Es ist die Rede von Freiheit, Frieden und der Wahrheit, die am Ende siegen werde. Eine Sängerin wirft Blüten. Redner danken der Polizei für ihren Schutz, laden ein zum Diskurs und sagen: „Wir bleiben friedlich.“ Es weht etwas Hippiegeist über die Corona-Demo in Aichach, ein Hauch von Friedensbewegung – doch bei näherem Hinsehen und -hören stellt sich Unbehagen ein.
Es gibt viele Ungereimtheiten bei der Corona-Demo in Aichach
Einerseits sehen die Querdenker die Demokratie in Gefahr, andererseits sammeln sie Unterschriften für ein Volksbegehren „Landtag abberufen“ und lehnen Parteien ab; einerseits werfen sie Regierung und Medien Panikmache vor, andererseits schüren sie selbst massiv Ängste vor Gesichtsmasken und „totaler Überwachung“; einerseits wird die Polizei gelobt, andererseits dafür kritisiert, wegen ihrer Präsenz würden sich Familien nicht auf Demos trauen. Es sind viele Ungereimtheiten. Zu viele.
Die Veranstalter bekommen zu Recht ein Lob von der Polizei
Zur Wahrheit gehört aber auch: Dass die Demo in Aichach friedlich war, liegt an der gelungenen Strategie der Polizei – und an den Veranstaltern. Sie bemühten sich ernsthaft um Umsetzung der Auflagen, um Distanzierung von rechts und von Corona-Leugnern. Die Veranstaltung drohte keine Sekunde aus dem Ruder zu laufen. Dazu beigetragen hat sicher auch, dass in Aichach weitaus weniger Applaus für ihre Bewegung zu holen war, als es die Veranstalter offenbar erhofft haben mochten. Corona-Demo? Aichach hält das aus.
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Positive Bilanz nach Corona-Demo: Polizei deeskaliert, Veranstalter kooperiert
Ex-Gesundheitsamtschef Pürner wird bei Corona-Demo als Held gefeiert
Nach Auftritt auf Corona-Demo: AWO distanziert sich von Heimleiter Geßler
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