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Inchenhofen: Renaturierung: Grasfrosch und Libelle kehren ins Roßmoos zurück

Inchenhofen

Renaturierung: Grasfrosch und Libelle kehren ins Roßmoos zurück

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    Der ehemals versandete Flutgraben wird inzwischen wieder gut unter anderem von Grasfröschen und Libellen angenommen, wie, Angela Rieblinger, Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbands, berichtet.
    Der ehemals versandete Flutgraben wird inzwischen wieder gut unter anderem von Grasfröschen und Libellen angenommen, wie, Angela Rieblinger, Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbands, berichtet. Foto: Gerlinde Drexler

    Der versandete Flutgraben im Roßmoos bei Inchenhofen war kaum geräumt, da waren auch schon die ersten Amphibien da. Vor allem Grasfrösche, aber auch Libellen nehmen das Gewässer gut an. Das erzählte Jan Uczen vom Landschaftspflegeverband bei einer Rundfahrt durch die Moorlandschaft. Rund 150 Hektar groß ist das

    Seit rund 20 Jahren gibt es das sogenannte Projekt zur aktiven Landschafsentwicklung bei Leahad. Laut Georg Wenger von der Unteren Naturschutzbehörde sind inzwischen rund 28 der insgesamt 150 Hektar großen Fläche im bayerischen Artenschutzprogramm. Der Landkreis selbst hat aktuell etwa 4,5 Hektar Fläche angepachtet, um darauf das Ziel des Moorschutzes realisieren zu können. Weitere rund vier Hektar kommen von der Gemeinde in Form von Ausgleichsflächen. Wenger betonte: „Das Projekt hat an Aktualität nichts eingebüßt.“ Der Landkreis ist deshalb daran interessiert, über Grunderwerb, Anpachtung oder das Naturschutzpgrogramm weitere Flächen in das Projekt einbinden zu können.

    Wichtigster Partner für die Umsetzung der Pflegemaßnahmen ist der Landschaftspflegeverband. Er kümmert sich unter anderem um das Mähen von artenreichen Nasswiesen oder die Übertragung von Mähgut. Der Pflegeverband beauftragt mit den Arbeiten vor allem regionale Landwirte, erklärte Uczen, der seit rund eineinhalb Jahren Mitarbeiter in der Geschäftsführung des Landschaftspflegeverbandes ist. Die rund 13000 Euro, die der Verband jedes Jahr in die verschiedenen Maßnahmen steckt, werden vor allem aus Fördermitteln finanziert.

    Zu den aktuellen Maßnahmen gehört das Räumen eines alten Flutgrabens, der in den 1990er Jahren angelegt worden war. Im Laufe der Zeit ist er völlig versandet. „Wir haben uns an die alten Pläne gehalten und die alte Struktur wieder hergestellt“, so Uczen. Eigentümer der Fläche ist die Bürgerinitiative zur Rettung des Lebensraumes Inchenhofen. Im September 2016 hatte sich der Landschaftspflegeverband mit Mitgliedern der Bürgerinitiative getroffen, um sie über geplante Arbeiten auf der Fläche zu informieren. Bei der Umsetzung der Maßnahme, mit der offene Vegetationsstrukturen geschaffen und Amphibien- und Reptilienhabitate geschaffen wurden, legten die Mitglieder der Initiative selbst Hand mit an. „Sie entfernten die Verbuschung und verteilten Mähgut“, sagte Uczen.

    Auf einer gemeindeeigenen Ausgleichsfläche legte der Landschaftspflegeverband verschiedene Tümpel an. Sie sind der bevorzugte Lebensraum der Kreuzkröte, die im Roßmoos ihr Hauptverbreitungsgebiet hat. Die Kreuzkröte steht auf der Roten Liste.

    Diese Fläche wandelte sich von einem absolut trockenen Standort zu einem, der einer moortypischen Vegetation näher kommt. Davon überzeugten sich (von links) Helmut Schenke (Vorstand LPV), Georg Wenger (Untere Naturschutzbehörde) Inchenhofens Bürgermeister Klaus Metzger, LPV-Vorsitzender Leonhard Kandler und Jan Uczen vom LPV.
    Diese Fläche wandelte sich von einem absolut trockenen Standort zu einem, der einer moortypischen Vegetation näher kommt. Davon überzeugten sich (von links) Helmut Schenke (Vorstand LPV), Georg Wenger (Untere Naturschutzbehörde) Inchenhofens Bürgermeister Klaus Metzger, LPV-Vorsitzender Leonhard Kandler und Jan Uczen vom LPV. Foto: Gerlinde Drexler

    Ein weiterer Stopp auf der Rundfahrt war bei einer Fläche, die ins bayerischen Artenschutzprogramm aufgenommen worden ist. Sie wandelte sich im Laufe der Jahre von einem absolut trockenen Standort zu einem, der einer moortypischen Vegetation näher kommt. „Wir haben jetzt wieder wassernähere Verhältnisse“, freute sich Wenger.

    Das ist der Landschaftspflegeverband

    Aufgaben Der Landschaftspflegeverband Aichach-Friedberg sieht seine Aufgaben vor allem in der Planung, Organisation und Umsetzung von Pflegemaßnahmen und der Neuanlage beziehungsweise Wiederherstellung von Lebensräumen heimischer Pflanzen und Tiere.

    Partner Seine Partner in der Biotoppflege sind in erster Linie Landwirte aus dem Landkreis Aichach-Friedberg. Diese sind größtenteils in den Maschinenringen vor Ort organisiert. Die Planung und Durchführung der Bauarbeiten bei Biotopneugestaltungen werden vom Landschaftspflegeverband selbst organisiert und durch Ausschreibung an geeignete Firmen vergeben.

    Ausgleichsfläche Der Landschaftspflegeverband bietet Kommunen und anderen zum Ausgleich verpflichteten Vorhabensträgern Unterstützung bei der Pflege der Ausgleichsflächen an. Ziel ist die ökologische Aufwertung dieser Flächen und die Optimierung der Pflege unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten. Hergestellte Ausgleichsflächen erhalten eine fachgerechte Pflege, um ihrem Zweck dauerhaft gerecht zu werden.

    Kontakt Landschaftspflegeverband Aichach-Friedberg, Oberbernbacher Weg 1a, 86551

    Telefon 08251/2043-319 oder -320, Fax 08251/2043321, E-Mail info@lpv-aichach-friedberg.de. (drx)

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