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Kommentar: Notarzt-Versorgung in Aichach: Ein Durchbruch für die Notfallmedizin

Kommentar

Notarzt-Versorgung in Aichach: Ein Durchbruch für die Notfallmedizin

Christian Lichtenstern
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    In der Notfallmedizin hatte es in Aichach zuletzt einen Engpass gegeben. Der wurde nun behoben.
    In der Notfallmedizin hatte es in Aichach zuletzt einen Engpass gegeben. Der wurde nun behoben. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Der Mangel an Pflegepersonal und besonders auf den Intensivstationen unserer Krankenhäuser wurde uns in den vergangenen Monaten in der Corona-Pandemie drastisch vor Augen geführt. Dabei ist völlig in den Hintergrund gerückt, wie kritisch es um die Notfallmedizin in der Region steht. Dabei haben wir das kurz vor der Krise zum Jahreswechsel 2019/2020 hautnah im Wittelsbacher Land miterleben können. Ein Notarzt hat unserer Redaktion damals in einem Satz die aktuelle Lage so erklärt: „Die Bevölkerung auf dem Land hat die gleiche Überlebensberechtigung wie in der Stadt“.

    Das ist offenbar keine solche Selbstverständlichkeit, wie wir glauben, denn die Probleme in der notfallmedizinischen Versorgung in der Fläche sind eklatant. Warum? Es gibt einfach zu wenig Notärzte, weil der Dienst freiwillig ist. Besonders in ländlich strukturierten Regionen, mit zum Glück weniger Einsätzen, ist der Notdienst im Verhältnis besonders schlecht bezahlt.

    In ländlichen Regionen ist der Notdienst schlecht bezahlt

    Immer öfter blieben damals Notarztschichten in Aichach unbesetzt und manchmal war an den Feiertagen auch am Nachbarstandort kein Notarzt verfügbar. Das darf nicht sein, denn im Ernstfall kommt es auf jede Sekunde an. Und das funktioniert auf dem Land nur, wenn die Notärzte möglichst kurze Anfahrten haben. Von schlechten Wetterbedingungen wollen wir hier gar nicht reden.

    Es ist sehr gut und überfällig, dass das Notarztsystem am Standort Aichach neu organisiert wird. Mit der Einbindung von Krankenhausärzten ist das Modell deutlich stabiler. Dass Klinikgeschäftsführer Hubert Mayer selbst Notarzt ist und die Problematik bestens und aus eigener Anschauung kennt, war bestimmt kein Nachteil für diesen Durchbruch.

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