184 Millionen Euro sind heutzutage nicht viel Geld. Jedenfalls, wenn es sich um die Bilanzsumme einer Bank handelt. Mit dieser Größenordnung ist die Raiffeisenbank Adelzhausen-Sielenbach ein kleiner Fisch. Auch im Vergleich mit der Raiffeisenbank Kissing-Mering, die zuletzt die Eine-Milliarde-Euro-Hürde genommen hat. Nun zu glauben, da werde die Adelzhausen-Sielenbacher Bank von der großen Bank aus dem Landkreissüden geschluckt, wäre allerdings ein allzu voreilig gezogener Schluss.
Die Raiffeisenbank Adelzhausen steht gut auf eigenen Füßen
Denn die Genossenschaftsbank aus dem Ecknachtal steht ganz gut auf den eigenen Füßen. Sie ist gesund. Völlig anders wären die Umstände bei einer wirtschaftlichen Schieflage, aus der nur ein neuer Partner retten könnte - so wie bei einem überständigen Bräutigam (Wahlweise Braut), der froh sein kann, wenn sich noch eine erbarmt. Aktuell aber können die Verantwortlichen aus Adelzhausen und Sielenbach selbstbewusst und freiwillig das neue Bündnis schließen.
Die Kunden der Raiffeisenbank werden die Begründung verstehen
Das ist eine gute Nachricht für die Kunden der heimischen Bank. Ihnen dürfte auch die Begründung einleuchten, dass es kleine Institute heute extrem schwer haben, im großen Finanz-Haifischbecken Oberwasser zu behalten. Deshalb dürfte der Anschluss an den großen Bruder auf lange Sicht sicher die richtige Entscheidung sein. Diese Einsicht ändert jedoch nichts daran, dass sich langjährige Kunden eines gewissen Quentchen Wehmuts wohl nicht erwehren können. Denn mit der größeren Einheit geht - auch angesichts der geplanten Personalentscheidung an der Bankenspitze - nicht nur gefühlt Nähe verloren; obwohl sich, wie die Verantwortlichen versichern, nichts an den aktuellen Strukturen ändern soll. Dass das aber auch in Zukunft so bleibt, dafür kann natürlich keiner garantieren.
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