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Kirche: Rehlinger feiern mit ihrem früheren Geistlichen

Kirche

Rehlinger feiern mit ihrem früheren Geistlichen

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    Bei seiner Installation in Rehling am 24. Januar 1981, erhielt Pfarrer Reinhold Schwarz bei der weltlichen Feier im Gasthaus Greiner in St. Stephan, von Bürgermeister Fitz Höß das Gemeindekrügerl als Begrüßungsgeschenk.
    Bei seiner Installation in Rehling am 24. Januar 1981, erhielt Pfarrer Reinhold Schwarz bei der weltlichen Feier im Gasthaus Greiner in St. Stephan, von Bürgermeister Fitz Höß das Gemeindekrügerl als Begrüßungsgeschenk.

    Vor 39 Jahren, im Oktober 1980, kam mit Pfarrer Reinhold Schwarz ein Priester nach Rehling, der dort nachdrücklich Spuren hinterlassen hat. Neun Jahre wirkte er seelsorgerisch in Rehling und Todtenweis. Jetzt feierte er an seinem Altersruhesitz in Bad Wörishofen (Kreis Unterallgäu) sein goldenes Priesterjubiläum.

    Ohne etwas von dem Jubiläum zu wissen, hatte Josef Abt als Organisator der Rehlinger Hoagartensänger im April mit dem früheren Ortsgeistlichen eine Messgestaltung in Bad Wörishofen vereinbart. Dieser hat immer noch gute Kontakte nach Rehling wie auch Aresing (Kreis Neuburg-Schrobenhausen), eine weitere seiner Pfarrerstellen. Mit dem Bus reisten 54 Personen in die Kurstadt, weitere Rehlinger und Todtenweiser kamen mit dem Auto. Die Hoagartensänger unter Leitung von Pater Hader gestalteten in der Pfarrkirche St. Justina den Gottesdienst, den der fast 76-jährige Pfarrer Schwarz zelebrierte. Er freue sich sehr über dieses Treffen seiner früheren „Schäflein aus dem Dorf vom Lechrain“, betonte er. Die Kirchenbesucher waren von dem Männergesang angetan. Ohne es geplant zu haben, sang der Chor mit „Ich bete an die Macht der Liebe“ dasselbe Lied, das zur Amtseinführung in Rehling am 24. Januar 1981, genau an seinem 37. Geburtstag, vom Männergesangverein gesungen worden war. Neun Jahre später, bei der Verabschiedung des Geistlichen, sang auf seinen Wunsch Organistin Maria Jakob das Lied „Schwarze Madonna“. Das gleiche Lied war nun das Schlusslied. Schwarz sang kräftig mit.

    Josef Abt ging am Ende des Gottesdienstes auf das positive Wirken des Geistlichen ein, der am 11. Oktober 1969 in Rom zum Priester geweiht wurde. Ab 1974 war er in Ottmarshausen Pfarrvikar. Ohne sich je um eine Pfarrstelle beworben zu haben, wurde er Mitte Oktober 1980 vom Augsburger Bischof Stimpfle nach Rehling beordert. Galt es doch, dort einige Wogen zu glätten, nachdem sein Vorgänger Anton Wagner wegen einiger Verfehlungen schnell abberufen worden war.

    Ein Schwerpunkt war für Schwarz, der anfangs im gemeindlichen Wohnhaus wohnte, das alte Pfarrhaus, das eines Nachts plötzlich in Flammen stand. Der Neubau des Pfarrhauses und viele Renovierungen an Filialkirchen und dem Pfarrhaus in Todtenweis waren neben der Seelsorge zu bewältigen. Allein in Rehling hat Schwarz für über drei Millionen Mark gebaut und renoviert. Bei seiner Verabschiedung berichtete Schwarz aber stolz, dass er trotzdem „alles schuldenfrei hinterlassen werde“.

    In allen Gemeinden, die Pfarrer Schwarz betreut hat, ist er einer Vorliebe nachgegangen: Er ordnete sämtliche Unterlagen, recherchierte und sichtete alte Dokumente. Er erforschte die Gemeindegeschichte, auch in Rehling, und erstellte eine Ortschronik, von der manche Gemeinden nur träumen können. Josef Abt zitierte auch, was Schwarz bei seiner Verabschiedung 1989 gesagt hatte: „Wenn ein Pfarrer gut ist, dann wäre es nicht gerecht, wenn ihn nur eine Pfarrei besäße; er muss also gehen. Wenn ein Pfarrer dagegen schlecht ist, dann wäre es ebenfalls nicht gerecht, wenn ihn nur eine Pfarrei zu ertragen hätte; also muss er ebenfalls gehen.“ Für Rehling war Schwarz ein guter, engagierter Geistlicher, der die Gläubigen zu begeistern wusste, so Abt. Er musste gehen, um einer anderen Pfarrei – Waal mit Waalhaupten, Emmenhausen und Bronnen bei Bad Wörishofen – aus einer Notlage zu helfen. Darauf folgten 1997 Kirchheim in Schwaben, 2002 Aresing und Oberlauterbach. 2014 ging es nach Bad Wörishofen und in den Ruhestand. Als Ruheständler und Pensionärspfarrer ist Schwarz weiter fast täglich in einer der vielen Kirchen und Kapellen der Pfarreiengemeinschaft im Einsatz.

    Beim Mittagessen im Gasthaus Rössle wurde viel geplaudert, bevor Schwarz die Gruppe durch die Fußgängerpromenade führte. Überden Besuch freute er sich sichtlich. (at)

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