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Kommentar: Kommunalpolitiker sollten sich auf mehr Solarparks einstellen

Kommentar

Kommunalpolitiker sollten sich auf mehr Solarparks einstellen

Christian Lichtenstern
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    Solarparks waren lange Zeit ein Streitthema in Gemeinden. Heute ändert sich das.
    Solarparks waren lange Zeit ein Streitthema in Gemeinden. Heute ändert sich das. Foto: Jan Woitas, dpa (Symbolfoto)

    Als der Sielenbacher Solarpionier Sepp Bichler 2004 auf einem Hang südlich von Obermauerbach den ersten Solarpark im Wittelsbacher Land auf rund fünf Hektar Fläche plante, da schlug das hohe Wellen. Die Stimmung im Aichacher Stadtteil war ziemlich aufgeheizt: Das ganze Dorf sei dagegen, behaupteten zumindest die damaligen Wortführer des Protests. Es lief eine Unterschriftenaktion gegen die „Landschaftsverschandelung“ und rund 80 Prozent der Wahlberechtigten aus Unter- und Obermauerbach trugen sich ein.

    Bichler ließ das Projekt erst ruhen, verzichtete dann ganz und baut jetzt mit den Energiebauern viel größer und in ganz Europa. Auch in anderen Kommunen im Landkreis, wie zum Beispiel in Obergriesbach und auch in Hollenbach, wurde in den vergangenen Jahren hart gerungen und zum Teil auch gestritten über solche Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen.

    Solarmodule auf den Dächern gehören mittlerweile zum Ortsbild

    Heute gehören Solarmodule auf Dächern zum Ortsbild und der Großteil der Solarparks im nördlichen Landkreis wurde nach den Pionieren bei Lechlingszell (Baar) und Gebersdorf (Petersdorf) ab 2008 nahezu ohne Konflikte geplant, gebaut und bis heute betrieben. Nach einer längeren Übergangsphase mit vergleichsweise wenig neuen Solarparks ändert sich das derzeit – die Rahmenbedingungen für Investoren haben sich verbessert. Darauf müssen sich die Kommunen einstellen und vorbereiten.

    Wo wollen wir die regenerative Stromerzeugung und wo wollen wir sie nicht? Mit Einzelfallentscheidungen allein lässt sich das irgendwann nicht mehr in den Griff bekommen. Ein Antrag für einen Park bei Heretshausen hat im Adelzhauser Gemeinderat für längere Diskussionen gesorgt. In den Donaumoosgemeinden und in Schrobenhausen sind neue Anträge zuletzt im Monatstakt eingegangen. So weit wird es hier nicht kommen, weil die Landschaftsgegebenheiten nicht vergleichbar sind, doch die Kommunalpolitiker sollten vorbereitet sein.

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