht“. Der Gemeinderat will Angebote von Planern einholen und dann entscheiden, ob eine Bedarfsplanung in Auftrag gegeben wird.

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