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Konzert: Zweimal ausverkauftes „Wohnzimmer“

Konzert

Zweimal ausverkauftes „Wohnzimmer“

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    Als flüsterten sie sich gegenseitig ihre Lebensweisheiten zu: Peter Maklar (links) und Kurt Schwarzbauer bei ihrem Wohnzimmerkonzert in Obermauerbach. Sorgten für einen überzeugenden Überraschungsauftritt (von links): Peter Maklar mit Laura Klotzsch und Kathrin Jung aus Schrobenhausen als KAALA&Er.
    Als flüsterten sie sich gegenseitig ihre Lebensweisheiten zu: Peter Maklar (links) und Kurt Schwarzbauer bei ihrem Wohnzimmerkonzert in Obermauerbach. Sorgten für einen überzeugenden Überraschungsauftritt (von links): Peter Maklar mit Laura Klotzsch und Kathrin Jung aus Schrobenhausen als KAALA&Er.

    Zwei, die zusammenpassen: der Schrobenhausener Kurt Schwarzbauer, der den Leuten „aufs Maul“ schaut und ihnen mit seinen Liedern und Texten aus der Seele zu sprechen scheint, und Peter Maklar, ein Gitarrenvirtuose von internationalem Rang, der schon Konzertbühnen auf der halben Welt bespielt hat. Seit über zehn Jahren komponieren und arrangieren Schwarzbauer & Maklar als ehemalige Nachbarn ihre „Lieder über’n Zaun“ zusammen.

    Bei den beiden „Wohnzimmerkonzerten“ im zweimal ausverkauften Canada-Saal im Aichacher Stadtteil Obermauerbach begegnen die beiden Vollblutmusiker ihren Fans auf Augenhöhe. Und ernten am Samstag wahre Beifallsstürme nach fast jedem ihrer ausschließlich in Mundart vorgetragenen Stücke. Für einen Nichtbayern wird es ein anstrengender Abend. Für die vielen einheimischen Fans dagegen ein unvergessliches Erlebnis.

    Schwarzbauer & Maklar warten, mit Gitarren bestückt, mit einem bunt gemischten Programm aus alten und neuen Liedern auf. Mal rockig oder als Blues verpackt, mal balladenhaft oder im Country-Style. Sie strahlen dabei pure Lebensfreude aus. Schon zu Beginn stellt sich Schwarzbauer musikalisch als „Mensch vom Land“ vor und bleibt diesem Motto den Abend über treu. Er beweist, dass Gute-Laune-Musik nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken anregen kann. Alle seine Texte tragen hintergründige Botschaften. Ehrlich und authentisch singt Schwarzbauer mit überzeugender, durchdringender Stimme vom Verliebtsein, Träumen und Sehnsüchten, aber auch von Zukunftsängsten. Peter Maklar begleitet ihn dabei – quasi als Sahnehäubchen – nicht nur mit virtuoser Fingerfertigkeit an der Gitarre. Auch gesanglich bilden die beiden Liedermacher eine perfekte Einheit.

    In seinen Texten hat Schwarzbauer so manche Lebensweisheit versteckt, die zur Freude der Besucher nicht immer ganz ernst zu nehmen ist. So bezeichnet er sich selbstironisch als „eingefleischten Vegetarier“ und behauptet fast philosophisch „Mia san schee wia oide Bretter“. Bei „Lollo, lass d’Rollo ro!“ bleibt kein Auge trocken, und alles singt mit bei „De Bayern, de sterbn aus“. Seine Mundharmonika kommt bei „Was wird sein in 50 Jahren?“ zum Einsatz. Nach dem Blick in die Zukunft träumt er in der Western-Ballade „I hol mir mei Leben z’ruck“ von der Vergangenheit, seiner ersten Liebe, der Luna-Disco und seinem alten R4. Dann kommen ihm die vielsagenden Worte seines Freundes Sepp in den Sinn: „Warum soll i furtfahrn, mir gfallt’s ja dahoam scho net?“ Zum Tränen lachen die Ballade vom Huber Xare, der sich von seiner Resi scheiden lasst „wegn dem isoterischen Gfrett“ und sein „Lied von der Badewanne“. Oder sein Gedicht „Ei au ma nun nei“, bei dem ein Chinese einen Bayern zu „Heit haun ma an Hund nei!“ auffordern will.

    Eine Überraschung kündigt sich nach der Pause mit dem Auftritt von KAALA&Er an, wobei das „Er“ für die Gitarrenbegleitung von Maklar steht. Die Schrobenhausener Studentinnen Laura Klotzsch und Kathrin Jung beweisen mit dem Klassiker „Stand by Me“ und „Bonny & Clyde“ von Sarah Connor und Henning Wehland großes Gesangstalent. Nach dem begeisterten Applaus für die beiden fragt Schwarzbauer: „Braucht’s ihr mi überhaupt no?“. Gleich stimmt er mit „Oisam seid’s heit do“ ein Lied für die Verbundenheit mit seinen Freunden an. Kurz vor Schluss, als er bei den vielen Zugaben mal den Einsatz versäumt, scherzt er: „Des war heit (...) die Generalprobe für morgn.“

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