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Juniorwahl: Echte Regeln, andere Resultate

Juniorwahl

Echte Regeln, andere Resultate

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    Einen Pappkarton als Wahlurne hatten die Schüler des Aichacher Deutschherren-Gymnasiums. Sie stimmten bereits gestern für das europäische Parlament ab. Selbstverständlich nur zur Probe. 
    Einen Pappkarton als Wahlurne hatten die Schüler des Aichacher Deutschherren-Gymnasiums. Sie stimmten bereits gestern für das europäische Parlament ab. Selbstverständlich nur zur Probe.  Foto: Florian Rußler

    Wer bei einer Wahl ohne Wahlbenachrichtigung auftaucht, darf seine Stimme nicht abgeben. Am Aichacher Deutschherren-Gymnasium ist das anders. Einige Schüler der Q 11 haben ihren Wahlschein vergessen und dürfen ihr Kreuzchen trotzdem machen. Und das bereits am Mittwoch, obwohl die Europawahl erst am Sonntag ist.

    Die Schüler wählen nur zur Probe. Der Sozialkundekurs von Lehrer Michael Lang macht bei der Juniorwahl mit – einer Schülerwahl, die das Bundesfamilienministerium fördert. Neben Deutschland nehmen auch Schulen aus Polen, den Niederlanden und Finnland teil. Seit 1999 gibt es das Projekt zu allen Europa-, Bundestags- und Landtagswahlen.

    Im vergangenen Herbst gaben erstmals Schüler des Aichacher Gymnasiums bei der Juniorwahl zur Bundestagswahl ihre Stimmen ab. Das Interesse daran war nach Aussage von Lehrer Lang groß. Er sagt: „Die Schüler fühlen sich dadurch Erwachsener, als sie eigentlich sind.“ Während vor einem halben Jahr nur eine Klasse mitgemacht hatte, sind es bei der Europawahl gleich drei. „Bundesweit beteiligen sich diesmal aber eher weniger Schulen“, erklärt Lang.

    Schüler haben anderes Wahlverhalten als Erwachsene

    Einer seiner Schüler ist Josef Brunner. Er geht in die elfte Klasse. Weil er erst 16 ist, darf er am Sonntag nicht wählen. Für ihn ist die Juniorwahl eine Chance, sich mit aktuellen politischen Themen auseinanderzusetzen. Er habe dadurch gelernt, wie das Wahlsystem funktioniert, berichtet er. Auf die Auszählung der Stimmzettel ist der Ruppertszeller gespannt. Das Resultat von der Bundestagswahl hat er noch im Kopf: „Unser Ergebnis war damals ganz anders. Die großen Parteien waren schlechter und die Kleinen deutlich besser.“ Die CSU kam am Gymnasium auf 40 Prozent, die SPD schaffte allerdings nicht einmal die Fünf-Prozent-Hürde. Kleinere Parteien wie die Bayernpartei und die Tierschutzpartei, wären nach dem Votum der Schüler ins Parlament eingezogen.

    Wie die jungen Menschen bei der Europawahl abgestimmt haben, darf Michael Lang erst am Sonntag nach Schließung der Wahllokale bekannt geben. Das schreibt das Regelwerk der Juniorwahl vor.

    Tipps vom Wahl-O-Mat

    Wer noch nicht weiß, welche Partei er am Sonntag wählen soll, kann sich vom Wahl-O-Mat Tipps holen.

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