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Inchenhofen: Corona auf Spargelhof: Bewährungsprobe von Bürgermeister Anton Schoder

Inchenhofen

Corona auf Spargelhof: Bewährungsprobe von Bürgermeister Anton Schoder

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    Seit knapp drei Monaten ist Toni Schoder Bürgermeister von Inchenhofen. Es sei eine herausfordernde Arbeit, die ihm aber Spaß macht, sagt er.
    Seit knapp drei Monaten ist Toni Schoder Bürgermeister von Inchenhofen. Es sei eine herausfordernde Arbeit, die ihm aber Spaß macht, sagt er. Foto: Gerlinde Drexler

    100 Tage Schonfrist wird Entscheidern in der Regel eingeräumt, um sich mit ihrer neuen Aufgabe im Amt vertraut zu machen. Das Coronavirus hat den zehn neuen Bürgermeistern im Landkreisnorden allerdings nicht so viel Zeit gelassen. Kurz nach den Kommunalwahlen im März mussten sie ihre Gemeinden schnell und sicher durch die Corona-Krise lenken. Nach gut drei Monaten ziehen sie nun eine erste Bilanz. Dieses Mal: Toni Schoder, Bürgermeister in Inchenhofen.

    Eher an die praktischen Dinge hatte Toni Schoder gedacht, als er sich vorstellte, wie seine Arbeit als hauptamtlicher Bürgermeister von Inchenhofen aussehen würde. Nach knapp drei Monaten im Amt weiß der 54-Jährige: „Das Tagesgeschäft ist auch so. Aber es ist noch viel mehr damit verbunden, das man vorher nicht bedacht hat.“ Sein positives Fazit: „Es ist eine fordernde Aufgabe, aber sie macht Spaß.“ Ausdrücklich lobt er die Mitarbeiter der Gemeinde und den Zweiten Bürgermeister Johann Schweizer für ihre Unterstützung.

    An das große Büro im Rathaus hat sich Schoder schon gewöhnt. Das eine oder andere möchte er darin aber noch umgestalten. Das Glockengeläut von der benachbarten Wallfahrtskirche St. Leonhard begleitet seinen Arbeitsalltag – und der Bürgermeister freut sich darüber: „Das Geläute ist wunderschön.“

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    Projekte umzusetzen oder Sitzungen des Gemeinderates vorzubereiten und zu leiten gehörte zu den Aufgaben, die er mit der Arbeit eines Bürgermeisters verband. Was er nicht so auf dem Schirm hatte, waren andere Dinge, die auch dazugehören. „Es sind oft Kleinigkeiten“, sagt Schoder. Zum Beispiel Anrufe von Bürgern, die ein kleines Anliegen haben. Manchmal könnte dieses sofort erledigt werden. „Manchmal gestaltet es sich nicht so einfach, wie man es zuerst meint.“

    Nicht ganz so einfach war für den Bürgermeister die Überlegung, wie er sich verhalten soll, als Anfang Juni rund 20 Saisonarbeiter auf dem Spargelhof Lohner positiv auf Corona getestet worden waren. Seine Entscheidung, keine Informationen über die positive Testung auf der Internetseite der Gemeinde zu veröffentlichen, findet er nach wie vor richtig. Der Großteil der Gemeindebürger sei sehr besonnen mit der Situation umgegangen, war sein Eindruck.

    Bauland auszuweisen, ist eines der Themen, das Schoder wichtig ist. „Wir haben im Moment wenig bis gar nichts.“ Die Bauplätze im jüngsten Baugebiet „An der Mozartstraße“ sind alle schon weg. Der Bürgermeister betont: „Für unser Dorf ist es wichtig, dass unsere Leute hier wohnen bleiben können. Das ist unsere Zukunft.“

    Ein Projekt, das sich aus finanziellen Gründen momentan nicht umsetzen lässt, dem Bürgermeister aber trotzdem am Herzen liegt, ist das Bürgerhaus. Bei früheren Überlegungen ging es um den Bau einer Mehrzweckhalle. Dann kam die Idee auf, stattdessen eine Sporthalle und ein Bürgerhaus zu bauen.

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    Beides sei ihm wichtig, sagt Schoder. „Im Moment ist die Gemeinde finanziell nicht so ausgestattet, dass man beides umsetzen könnte.“ Er nutzt die Zeit, um sofort handeln zu können, wenn die Situation eine andere ist. Der Bürgermeister klopft zum Beispiel Ämter wegen Fördermitteln ab oder macht sich Gedanken um mögliche Standorte. Schoder denkt schon weiter voraus: „Irgendwann muss man sich auch mit den Vereinen zusammensetzen.“

    Zum Tennisspielen hat der begeisterte Sportler heute weniger Zeit als vorher. Es sei ihm jedoch bewusst gewesen, dass das Amt des Bürgermeisters mit Einschränkungen in der Freizeit verbunden sei, sagt Schoder. Wobei momentan Termine wie zum Beispiel Vereinsfeiern aufgrund der Corona-Auflagen gar nicht anstehen.

    Vergleicht er die Arbeit als Bürgermeister mit seinem früheren Posten als Controller in einem holzverarbeitenden Betrieb, dann fällt ihm vor allem eines auf: „Vorher war der Tagesablauf eher geregelt.“ Wenn er von der Arbeit heimkam, schaltete er auch gedanklich ab. Jetzt würden die Gedanken auch daheim noch um die Arbeit im Rathaus kreisen. Mit einem Schmunzeln sagt der 54-Jährige: „Da muss ich noch ein bisschen üben.“

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