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Krankheit: Erster Corona-Fall im Landkreis nachgewiesen

Krankheit

Erster Corona-Fall im Landkreis nachgewiesen

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    Das Coronavirus hat das Wittelsbacher Land erreicht. Am Mittwochnachmittag teilte das Landratsamt Aichach-Friedberg mit, dass es nun den ersten nachgewiesenen Fall einer Covid-19-Erkrankung gebe. Er sei am Mittwoch labormedizinisch bestätigt worden.

    Wolfgang Müller, Pressesprecher des Landratsamtes, betonte in einer Mitteilung: „Bei der betroffenen Person verläuft die Krankheit aktuell milde. Sie hatte grippeartige Symptome und ist nach eigenen Aussagen auf dem Weg der Besserung.“ Auf Anordnung halte sie sich derzeit isoliert von anderen auf.

    Das Landratsamt hält sich bedeckt, was Details zu der betroffenen Person angeht: „Aus Datenschutzgründen“ und um die Person zu schützen, wollte es weder Angaben zum Wohnort noch zum Alter oder Geschlecht machen. Nur so viel teilte das Amt mit: Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen sei die Person weder in einem Risikogebiet gewesen, noch habe sie Kontakt zu nachweislich an Covid-19 erkrankten Personen gehabt.

    Der Pressesprecher unterstrich: „Der Landkreis ist auf die Situation vorbereitet.“ Gesundheitsamt, Landratsamt, Regierung von Schwaben, Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und das Gesundheitsministerium stünden in ständigem Austausch. Landrat Klaus Metzger sagte am Mittwochnachmittag: „Staatliches Gesundheitsamt und Landkreis haben alle nötigen Maßnahmen getroffen.“

    Die Person ist Metzger zufolge „häuslich isoliert“. Pressesprecher Müller sagte, ein Aufenthalt im Krankenhaus sei nur sinnvoll, wenn die Person behandlungsbedürftig sei. „Quarantäne kann auch Zuhause sein“, so Müller. Wichtig sei, dass die Person keine Möglichkeit habe, das Virus weiterzutragen.

    Laut Müller wurde die Infektion über den Hausarzt festgestellt. Das Testergebnis liege seit Mittwoch vor. Wie versucht man nun, die Infektionsgefahr einzudämmen? Laut Müller haben Mitarbeiter des Gesundheitsamtes sich mit der betroffenen Person ausgetauscht, um herauszufinden, wo sie sich in der Inkubationszeit (diese beträgt bis zu 14 Tage) aufgehalten hat. Die Kontaktpersonen seien in Gruppen von engem bis zu losem Kontakt eingeteilt worden. Sie werden telefonisch kontaktiert und befragt. Danach richte sich das weitere Vorgehen. Diese Ermittlungsarbeit sei nun „originäre Aufgabe des Gesundheitsamtes“, sagte dessen Leiter Dr. Friedrich Pürner, selbst Epidemiologe, am Mittwochabend.

    Er warnte erneut vor Hysterie und sagte: „Die Leute müssen sich nicht mehr Sorgen machen als gestern oder vorgestern.“ Es sei erwartbar gewesen, dass auch Coronafälle im Landkreis auftauchen. „Jetzt hat es sich halt bestätigt.“ Pürner ist sich sogar sicher: „Wir haben mehr Erkrankte, als bisher bekannt ist. [...] Das wird nicht der einzige Fall bleiben, der gemeldet wird.“ Er rät vor allem Vorerkrankten, besonders auf eine gute Hand- und Nieshygiene zu achten. Das bedeutet: viel und ausreichend Hände waschen, sie gelegentlich desinfizieren und in die Armbeuge niesen.

    Der Landkreis hat auf seiner Internetseite lra-aic-fdb.de/startseite Informationen, weiterführende Links und Ansprechpartner zum Corona-Virus zusammengestellt. Eine Hotline für Bürger wird laut Pressesprecher Müller nicht eingerichtet. Wie Pürner erklärt, müsste das Gesundheitsamt diese Hotline besetzen – doch dessen vordringlichste Aufgabe sei es nun, die Kontaktpersonen des oder der Erkrankten zu ermitteln.

    Bürger haben Müller zufolge jedoch die Möglichkeit, sich bei Verdacht auf Infektion ans Gesundheitsamt zu wenden (Telefon 08251/92-431). Weitere Maßnahmen hat das Landratsamt bislang nicht ergriffen. Am morgigen Freitag sollte die Infobörse „Frau und Beruf“ im Landratsamt stattfinden. Sie wurde abgesagt, laut Müller jedoch nicht wegen des Coronavirus’. Sie wird auf einen noch nicht bekannten Termin verschoben.

    Ebenfalls am Mittwoch wurde bekannt, dass es auch im Landkreis Augsburg zwei bestätigte Fälle gibt. Einer der beiden hat sich vermutlich in Norditalien angesteckt, aber nicht in einem Risikogebiet. "KommentarundRegion Augsburg Seite 29

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