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Kinderbetreuung: Kita zieht in Nähsaal ein

Kinderbetreuung

Kita zieht in Nähsaal ein

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    So könnte die Fassade des Nähsaals nach dem Umbau zur Kindertagesstätte aussehen: Die Vergangenheit als Industriebau ist ebenso erkennbar wie die neue Nutzung für Kinder.
    So könnte die Fassade des Nähsaals nach dem Umbau zur Kindertagesstätte aussehen: Die Vergangenheit als Industriebau ist ebenso erkennbar wie die neue Nutzung für Kinder.

    Im Bauausschuss am Mittwoch war sie noch dagegen, im Stadtrat am Donnerstagabend stimmte auch die CSU-Fraktion zu: Eine neue Kindertagesstätte soll in Aichach auf dem Neusa-Gelände entstehen. Dafür wird der ehemalige Nähsaal von Neusa umgebaut, beschloss der

    Schon im Bauausschuss hatte die Kosten-Nutzen-Rechnung die Mehrheit überzeugt (wir berichteten). Für rund 3,6 Millionen Euro (reine Umbaukosten rund 2,6 Millionen Euro) können in dem Gebäude vier Krippen- und drei Kindergartengruppen untergebracht werden. Eine Größenordnung, die der Stadt, die bei dem Thema enorm unter Druck steht, etwas Luft verschafft. Für einen vergleichbaren Neubau wurden die Kosten auf rund 7,2 Millionen Euro (reine Baukosten 4,7 Millionen Euro) geschätzt. Anfang 2021, so Bürgermeister Klaus Habermann, könnte die Kita in Betrieb gehen, bei einem Neubau dauere es rund vier Jahre. Die Stadt rechnet zudem mit einer Förderung von 85 Prozent, vorausgesetzt, der Freistaat verlängert wie zugesagt das Förderprogramm.

    Architekt Raymond Fay erläuterte wie schon im Bauausschuss noch einmal die Details und zerstreute auch letzte Zweifel an der Eignung des Gebäudes, das auch energetisch saniert wird. Zum Raumprogramm regte Hermann Langer (CSU) an, einen Essensraum zu berücksichtigen. Bürgermeister Habermann erklärte dazu, dann müsse man wohl auf eine Gruppe verzichten, es gebe bislang keine Förderung, und aus Gründen der Gleichbehandlung könnten dann auch die übrigen städtischen Kitas einen solchen fordern. Dennoch sagte er zu, man wolle klären, ob eine Förderung künftig geplant sei. Architekt Fay ergänzte, das Raumprogramm sei mit dem Jugendamt, dem Landratsamt und der Regierung von Schwaben geklärt.

    Ein großes Plus war für die Stadträte, dass mit dem Umbau auch ein Platz für die Registratur der Stadtverwaltung gefunden ist: Der Keller des Nähsaals ist dafür gut geeignet und kann nur mit immensem Aufwand anders genutzt werden. Nicht nur Dorothea Krammer (SPD) freute sich, dass hier zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Die Stadt könne von Glück sagen, ein solches Gebäude zu haben. „Es sind Millionen, die wir einsparen“, sagte sie. Auch Fraktionssprecher Karl-Heinz Schindler sagte: „Wir sollten froh sein um jedes Gebäude, das wir weiter nutzen können.“

    Die CSU hatte zunächst für einen Neubau plädiert und dafür auch die Holzgartenstraße im Blick. Dort können die gemieteten Container aber erst weichen, wenn andernorts Platz geschaffen ist. Auch auf dem Neusa-Gelände hätte sich die CSU einen Neubau vorstellen können, allerdings erst nach einer Gesamtaufplanung des wertvollen Areals. Helmut Beck (CSU) erklärte das Umschwenken seiner Fraktion mit der Eignung des Gebäudes, die nun belegt sei, und mit dem Zeitdruck, unter dem die Stadt bei der Schaffung von Betreuungsplätzen steht. Dennoch hielt die CSU an ihrer Forderung nach einer Gesamtplanung fest. Georg Robert Jung (FWG) hatte für dieses Ansinnen wenig Verständnis. Wie berichtet, war einige Zeit im Gespräch, dass die Arbeiterwohlfahrt (AWO) einen Teil des Geländes bebaut. Dem habe auch die CSU zugestimmt, obwohl auch in diesem Fall ein Teil des Grundstücks weggefallen wäre. Eine Aufplanung des Neusa-Geländes müsse außerdem zwingend gemeinsam mit dem San-Depot erfolgen, war Jung überzeugt. Zur Kita sagte er, diese sei nicht günstiger und schneller zu bekommen. Habermann betonte, für eine Aufplanung sei zunächst der Stadtrat am Zug: Er müsse Vorgaben machen, wie das Grundstück genutzt werden soll.

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